Sollte ich entführt werden: Befreit mich NICHT!

Ich muss zugeben, ich bin nicht vermögend. Was soll ich sagen, als geschiedener Vater zweier Kinder, der bereits eine Selbstständigkeit an die Wand gefahren hat? Ich kann es mir finanziell nicht leisten, dass ich durch Kräfte und Massnahmen der Bundesrepublik Deutschland befreit werde. Also lasst mich in Kerker der Entführer vergammeln – ist mir egal.

Wer jetzt meint, obiger Absatz wäre einem kranken Hirn entsprungen, irrt leider. Denn:

Im Ausland entführte Deutsche müssen die Kosten ihrer Befreiung erstatten. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden – und damit die Klage einer Frau abgewiesen, die in Kolumbien aus einem Rebellenlager ausgeflogen worden war und dafür zahlen sollte.

kann man dem Spiegel entnehmen. Wer jetzt versucht – so rein Überschlagmässig – auszurechnen, was es keostet hätte, einen von Piraten entführten Frachter frei zu kämpfen, der wird auf tolle Zahlen kommen. Inklusive Ausrüstung, Training, benötigter Infrastruktur dürften da Tagessätze von ca. 5.000,-€ pro Person  zusammen kommen. 200 vergebens eingeflogene GSG9-Männer waren für wie lange dort?

Nee sorry. Aber ich kann mir eine Befreiung finanziell einfach nicht erlauben. Meine Armut kotzt mich selbst an.

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht das Selbe!

Gerade stolpere ich über einen Artikel bei Heise, in dem es darum geht, dass die Engländer die Hosen voll haben:

Während aus Kanada die Analysen über das „Ghostnet“ kommen, das auch Regierungsrechner infiziert haben soll, warnen britische Geheimdienste, dass China die Möglichkeit erlangt haben könnte, wichtige Infrastruktur in Großbritannien wie Telekommunikationsnetze oder Stromversorgung lahmzulegen. Nach einem vertraulichen Bericht, von dem die Times berichtet, könnte vor allem das neue Kommunikationsnetzwerk von BT gefährdet sein. Die Geheimdienste vermuten, dass Techniken vom chinesischen Telekomkonzern Huawei benutzt werden könnten, um Störungen zu verursachen. Von diesem stammen zentrale Bestandteile des 10 Milliarden Pfund teuren Netzwerks. Zwar habe BT Vorkehrungen vor Angriffen von Hackern oder dem organisierten Verbrechen getroffen, aber diese könnten möglicherweise keinen Schutz „vor gezielten Angriffen durch China“ bilden.

Ach, chinesische Technik ist böse? Andere (westliche Technik) ist gut? Das mag ich so im Raum nicht stehen lassen.

Blättern wir mal ein paar Jahre zurück – so in Richtung Mitte des Jahres 2000. Ichbefand mich in Brüssel zu einem technischen Trainiung des Herstellers Lucent Technologies, Thema waren Firewalls und VPN. Unsere Trainer waren echte Spezies, kein billiges Marketingvolk, sondern Techniker aus der Produktentwicklung. Was lag also näher, als einen der Techniker (den ich schon längere Zeit kannte), die Frage zu stellen: „$Mitarbeiter, es gibt Gerüchte, dass alle Firewalls über Zugriffe verfügen, die es euren Regierungsbehörden erlauben, jederzeit auf die Maschinen zuzugreifen“. Die Antwort war salomonisch: Vorsichtig, korrekt aber dennoch aussagekräftig:“Wenn dem so wäre, dürfte ich es DIR ganz sicher nicht erzählen. Also sage ich dir nichts zu dem Thema“.

Wo also ist das Problem? Macht es für ein Unternehmen einen Unterschied wer mit einem Fuß in seinem Netzwerk steht und seine Daten mitliest? Wo ist der Unterschied, ob die Israelis meine Daten mitlesen (Checkpoint), die Amerikaner (Lucent, Watchgard und andere) oder eben die Chinesen?

DAS die Amerikaner Wirtschaftsspionage mittels ihres Systems Echolon betreiben ist nun wirklich nicht neu. Wenn sie dieses gegen Frankreich einsetzen, wer wäre so blauäugig davon auszugehen, dass sie nicht auch andere Mittel nutzen ihren Vormachtsstatus auf diesem Planeten zu erhalten?

Und mal ehrlich: Welche technischen Komponenten werden denn NICHT im fernen Osten gefertigt? Globalisierung ole