Die Süddeutsche scheint entweder nicht auf dem Radar des Monsanto-Konzerns zu sein oder unempfindlicher. Generell scheinen die deutschen Printmedien die Monsanto-Linie „Gen ist gut“ zu stützen, die Süddeutsche hingegen bringt allein heute zwei sachliche Artikel zum Thema Genforschung und Umsetzung in reales Leben.
Wobei ich hier nochmals die Forderung stelle: Auf Gensequenzen und genetisch verändertes Material darf es keine Patente geben. Etwas, dessen Ursprung frei ist darf nach Veränderung nicht einem Copyright unterliegen. Man könnte es so formulieren: Das Ursprungscopyright gehört der Natur, alles was aus ihr (auch künstlich verändert) hervorgeht muss ebenfalls der Natur gehören.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch das Buch „Next“ von Micheal Crichton empfehlen, welches mir die letzten Tage den Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln versüsste. Auch wenn die Amazon-Bewerter sich sehr uneinig sind, was den „locker lesbar“-Faktor dieses Buches angeht, so hat mich dieses Buch durch den Crichton-Faktor überzeugt. In unzähligen Nebensträngen beleuchtet Crichton in „Next“ verschiedenste Auswirkungen, welche die Biotechnik auf unser Leben hat oder haben kann. Ob es der „normale“ Bürger ist, der aufgrund eines besonderen Genoms die Rechte an seinem eigenen – un dem aller seiner Nachfahren, die dieses Genom vererbt bekamen – an ein Biotech-Unternehmen verliert, bis zu dem Gentechniker der mittels Genanalyse nachweisen lassen will, dass seine (Ex-)Frau in Zukunft erkranken wird und sie deshalb das Sorgerecht der Kinder verlieren soll.
Alles in allem 528-Seiten Kritik an dem derzeitigen Weg in Sachen Gentechnik, der – Crichton typisch – gut rechercheirt ist.