Es gibt Freunde, die gönnt man seinen Feinden nicht #Piraten

Ich machte und mache keinen Hehl daraus, dass ich Stefan „Aaron“ König für einen deutlich unsympathischen Menschen halte, der in der Führungsriege einer Partei eine Gefahr darstellt (naja, ein paar Parteien suchen genau SOLCH Menschen).

Aus welchem Holz dieser Mensch tatsächlich geschnitzt ist, zeigt das (seit gestern) ehemalige Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei und formuliert es in einem Blogartikel (das beste und letzte zuerst):

Also Tschüß, Piratenjungs und -deerns – ich wünsche euch ganz viel Glück!

aber:

Der Rückschlag in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass die Piraten es nicht geschafft haben, sich auf eine Weise auf neue Themen zu einigen, die die Wähler überzeugt.

schreibt ein Mitglied des Bundesvorstandes. Wer ist denn letztendlich dafür verantwortlich dass die Partei gemeinsam und in die richtige Richtung arbeitet? Ist es der neu eingetretene Jungpirat, oder liegt dies in der Hand der Führungsriege?

Stefan König ist DAS Beispiel für den Schlag Menschen den man typischerweise in den Reihen der BWLer findet die sich gern der FDP anschliessen: Ich hänge mich an das Projekt ran, das gerade boomt und hoffe dass es mich nach oben trägt. Wird es aber schwierig und/oder muss ich wirklich Arbeit in das Projekt investieren, haue ich ab. Menschen halt, die nur schnell zu realisierende  Gewinne mitnehmen (wer jetzt an die Banker denkt, die derzeitig die Probleme darstellen teilt den Gedanken den ich gerade hatte) .

Zumindest hat der „Medienunternehmer und Journalist“ Stefan „Aaron“ König es geschafft, dass sein Name mehrfach in den Medien erwähnt wurde und Bekanntheitsgrad ist heutzutage auch schon bares Geld wert. Diesbezüglich einen herzlichen Glückwunsch. Auch der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn derzeit tritt König als Bundesvorstand zurück – in ein paar Wochen wäre er sehr-sehr sicher eh aus dem Vorstand gekegelt worden. Nun kann er sich selbst als „ungekündigt“ verkaufen. Der Medienunternehmer war an der Stelle nicht dumm.

Und einen DICKEN Glückwunsch an die Piraten, dass sie diesen Menschen los sind. Dieser Austritt wird dem Bundesparteitag der Piraten sehr viel Zeit und kontroverse Gespräche sparen, die nun sinnvoller genutzt werden können.

Ein guter Tag für die Piraten.

Es gibt da so Rechtsanwälte …

wie den RA Oliver Wallasch, bei denen ich das Gefühl habe, sie haben ein Näschen für Publicity-Fälle. Oliver Wallasch ist der Anwalt, der die Klage der mutmasslichen somalischen Piraten gegen die Bundesregierung anstrebt.

Wie schon berichtet, halte ich den Klageteil mit der mangelnden anwaltlichen Vertretung für „kritikwürdig, was in meinen Augen die Ernsthaftigkeit der Gesamtklage beeinflusst. In der Welt äussert sich der Rechtsanwalt Olliver Wallisch nun wie folgt:

WELT ONLINE: Tatsächliche oder mutmaßliche Piraten vor Somalia haben sicher keine Rechtschutzversicherung. Wie kommen Sie an Ihren Mandanten Ali Mohammed A.D., dem deutsche Ministerien Schadenersatz zahlen sollen?

Oliver Wallasch: Bereits die äußeren Umstände des Zustandekommens eines strafrechtlichen Mandats unterliegen anwaltlicher Schweigepflicht. Befugt zu sagen sind wir nur, dass der Kontakt durch die Zusammenarbeit mit einem kenianischen Kollegen zustande kam, der Vollmachten für alle neun Beschuldigten hatte, die durch die Fregatte Rheinland-Pfalz Anfang März festgesetzt und nach Kenia gebracht wurden.

Wenn also ein kenianischer Kollege die Rechte seiner Mandanten so weit vertritt, dass er deutsche Anwälte mit ins Boot nehmen kann um die Rechte sogar in der Bundesrepublik Deutschland vertreten zu lassen, so scheint die anwaltliche Vertretung absolut hervorragend zu sein.

