Chinesische Zustände

So – oder so ähnlich könnte ein Zusammenbrechen des öffentlichen Personennahverkehrs bald bezeichnet werden. Der Spiegel berichtet von den katastrophalen Bedingungen, die am „Werktag 1“ nach Einführung des teilweisen Fahrverbotes wegen Olympia zum Kollaps der Nahverkehrs führte.

Das Fahrverbot in Peking zeigt erste Auswirkungen – und zwar nicht wie geplant bessere Luft für Olympia: Im morgendlichen Berufsverkehr brach der Betrieb einer der wichtigsten U-Bahn-Linien unter dem Ansturm der Pendler zusammen. Mehrere Stationen sind gesperrt.

Ich würde gern wissen was für Kosten China in Bezug auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele entstehen – inklusive der Kollateralschäden durch Fahrverbot, Betriebsschliessungen etc. – und wieviele Milliarden das Olympische Komitee sowie diverse westliche Firmen im Vergleich dazu als Ertrag erwirtschaften.

Ausbeutung durch Sportveranstaltung?

Die Kleinen abziehen..

Das ist es, was die Kunst ausmacht: Das Geld da holen, wo es am einfachsten ist. Diese Theorie schaun wir uns mal bei den Müllgebühren an, speziell in Hamburg.

Ich will die Hamburger Müllgebühren (wie sie der Spiegel veröffentlichte), gar nicht im bundesweiten vergleich interpretieren, dafür ist die regionale Kostenstruktur zu unterschiedlich. Aber in meiner – sicher sehr kurzsichtigen – Logik, sollten die prozentualen, regionalen Kostenunterschiede unabhängig von der Müllmenge sein. Wenn die Entsorgung eines Kilos Müll in Hamburg 20% mehr kostet als in Chemnitz, dann gilt dies sowohl für eine 60Liter-Tonne, als auch für einen 1100Liter Container. Aber so ist das nicht, denn in Hamburg ist der Müll – prozentual zu anderen Regionen – günstiger, wenn man mehr Müll fabriziert.

Der Hintergrund ist klar: Wer VIEL Müll produziert, kommt am ehesten auf die Idee einen alterniven Müllentsorger zu beauftragen, bei dem rechnet es sich. Der Privathaushalt ist da schon eher den „Amtlichen“ ausgeliefert.

Statistiken lesen und sich übergeben

Das Statistische Bundesamt hat die offiziellen Zahlen zu den verbraucherpreise für den Monat Juni veröffentlicht (Quelle Tagesschau). Interessante Passagen sind dem Bericht der Tagesschau zu entnehmen:

Die hohe Jahresteuerung sei weiterhin vom starken Preisauftrieb für Energie und Nahrungsmittel geprägt, schreibt das Bundesamt. Die beiden Bereiche erklärten weit mehr als die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr und umfassten etwa 20 Prozent der Ausgaben der privaten Haushalte.

Wenn statistisch 20% der Ausgaben betroffen sind, so dürfte dies bei Personen/Familien mit geringem Einkommen wesentlich dramatischer sein. Aber bitte bloss nicht das Hartz-IV Geld anpassen und auch die Renten können ruhig niedrig bleiben.

Man sollte einfach mal eine pi*Daumen Berechnung durchführen und zwei Einkommensklassen vergleichen. Ein kinderloses Angestelltenpaar, das (nach Abzug der Miete) so um die 3.500€ im Monat zur Verfügung hat (welches nach der obigen Statistik dann ca. 700€ für Energie und Lebensmittel ausgeben kann (kein Wunder, dass wir immer dicker werden) und ein Hartz-IV Paar das ca. 600€ im Monat zur Verfügung hat (und mit 120 Euro für Lebensmittel und Energiekosten auskommen muss). Haut irgendwie nicht so hin.

Aber für unser beispielhaftes Hartz-IV Paar gibt es Hoffnung, denn

Billiger wurden den Angaben zufolge hingegen langlebige Gebrauchsgüter. Ihre Preise sanken binnen Jahresfrist um 0,7 Prozent. So gingen beispielsweise die Preise für Notebooks um 27,6 Prozent zurück, Fernseher sind 18,9 Prozent günstiger.

Also liebe Wenigverdiener: Weniger Essen und dafür mehr Fernseher und Notebooks kaufen, DANN kommt man auch mit dem Geld aus!