Verlinkt das BKA auf den Tüdelkram?

Als ich neulich in den Statistiken unseres „Kolchosenblogs“, dem Tüdelkram „blätterte“ fiel mir auf, dass dort als Referrer auch die Webseite www.bka.de auftauchte. Ich habe zwar eine grosse Klappe und mich zählen weder unser Innenminister Herr Schäuble, noch der BKA-Chef Jörg Ziercke zu ihrem Freundeskreis. Dennoch bin ich doch ganz gewiss noch nicht so weit auf der Skala der Unpopularität nach oben gerutscht, dass ich (resp. dieses Blog) durch Verlinkung durch das BKA geadelt werde.

Woher kommen also diese Referrer?

Aus Gründen des Datenschutzes werde ich nun nicht den IP-Adressbereich nennen, aus dem heraus diese Zugriffe kommen, ausser vielleicht dass alle von einem Provider aus der Schweiz kommen. Eines allerdings verrate ich doch glatt: Es ist kein Geheimniss, dass es Tools gibt mit denen man als zugreifender Nutzer den Referrer in seinem Browser ändern kann. Das verschleiern oder verfälschen eines Referrers mag für den referierenden Host (Webseite) Sinn machen, um eben nicht offen zu legen, dass man auf das Ziel verlinkt hat. Da sehe ich aber eher einen Sinn darin, den Referrer komplett zu löschen oder auf eine Google-Suche umzulenken.

Warum aber als Privatanwender den Referrer fälschen oder verschleiern – und wie mache ich es richtig? Als Anwender KANN man den referrer zum Beispiel verändern um den Benutzer des Zielhosts mittels Referrer-Spam zu erfreuen. Wer allerdings die Webseite des BKA als Referrer angibt handelt deutlich kontraproduktiv. Warum? Ganz einfach: Ich unterstelle einmal, dass jeder Webseitenbetreiber/Admin über diesen Referrer stolpert und – wie ich – weiss, dass das BKA (von der Mainpage aus!!) ganz gewiss nicht auf seine Seite verlinkt hat. Also wird man mittels Auswertung der Logdateien (grep und less sind deine Freunde) schnell herausfinden von welcher IP-Adresse der Besucher kam.

Lieber schweizer Blogbesucher des Tüdelkram, wenn Du dein Surfverhalten verschleiern willst, so nutze doch lieber einen Proxyserver. Das Einsetzen von www.bka.de als pauschalen Referrer ist deutlich kontraproduktiv, denn es lenkt die Aufmerksamkeit erst recht auf dich.

Ziel verfehlt, setzen, 6

Überwachung, Schäuble, das BKA und das Vertrauen

Ist es nicht der Bundesinnenminister Schäuble der gebetsmühlenartig erklärt, dass alle Einschränkungen der Grundrechte die er so aus diversen Schubladen zieht, natürluch nicht missbraucht werden? Nein Herr Schäuble, das BKA (und alle anderen Behörden) sind ja soooooo vertrauenswürdig. Sind die es wirklich? Gerade gestern vernahm ich, dass Herr Schäuble im Bereich der rechten Szene ganz besonders vorsichtig agieren lässt, um niet- und nagelfeste Beweise zur Verfügung zu haben. Arbeitet man auf der linken Auge des Gesetzes auch so penibel und rechtstreu? Offensichtlich nicht, denn Telepolis kann man entnehmen:

Eines der spektakulärsten Antiterrorverfahren in Deutschland hat eine ungeahnte Wende bekommen: Ende vergangener Woche musste der Ermittlungsführer des Bundeskriminalamtes vor dem 1. Senat des Kammergerichts Berlin eingestehen, Beweise gegen drei mutmaßliche Mitglieder der „militanten gruppe“ (mg) gefälscht zu haben. Dabei hatte Kriminalhauptkommissar Oliver Damm die Manipulation der Beweismittel zunächst bestritten. Erst auf wiederholte Nachfrage der Verteidigung gestand er die Falsifikate ein. Der Fall bringt nun nicht nur das aktuelle Verfahren in Zwielicht. Inzwischen steht das polizeiliche Vorgehen generell in Frage.

Nur zu gern hätte ich diesen Artikel unter der aktuellen Aprilscherz-Serie auf Tüdelkram veröffentlicht, aber auch wenn das BKA Beweise fälscht. Für Aprilscherze sind die Herren nicht zuständig ….