Ich habe sie IMMER gehasst

die Bürokraten. Egal wo. Schon sehr früh habe ich den Begriff „Behörde“ für alle zu grossen Organisationsstrukturen benutzt. Im Tagesschau-Blog wird heute mal wieder sehr anschaulich erklärt, wie gross die Gefahr durch Sesselpupser ist, die nicht etwaige Erfolge sondern ausschliesslich Vorschriften im Kopf haben.

Der Fall: Das Feldlager der ISAF-Truppen in Mazar-E-Sharif im Norden Afghanistans wird unter anderem von einer Sicherungstruppe geschützt. Die wollte eine Sirene haben, um bei Alarm schnell allen im Lager kundtun zu können, dass etwas nicht stimmt und etwa ein Raketenangriff auf das Lager bevorsteht. Doch die Soldaten hatte die Rechnung ohne die Schreibtisch-Soldaten in der Wehrverwaltung gemacht. Denn die untersagten die Sirene. Aus Lärmschutzgründen – kein Witz.

Na, dass ist doch mal eine sinnvolle Umsetzung der Vorschriften. So kann man im Schlaf sterben und muss sich als Soldat nicht vorher alarmmässig anziehen und den – eventuellen – Feind abwehren.Ich empfehle den dort stationierten Einheiten die Anschaffung einer Luftdruckhupe, wie sie unsere Fussballfans nutzen. Kostet nicht viel und eine Kollekte für diesen Zweck werden ALLE dort stationierten Soldaten ganz sicher unterstützen.

Ich bin froh in einer Einheit gedient zu haben, in welcher der Erfolg einer Mission wichtiger war, als das Einhalten der dämlichen Vorschriften. Manchmal sind Vorschriften DEUTLICH kontraproduktiv.

Nachsatz: Bevor es jemand falsch versteht: Das Ignorieren einiger Vorschriften in Ausnahmefällen hat NICHT dazu geführt, das gegen Gesetze oder ähnliches verstossen wurde. Nur die dämlichen Vorschriften (wie Arbeitsschutz) wurde TEILWEISE umgangen, weil es eben deutlich sinnvoll war.

Immer mit gutem Beispiel vorangehen

So, an dieser Stelle oute ich mich mal. Nicht als Homosexuell, ich bin langweilig strikt Hetero, sondern als nicht Wehrdientverweigerer. Ich habe gedient und beim Bund auch einige tatsächlich sinnvolle Dinge gelernt. So zum Beispiel, dass ein Vorgesetzter niemals Dinge von Untergebenen fordern soll, die er selbst nicht bereit oder in der Lage ist selbst zu leisten.

Bei den amerikanischen Streitkräften gibt es diese Regel nicht, denn dort stellt sich der oberste Vorgesetzte der Streitkräft (eine Position die der Präsident innehat) hin und fordert – lt. Tagesschau):

US-Präsident Bush verlangt von den Spezialeinheiten hohe Intelligenz statt reiner Muskelkraft.

Mit dieser Forderung würde er in Deutschland wohl eher nicht durchkommen.

Energie muss teurer werden

Die Tagesschau hat ein höchst interressantes Interview mit Ernst Ulrich von Weizsäcker veröffentlicht, in dem von Weizsäcker Stellung zu diversen Fragen der Energiepolitik nimmt. Die Weizsäckers sind nicht dafür bekannt, dass sie sich durch Dummheit auszeichnen, insofern sind seine Thesen sicherlich nicht nicht das, was der Durchnittsbürger nachvollziehen kann/will, dennoch aber auf alle Fälle Gedankengänge, die man einmal versuchen sollte nachzuvollziehen.

von Weizsäcker:

Man sollte nicht die Illusion aufbauen, Kernenergie wäre die Lösung. Uran ist knapper als Erdgas. Im übrigen wissen wir noch nicht, wohin mit den Abfällen. An sich war der deutsche Ausstiegsbeschluss also ganz vernünftig. Denkbar wäre höchstens eine sehr eng begrenzte Laufzeitverlängerung für sehr sichere Kernkraftwerke. Vielleicht ist das am Ende besser als ein sehr rascher Ausstieg.