Bundestag will BILD verbieten lassen, oder so

Das Lawblog in einem sehr charmanten Artikel darüber, dass Ü-Eier verboten werden sollen, weil

„Kinder unterscheiden nicht zwischen Spielzeug und Nahrungsmitteln”

Aufgrund dieser Argumentation fordere ich diverse Publikationen (allen voran die BILD) zu verbieten, da (leider!) der normaler Leser nicht zwischen Gedicht, Wahrheit und Ersponnenem/Manipulation unterscheiden kann.

Nachtrag – selber Tag, nur sind 6 Stunden vergangen: Jetzt rudert man zurück. Hauptsache man war mal in den Medien.. Wie scheisse sind die denn drauf?

Statistiken lesen und sich übergeben

Das Statistische Bundesamt hat die offiziellen Zahlen zu den verbraucherpreise für den Monat Juni veröffentlicht (Quelle Tagesschau). Interessante Passagen sind dem Bericht der Tagesschau zu entnehmen:

Die hohe Jahresteuerung sei weiterhin vom starken Preisauftrieb für Energie und Nahrungsmittel geprägt, schreibt das Bundesamt. Die beiden Bereiche erklärten weit mehr als die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr und umfassten etwa 20 Prozent der Ausgaben der privaten Haushalte.

Wenn statistisch 20% der Ausgaben betroffen sind, so dürfte dies bei Personen/Familien mit geringem Einkommen wesentlich dramatischer sein. Aber bitte bloss nicht das Hartz-IV Geld anpassen und auch die Renten können ruhig niedrig bleiben.

Man sollte einfach mal eine pi*Daumen Berechnung durchführen und zwei Einkommensklassen vergleichen. Ein kinderloses Angestelltenpaar, das (nach Abzug der Miete) so um die 3.500€ im Monat zur Verfügung hat (welches nach der obigen Statistik dann ca. 700€ für Energie und Lebensmittel ausgeben kann (kein Wunder, dass wir immer dicker werden) und ein Hartz-IV Paar das ca. 600€ im Monat zur Verfügung hat (und mit 120 Euro für Lebensmittel und Energiekosten auskommen muss). Haut irgendwie nicht so hin.

Aber für unser beispielhaftes Hartz-IV Paar gibt es Hoffnung, denn

Billiger wurden den Angaben zufolge hingegen langlebige Gebrauchsgüter. Ihre Preise sanken binnen Jahresfrist um 0,7 Prozent. So gingen beispielsweise die Preise für Notebooks um 27,6 Prozent zurück, Fernseher sind 18,9 Prozent günstiger.

Also liebe Wenigverdiener: Weniger Essen und dafür mehr Fernseher und Notebooks kaufen, DANN kommt man auch mit dem Geld aus!

Wirtschaft gegen Politik, der Gewinner wird sein ….

Im Bereich Lebensmittelkennzeichnung, möchte der Ernährungsminister ja gern mehr Transparenz für die Verbraucher. TOLLE Sache – eigentlich. Aber wie gerade im Tagesschau-Ticker berichtet wird, sträubt sich die Wirtschaft da so ein bisschen gegen:

Die Wirtschaft wendet sich entschieden gegen die Ampel-Kennzeichnung, weil es dafür ihrer Ansicht nach keine wissenschaftliche Grundlage gibt. Außerdem bedeute die Kennzeichnung eine Bevormundung der Verbraucher. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) kündigte bereits an, Empfehlungen von Seiten der Politik nicht nachkommen zu wollen.

Wo kämen wir denn dahin, wenn der Verbraucher wüsste, welchen Mist ihm die Nahrungsmittelindustrie da versucht aufzutischen.

Wieviele Lobbyisten sind wohl involviert? Wetten werden noch angenommen, ob da etwas passieren wird, das UNS den Verbrauchern und Wählern entgegenkommt.