Es gibt einen totsicheren Weg, wie man als potentieller Lieferant garantiert nicht bei uns gelistet wird. Die Firma Bechtle hat es heute geschafft in die Liste derer aufgenommen zu werden, die für längere Zeit garantiert keinen Umsatz mit uns machen werden. Was war passiert:
Das Telefon klingelt
Ich: Die $Firma, $Meinname Guten Tag
Bechtle-Mitarbeiterin (B-M): Guten Tag mein Name ist $Bisschenblöd, ich müsste unbedingt den Herrn $Geschäftsführer sprechen
Ich: Das tut mir leid, der ist im Moment nicht am Platz, kann ich ihnen vielleicht fürs erste helfen?
B-M: Nein, ich müsste schon mit Herrn $Geschäftsführer sprechen, es geht nämlich um die Möglichkeit, dass ich ihm unsere tollen Cloud-Produkte (Anmerkung, an der Stelle hatte ich Bingo!) vorstellen wollte
Ich: Für jegliche Anschaffungen bin ausschliesslich ich zuständig. Und wissen Sie was: Wer meine Zuständigkeit in Frage stellt, mit dem ist es mir nicht möglich ein vertrauensbasiertes Geschäftsverhältnis aufzubauen. Sie Sollten davon Abstand nehmen stets zwanghaft mit dem Geschäftsführer sprechen zu müssen. ICH reagiere darauf äusserst boshaft
*KLICK*
So ihr lieber Coldcaller – lernt von Bechtle, fragt nach der Person, die für den einkauf zuständig ist und nicht nach dem Chef. Fragt ihr bei der Telekom auch nach Obermann und bei der Deutschen Bank auch nach Ackermann? Wie erfolgreich seid ihr dort mit dieser Arroganz?
Bechtle. Rund 60 Standorte, 2009 einen Umsatz von 1,38 Milliarden Euro erzielt, über 56.000 Kunden – aber zu dumm für Telefonmarketing.
Mein $Geschäftsführer hörte mit und wollte sich schlapp lachen. Reizzentrum – Nomen est Omen.
Beschwer Dich lieber bei Bechtle selbst! Die Call-Center Damen kriegen klare Anweisungen, wen sie ans Telefon holen sollen. Wenn sie nicht den IT Leiter, sondern den Geschäftsführer sprechen wollen, dann ist das nicht, weil die Dame oder das Call-Center das so toll finden, sondern weil der Kunde das so will.
Also bitte nicht immer die Falschen anmotzen, zumal Du auch nur unter „kein Interesse“ abgehakt wirst und es kein weiteres Feedback an die Kunden gibt. Das würde die auch gar nicht interessieren, so lange sich keine potentiellen Kunden beschweren.
@AnonSphere:
Warum soll ich in diesen Laden noch weitere Arbeitszeit investieren? Würden Sie mir diese Beratungsdienstleistung zahlen, wäre ich natürlich bereit ein paar Stunden Arbeitszeit zu fakturieren.
So nutze ich diese Erfahrung darüber zu bloggen und sowohl meine Kollegen als auch meine Blogger haben etwas zum schmunzeln und ein Beispiel wie man sich ins Fettnäpfchen setzen kann.
Und wenn „der Kunde das so will“ soll er an seiner Dummheit ersticken. Unsere Lieferanten freuen sich, dass ein Wettbewerber weniger bei uns etwas vom Gesamtkuchen wegnimmt 🙂
Naja das mag auf die Firma zutreffen, die Dame aber als $Bisschenblöd zu bezeichnen ist stark grenzwertig. Ich habe mich einst bei einem Callcenter beworben und durfte dort ein Praktikum machen. Man wird oft dumm angeredet oder angebrüllt obwohl man nur seinen Job macht und das für einen Hungerlohn. In dem Punkt stimme ich also mit AnonSphere überein, die Dame am Telefon kann nichts dafür 😉
@Tefnut:
Ich war freundlich zu der Anruferin, habe nicht gebrüllt oder ähnliches. Ich habe ihr nur – mit sehr freundlicher Stimme – erklärt, dass Sie mit Ihrer Art – direkt nach dem Geschäftsführer zu fragen – bei denjenigen die diese Entscheidungen treffen, leider einen grossen Korb Minuspunkte sammelt und einen deutlich negativen Eindruck hinterlassen hat.
Und du bist dir 100% sicher das sie diesen Blog nicht liest? 😉
@Tefnut:
Sicher kann man sich nie sein.
Dann wäre einfach auflegen, sinniger gewesen. 🙂
So etwas ist unhöflich 😉
Hach ja, die Cold-Caller, die nach dem „Inhaber“ und dem „Geschäftsführer“ verlangen und meistens nicht verraten worum es denn eigentlich geht (immerhin das hat die Dame bei Dir ja getan). Ich habe meinen Damen die Weisung gegeben, dass a) wer meinen Namen nicht kennt und b) nicht sagt worum es geht rigoros abgewiesen wird. Funktioniert inzwischen meistens und hält mir lästige Anrufer von Firmen, von denen ich nichts brauche vom Hals.
@Luto:
Den NAMEN unsere GF den hatte die Dame schon – muss ja auch im Impressum der Webseite, in den Mails etc. pp. stehen … DAS ist nicht so schwer zu eruieren… 🙁
Die Krankheit mit dem Geschäftsführer bzw. Abteilungsleiter haben aber fast alle Callcenter. Wie hier andere schon gesagt haben, haben viele Mitarbeiter die Vorgabe, sich nicht erst mit den Heinzels, die eh nix zu entscheiden haben aufzuhalten. Zeit ist schliesslich Geld… Wir machen das mittlerweile hier so, dass ich Leute, die unbedingt den Abteilungsleiter sprechen wollen zu meinem Chef verbinde, der sich sagen lääst, worum es geht und dann die Leute mit dem Hinweis „Ach so, da ist mein Kollege zuständig!“ wieder zu mir verbindet.
PS.: Ohne irgendwie Werbung machen zu wollen: Wir haben mit der Firma B. ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht, haben aber einen festen Kundenbetreuer bei einem Systemhaus in der Nähe und somit mit dem eigentlichen Callcenter eh nix zu tun.
@Trommelschlumpf:
Ich kenne Bechtle, die waren früher Kunde von mir und ich kenne einige Leute die dort arbeiten. Dennoch kommt man mit den falschen _Versuchen bei mir nicht voran, da bin ich sehr „eigen“
Ich drücke dir die Daumen, dass du und dein Chef nicht an Eurem Ego-Tripp irgendwann versagt. Zu viel Arroganz hilft einem geschäftlich nicht wirklich weiter.
@Schlumpf:
Was haben Umgangsformen (wie die oben beschriebenen der Coldcallerin) mit Arroganz unsererseits zu tun?
Wir sind zu allen (auch potentiellen) Lieferanten und Kunden sehr freundlich. Nur wer uns blöde kommt, mit dem machen wir halt keine Geschäfte. DAS ist der Segen der freien Marktwirtschaft