Sowas ist in Deutschland ja unmöglich – oder?

So etwas kann schon mal Umzugsstress passieren: Kevin Kramer, Inhaber eines Gemischtwarengeschäfts für Gebrauchtkleidung und Waffen in Beatrice, Nebraska, war gerade im Begriff, seinen Laden in neue Räume zu verlegen. Dabei muss er bei seiner Schaufensterdekoration etwas unachtsam gewesen sein. Jedenfalls verlor dieser Tage am alten Standort seines Geschäfts eine seiner weiblichen Schaufensterpuppen einen Teil ihrer Bekleidung – und stand nun plötzlich unten ohne da.

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Das sahen selbsternannte Sittenwächter des Ortes jedoch anders: Was einmal bedeckt war, müsse auch bedeckt bleiben, meinten sie, und informierten die örtliche Polizei. Diese schickte sofort ein Einsatzkommando zum Tatort. Und das ergriff, da Kramer gerade nicht im Haus war, Sofortmaßnahmen: Das Corpus Delicti wurde mit blickdichtem Packpapier den unschuldigen Augen der Öffentlichkeit entzogen. Kramer selbst wurde informiert, dass er sich nun – offenbar in Vertretung seiner Puppe – unter anderem wegen ungebührlichen Verhaltens in der Öffentlichkeit zu verantworten habe, berichtet die „Beatrice Daily Sun“.

Kann man bei der Tagesschau unter der Rubrik „Schlußlichter“ lesen. Solch übettriebene Sittenwächter kann und wird es in Deutschland doch nicht geben, oder? Naja, es würde mich nicht wundern, wenn einer unserer extremistischen, katholischen Fundamentalisten sich zum Affen macht und bei einer ähnlichen Sachlage exakt so reagiert.

Der Tagesschauartikel schliesst mit den Worten:

Und so kann es passieren, dass die arme Modepuppe vielleicht eines Tages vor dem Obersten Gerichtshof der USA noch einmal ihre Hüllen fallen lassen muss. Wie auch immer der Prozess ausgehen wird – ihre Karriere dürfte sicher sein. Schließlich wäre sie nicht der erste talentfreie Kleiderständer, der seine 15 Minuten Ruhm in lukrative Buch-, TV-, Platten- oder Filmverträge verwandeln würde.

und da kann ich nur schmunzeln und an so manche Person denken, die ich schon auf der Leinwand ertragen musste.