Worauf wir Deutschen uns mit der Kombinations von Vorratsdatenspeicherung und „Sperr“liste einlassen, habe ich ja bereits hier prognostiziert. Erwartungsgemäß gab es (ein paar wenige) Leser, die sich meiner Prognose niemals anschliessen würde. Tja, genau dieser Personenkreis kriegt nun – via Heise – die Realität geliefert:
Seit September 2007 war nach einem Bericht des Tagesspiegels bekannt, dass das Bundeskriminalamt seit 2004 die IP-Adressen der Besucher seiner Website speicherte und versuchte, diese Adressen bestimmten Kreisen zuzuordnen.
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Nun wurde in einem Prozess bekannt, dass das BKA selbst Texte verfasste, mit denen mutmaßliche Mitglieder oder Sympathisanten der Gruppe auf die Homepage des BKA gelockt wurden: Durch ein Versehen der Behörden konnten die Anwälte einen Vermerk in einer Sachstands-Handakte des BKA lesen, der eigentlich gelöscht sein sollte
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Die gesamte Aktion des BKA erbrachte offenbar keine Erkentnisse zur Struktur der militanten gruppe. Nach dem Muppetshow-Kommentar wurden 417 IP-Adressen ermittelt. Zum Gros dieser IP-Adressen konnten keine Nutzerdaten ermittelt werden, weil die Provider seinerzeit die Daten zu kurz speicherten. Weitere Daten gehörten Behörden und Presseorganen. Nur die deutsche Telekom konnte für 120 IP-Adressen Nutzerdaten vorlegen, die im aktuellen Verfahren keine Rolle spielen. (Hervorhebung von mir)
Ja, aber mittels Vorratsdatenspeicherung und direktem Zugriff auf diese gespeicherten Daten ist es nun möglich SOFORT den Benutzer zu ermitteln, der gewisse Informationen auf der Webseite (nicht nur des BKA) suchte. Schon vor Jahren bekam ein guter Bekannter von mir Besuch vom Landeskriminalamt, da er für eine Hausaufgabe seiner Technikerprüfung nach gewissen Chemikalien und deren Wirkung im Internet suchte. Leider besuchte er auch die Webseite einer Universität, deren Benutzer zu der Zeit dahingehend überwacht wurde, wer nach eben diesen Materialien suchte.
Bislang habe ich noch keine Stellenanzeigen des BKA gesehen, in denen sie nach SEO-Spezialisten suchen, ob man sich dort mal bewerben sollte?
Die Frage ist anscheinend nicht, ob ich paranoid bin, sondern ob ich paranoid genug bis, oder anders formuliert: Nur weil Du nicht paranoid bist, heisst es noch lange nicht, dass „Sie“ nicht hinter dir her wären …..