Die Tagesschau schreibt:
Als systemrelevant gelten Institute, deren Zusammenbruch das gesamte Finanzsystem ins Wanken bringen könnte – wie im Jahr 2008 im Fall der US-Bank Lehman Brothers. Der Baseler Ausschuss stuft im aktuellen Diskussionspapier 28 Banken als systemrelevant ein.
…
Es gilt als sicher, dass die Deutsche Bank zu den betroffenen 28 Kreditinstituten zählt. Auch die Commerzbank werde als systemrelevant eingestuft, berichtete die „Financial Times Deutschland“. Die Commerzbank selbst wollte sich dazu nicht äußern.
und ich frage mich, sollte man diese (zu mächtigen) Institute zerschlagen? Ich erinnere mich an die alte Telefongesellschaft AT&T, die (1974-1984) vom amerikanischen Behörden in kleine, voneinander unabhängige Unternehmen zersplittert wurde, weil der ursprüngliche Konzern zu viel Macht hatte.
Was diese mächtigen Banken für unsere Wirtschaft bedeuten kann man die letzten Jahre schön beobachten – das Phänomen nennt sich „To big to fail“. Der Staat wird also – im wahrsten Sinne des Wortes – alles tun, um diese grossen Unternehmen bloss nicht ins Schlingern geraten zu lassen. Und so zahlt der Steuerzahler für die Verluste, die diese banken in den USA machten und nun zahlt er für Griechenland. Die Tagesschau schreibt weiter:
Die Forderungen der Bankenaufsicht sehen vor, dass systemrelevante Banken zwischen 1,0 und 2,5 Prozent zusätzliches hartes Kernkapital zur Absicherung ihrer Risiken benötigen.
ich aber fordere die Politiker auf, den Gedanken zu erwägen Unternehmen mit zu grossem Einfluss auf die Politik und Weltwirtschaft schlicht zu zerschlagen. Sollte dann eines der entstandenen Kleinunternehmen den Bach runtergehen: So what?
Sicher werden die Unternehmen für ehemals zentralisierte Infrastruktur nun etwas mehr Ausgaben kalkulieren, was den Aktienkurs sinken lässt. Dies ist der Preis dafür, dass man etwas mehr Demokratie und etwas weniger Wirtschaftsmacht in privaten Händen weiss.
Gabs für sowas nicht mal Kartellämter?
@Mela:
Sicher, die gibt es. Aber anscheinend gilt auch hier : To Big und viel zu viel Lobbyeinfluss
AT&T wurde 2006 mit dem OK der US-Aufsichtsbehörde FCC wieder das weltgrößte Telekommunikationsunternehmen 😉
@Der Aufwachende:
Jau, aber das was z.B. Lucent war ist komplett draussen und in Firmen wie Avaya und Alcatel aufgegangen. Vor der Zerschlagung hatten sie z.B. das absolute Monopol auf alle Ferngespräche innerhalb der USA. DIE Zeiten sind vorbei.
Ja, ich dachte heute nach der Meldung auch: Freibrief für alle Schweinereien für 28 Banken. Da werden wohl die Sektkorken geknallt haben in den Chefetagen der Banken. Die können quasi machen, was sie wollen. Früher hieß das Kaperbrief, heute heißt das systemrelevant.
Allerdings hatten Piraten noch sowas wie Ehre 😀
100 % richtig. Derartige „Banken“ darf es nicht geben und bräuchte es auch nicht. Das passiert weil es Politiker so „bestimmen“.