Geschmacklosigkeit hat einen neuen Namen: DDB

Wie herunter gekommen muss ein Werbefuzzi sein, wenn er jegliche Ansätze von Feingefühl hinter sich lässt und selbst emotionale Grobmotoriker erschrocken zusammenzucken.

Bei Meetinx bin ich über eine Werbekampagne (hier bei Coloribus) der Lokalisten gestolpert, die das Potential hat die Lokalisten zu einem NoGo zu machen. Die Aussage der Spots: Um dich herum krepieren Menschen, aber mache dir keine Gedanken, wenn Du Kunde bei Lokalisten bist. Wie verachtend und asozial die Kernaussage ist, wird sich dem typischen Werbefuzzi, der solchen Dreck verzapft sicherlich nicht erschliessen.

Aber:

Wie turi2 berichtet, ist der Hauptgesellschafter SevenOne Intermedia (ProSieben.Sat.1-Gruppe) sehr schockiert über diese Kampagne. Laut dem Unternehmenssprecher hätten die Lokalisten den Entwurf der Werbeagentur DDB Berlin bis gestern nicht einmal gekannt. Scheinbar habe die Agentur kein explizites Mandat gehabt sondern sei von sich aus aktiv geworden. Die Agentur wurde laut dem Bericht von turi2 umgehend abgemahnt.

So wie es aussieht, ist diese Studie „mal eben“ von DDB lanciert worden, offensichtlich um darauf hinzuweisen, in welcher Art von Werbung in Zukunft die Werbeagentur DDB Anzeigen für  Volkswagen, Bunte, Ikea, Deutsche Bahn (naja, bei DENEN wundert mich gar nichts) und viele andere  erstellen könnte.

So besteht Potential, dass sich selbst etablierte Werbekunden dem Niveau von Dschungelcamp und Deutschland sucht den Superstar angleichen.

Mein Kommentar: Widerlich! So widerlich, dass ich Abstand davon nehme, die Grafik hier einzubinden. Sollte  das ein Versuch von DDB sein sollte virales Marketing zu probieren, kann man getrost davon ausgehen, dass es nach hinten losging. Pest und Cholera über Menschen, die auf solche Ideen kommen und es am Ende unter künstlerischer Freiheit laufen lassen.

Ist das virales Marketing?

oder meint der Chef der „Quadratisch-praktisch-gut“-Schokolade (Ritter-Sport) Alfred Ritter es ernst, was er in einem Interview bei SPON von sich gibt:

  • Ein gutes Verhältnis der Firmenleitung zu den Mitarbeitern, ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht am Markt erfolgreich zu bestehen. Deshalb haben wir bei Ritter die unteren Lohngruppen des Tarifvertrages abgeschafft, die
  • Wenn ein Markt nur um fünf Prozent wächst, das Unternehmen aber 25 Prozent Gewinn anstrebt, muss es diesen Profit irgendwem abnehmen. Das sind dann in der Regel: Geschäftspartner, Mitarbeiter oder Kunden.
  • Der Zwang zur Quartalsbilanz ist aber der Feind jeder langfristigen Orientierung. Denn Investition und Planung mit Weitblick gehen oft auf Kosten des kurzfristigen Ertrages.

Ja hör mal, wer hat den Mann denn da für sein linkes Geschwafel eine Plattform gegeben, der ist ja untragbar. Dieses Gefasel kann ihm seinen Kopf kosten. Der kommt ja mit nachvollziehbaren Argumenten.

Bei mir hat es gewirkt: Esst mehr Ritter Sport!  🙂