Warum es gut ist, dass RWE gegen die Abschaltung von Biblis klagt

Die RWE klagen gegen die – bislang temporäre – Abschaltung des Atommeilers Biblis:

RWE Power hat heute beim zuständigen VGH in Kassel rechtliche Schritte gegen die Anordnungen der hessischen Aufsichtsbehörde vom 18. März zur einstweiligen Einstellung des Betriebs des Kraftwerks Biblis für die Dauer von drei Monaten eingeleitet. Der Block A war in diesem Zusammenhang abgefahren worden, der Block B befand sich zu diesem Zeitpunkt in seiner planmäßigen Revision. Nach Rechtsauffassung der RWE Power liegen die Voraussetzungen der von der Bundesregierung herangezogenen Rechtsgrundlage für diese Maßnahme nach §19 des Atomgesetzes nicht vor.

Abgesehen davon, dass ich absolut überzeugt davon bin, dass die Klage der RWE rechtlich gültig und angemessen ist, freue ich mich diebisch auf die Verhandlung!

Es wird um Geld gehen – um sehr viel Geld. Und genau das ist der Punkt der mich interessiert. Denn RWE wird auch auf Schadenersatz klagen und wird diesen Schadenersatz sehr exakt beziffern müssen. Diese Zahlen dürfen für uns interessant sein. Wie viel Millionen Euro verdient RWE mit einem AKW, dass problemlos abgeschaltet werden kann (ist bei jemandem das Licht aus?). RWE wird dem Gericht die Zahlen vorlegen müssen, wie hoch die Erträge mit dem Strom sind, dessen Risiko und Gefahrenpotential in Deutschland stehen, der aber ins Ausland exportiert wird. Strom, dessen Herstellung mit deutschen Steuergeldern subventioniert wird, dessen Nachlass („End“lager“ der Reststoffe) aber dem Steuerzahler aufgebürdet wird.

Mich interessiert wirklich – und von einem Richter, inklusive Gutachterschlacht anerkannt – wieviel Millionen Euro den Aktionären zu Lasten der deutschen Steuerzahler ausgezahlt werden. Und ich hoffe, dass sich RWE als so richtig geldgeil herausstellt und den kalkulierten Schaden schön hoch ansetzt.

7 Gedanken zu „Warum es gut ist, dass RWE gegen die Abschaltung von Biblis klagt

    • @scanlines:

      „Nach Angaben“ ist zu unpräzise. Die sollen schön vorrechnen – auf den Euro genau wieviel Ertrag ihnen durch die Lappen geht. Und dann hoffe ich (und werde wahrscheinlich enttäuscht werden), dass die Medien es so interpretieren, wie ich es tue. Ich habe es aber auch leicht: Ich bin nicht von Anzeigenkunden abhängig ….

  1. Der Gewinn ist auch jetzt vor der Verhandlung schon bekannt. Im Radio habe ich in einer Nachrichtensendung gehört, dass die RWE täglich etwa 700.000 Euro mit Biblis A erwirtschaftet.

    Aber davon abgesehen ist eine Schadensersatzklage total absurd, denn die Leute die die RWE als Stromanbieter haben verbrauchen doch genauso viel Strom wie zuvor und zahlen dies mit ihrer Stromrechnung. Ein Verlust der RWE würde doch nur eintreten, wenn jetzt manche Konsumenten nicht beliefert werden könnten. Aber bei niemandem ist das Licht ausgegangen. Sprich, RWE verdient mit und ohne AKW doch ganz genau gleich viel.

      • @reizzentrum:

        Allerdings geht es den Konzernen nur um den Export und somit um die Gewinnmaximierung!

        Dies lässt sich auch noch durch die nachfolgenden Zahlen belegen:

        Produktionskapazität aller deutschen Kraftwerke: 139,5 Gigawatt
        – davon Anteil der deutschen AKW: 20,3

        Maximaler Stromverbrauch: 82,2 Gigawatt

        Grundlast: ca. 40 Gigawatt

        Sprich, selbst wenn wir alle AKW abschalten haben wir im Grunde noch immer so viel Kapazitäten über dass wir noch das eine oder andere Kohlekraftwerk abschalten könnten.

        Die einzige Vorraussetzung hierfür wäre es, dass wir unser Stromnetz modernisieren um Strom immer dorthin leiten zu können wo er benötigt wird, und dass wir mehr Zwischenspeicher benötigen wie z.B. Wasser-Pump-Speicher.

        Und noch mehr beschleunigen könnten wir alles, wenn wir uns alle etwas zusammenreissen und weniger Strom verbrauchen und wenn wir es schaffen Stromspitzen zu verringern.

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