Alle meine Bömblein

In Bezug auf Streubomben gibt es zwei Fraktionen: Diejenigen Länder, welche diese ablehnen und ächten, sowie die Herstellerländer (da stehen bestimmt nicht nur wirtschaftliche Interessen hinter, nein!). Nun ordnet das Pentagon – laut Spiegel – eine höhere Detonationsrate an. Anstelle von 60% bis 90% Sprenggarantie soll eine Detonationsrate von 99% erreicht werden. Aber dieses bitte erst nach 2018, wenn die derzeit in den Lagern befindlichen Streubomben auf dem „Feld der Ehre“ entsorgt wurde.

Für Afghanistan wurden der UN bis Anfang Januar 2002 von den Streitkräften der Allianz 1210 Einheiten Streumunition gemeldet, die bestückt mit 244.420 Bomblets gegen 78 von insgesamt 103 Zielorten eingesetzt wurden. (Quelle Wikipedia)

Rechnet man mit einer Detonationsrate von 80% (was legitim erscheint), liegen in Afghanistan 48.884 nicht detonierte Bomblets rum! Dies können 48.884 abgesprengte Kinderhände sein.

Eine angemessene Ehrung für George Double-U

Ja, ich finde (Ex-)Präsidenten dürfen geehrt werden, ALLE. Zumindest wenn dieses so sinnvoll geschehen soll, wie bei George Double-U. Der Spiegel berichtet, dass der Name des zukünftigen Ex-Präsidenten durch die Namensgebung einer Kläranlage unsterblich gemacht werden soll. Die Erklärung von Brian McConnell von der Presidential Memorial Commission in San Francisco kling für mich nachvollziehbar:

„Wir denken, dass es wichtig ist, im richtigen historischen Kontext an unsere Regierungspolitiker zu erinnern“

McConnell weiter:

„Im Fall von Präsident Bush werden wir die nächsten 10 bis 20 Jahre eine ziemliche Sauerei aufräumen müssen“, sagte McConnell und verwies auf den Irak-Krieg sowie die Wirtschaftspolitik. „Es ist die Aufgabe einer Kläranlage, den Dreck zu säubern. Daher dachten wir, das ist eine angemessene Ehrung.“

Bravo! Für diese Ehrung läuft bereits eine Unterschriftenaktion, die bereits von 10.000 Menschen unterzeichnet wurde. Es gibt eine resthoffnung für intelligente Amerikaner!

Dann fangen wir gleich, später, irgendwann, nie mal an

Der Spiegel berichtet über den G8 Gipfel und die weitreichenden (im wahrsten  Sinne des Wortes!) Entscheidungen, die dort getroffen wurde:

„Wir wollen mit allen Parteien in der UNFCC (Uno-Klimarahmenkonvention) die Vision teilen, (…), das Ziel einer Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 50 Prozent bis 2050 zu erreichen.“

Na toll! Bis 2050! Und was passiert bis dahin? Bis dahin werden sich weiterhin die weltweit agierenden Konzerne die Rosinenstandorte herauspicken und dort produzieren, wo die Umweltzertörung steuerlich begünstigt ist, weil ja Arbeitsplätze geschaffen werden. Natürlich nur um der Menschheit (aka Aktionäre) etwas Gutes zu tun.

Es wird debatiert, Kaffee (Sake?) getrunken und man lässt sich vom Wahl-Volk feiern, da man (unwirksame) Entscheidungen getroffen hat.