Es ist schön, wenn Fachleute die Realität vergessen

Die Internet Engineering Task Force (IETF) ist gerade mal wieder dabei sich in Bezug auf IPv6 zu prügeln. Aktuelles Thema: NAT (network adress translation).

NAT ist z.B. auf den Routern im Einsatz, die z.B. dafür sorgen, dass DSL-Kunden hinter einer (öffentlichen) vergebenen IP-Adresse ihres DSL-Providers ein ganzes Netzwerk „verstecken“ können. Hinter einer „öffentlichen“ IP-Adresse können mittels NAT auch grössere Netzwerke stecken. Dabei bietet NAT diverse Vorteile:

  • Der Provider braucht jedem Kunden nur eine IP-Adresse zuzuweisen, welche auch wechseln kann.
  • Die Adressierung innerhalb des „Heimnetzwerkes“ muss bei wechselnder Provider-IP-Adresse nicht geändert werden
  • Ein internes Netzwerk ist (ein bisschen) gegen Zugriffe von aussen „geschützt“, da nicht auf jeden Rechner/Server von aussen zugegriffen werden kann. Dieses muss explizit im Router angegeben werden – dabei ist der Router für den Endanwender „einfacher zu konfigurieren, als es ein Firewall wäre.

Auch wenn NAT eigentlich entwickelt wurde um dem Problem der knapper werdenden IPv4-Adressen begegnen zu können, so hat sich NAT eine eigene Existenzberechtigung erarbeitet.

Nur sehen DAS die Herren bei der IETF nicht unbedingt so. Heise schreibt:

Die beiden dürfen es schon als kleinen Erfolg verbuchen, dass der NAT66-Vorschlag nicht sofort beim Treffen der Entwickler in Minneapolis durchgefallen ist. Noch vor wenigen Jahren hatte die IETF sogar einen ersten Anlauf zur Standardisierung von NAT-PT zurückgewiesen.

……………

Die Befürworter stoßen auf teils heftigen Widerstand. Nur ein totes NAT sei ein gutes NAT, schrieb so gerade einer der IPv6-Experten. Die Diskussion dürfte die IETF also noch eine Weile beschäftigen.

Die technischen Vorteile eine End-to-End Kommunikation, wie sie die NAT-Gegner fordern, sehe ich ja auch. SO ist das ja nicht. Aber man darf sich auch der Entwicklung nicht verschliessen und muss auch die Vorteile des NATs nicht aus der Diskussion heraus lassen.

Informationssperre?

Ich habe eben versucht telefonisch weitere Informationen zu den technischen Problemen bezüglich der Erreichbarkeit von rottenneighbor.com aus weiten Teilen der deutschen IP-Adressrange zu erhalten.

Meine bislang an rottenneighbor.com und den Hoster rackspace.com gesandten Mails blieben – bis zu diesem Zeitpunkt – unbeantwortet. Also: Telefon!

Ich sprach mit Melissa McConnell, welche unter der Rufnummer „001 210 447 4000“ ans Telefon ging.Ich versuchte von Melissa zu erfahren, was mit rottenneighbor loswäre, ob Sie etwas wüsste, oder mich bitte zu jemandem durchstellen könne, der zu diesem „technischen Problem“ etwas sagen kann.

Die einzige Aussage, die ich bekam war, dass Rackspace keinerlei Auskünfte über ihre Kunden gibt. Auch ein weiterverbinden in das NOC, einen Techi oder einen anderweitig „Informierten“ wurde mir verwehrt, solange ich kein Kunde mit  Kundennummer etc. bin. Alle Stilmittel des „social Engineering“ verliefen im Sande 🙁

Auf meine Frage, ob ich den Inhalt des Gesprächs veröffentlichen dürfe, wurde dies ausdrücklich erlaubt.

Also bleibt „uns“ nichts weiter übrig als auf eine Information des Betreibers von rottenneighbor.com zu hoffen. Ich habe diverse Mailantworten ausstehend – warten auf Godot?

 

Schlussfolgerungen findet man hier