Etwas anderes wäre es, wenn der Herr Wallisch es auf medienwirksame Fälle abgesehen hat, diese ganz bewusst sucht und in diesem Fall aktiv auf seinen kenianischen Kollegen zugegangen ist. Ihn aus dem juristischen Halbschlaf der „Nichtverteidigung“ geweckt hat und ihn überredet hat, das Mandat für die Klage gegen die Bundesrepublik zu bekommen. Dazu allerdings müsste Herr Wallisch vor Gericht nachweisen, wie schwierig es war seinen kenianischen Kollegen überhaupt zu bewegen ihm das Mandat für die Sache „mutmasslicher Pirat gegen die Bundesrepublik Deutschland“ zu geben. Aber wie würde solch ein Vorgehen denn medial aussehen?

Ausserdem ist Herr Wallisch ein guter und erfahrener Anwalt . Er hat bereits in der Vergangenheit brisante Fälle vor Gericht vertreten!

Sein spaktakulärster Fall dürfte der Fall des sogenannten Holzklotz-Prozesses sein, in dem Herr Wallisch den mutmaßlichen Holzklotzwerfer verteidigt, der vor einem Jahr eine junge Mutter getötet haben soll, als er einen Holzklotz von einer Autobahnbrücke warf.

Auch eine ehemalige Dressurreiterin und Weltcup-Teilnehmerin wurde von Herrn Wallisch verteidigt, als sie unter Anklage stand trotz Berufsverbotes weiterhin Pferde mit Pferden zu arbeiteten und der Tierquälerei angeklagt wurde.

Aber was soll man von Herrn Wallisch nun wirklich – so rein menschlich halten? Ich kenne ihn nicht und weiss es nicht. Wahrscheinlich ist der kenianische Anwalt über die mediale Präsenz auf Herrn Wallisch aufmerksam geworden und hat diesen angerufen….. Aber das würde ja wieder dafür sprechen, wie gut der kenianische Berufskollege seine Mandanten vertritt. Ach ist das verwirrend.

Die deutsche Regierung ist ein absoluter Verein von Jammerlappen

Wenn jemand ein Schiff angreift, welches weder unter deutscher Flagge fährt, noch wenigstens Deutschen als  Besatzung hat, wird diskutiert ob, wie und wo die Täter eventuell einer Gerichtsbarkeit unterstellt werden können. Wenn aber der Versorger (Betriebsstofftransporter) Spessart – ein Schiff der deutschen Bundesmarine (welches garantiert ausschliesslich deutsche Staatsangehörige als Besatzung hat und welches als deutscher Grund und Boden gilt) – angegriffen wird, fangen die Ministerien an zu streiten, wie mit den Tätern zu verfahren ist. Dass die Bundeswehr bestrebt ist, die Angreifer in Kiel vor ein deutsches Gericht zu stellen, ist in meinen Augen voll und ganz nachvollziehbar.  Denn wer lässt sich schon gern ungesühnt angreifen? …. Doch da gibt es eine Fraktion, die bereit und willens ist, solch eine Tat in die Hände Kenias zu legen. Kenia, wo schon verhergehend festgesetzte Piraten nur unwillig abgeliefert wurde, ist für die Damen und Herren gewählte Volksvertreter der Gerichtsstand ihrer Wahl.

Es wird lamentiert, dass die Piraten eventuell(!) nach der Bestrafung Asyl beantragen könnten (Straftäter, die in ihrem Land wegen Piraterie verfolgt werden? LACHHAFT!), oder dass die Beweislage vielleicht zu knapp sein könnte… Sind das die gleichen Volksvertreter, die ansonsten ohne gefestigte Prognosen Milliarden ausgeben und sinnlose Überwachungsprogramme auf Verdacht initieren?Die lassen sich nicht nur von (Bank)Managern sondern auch von somalischen Piraten auf der Nase rumtanzen. Nur bei Globalisierunggegner, DA lassen sie ihre Schergen hart durchgreifen, denn dort geht es ja um deutsche (FINANZ!)Interessen.  Die einzigen, die in Deutschland noch einen Arsch in der Hose zu haben scheinen, sind die Kritiker!

Quelle: Spiegel