Weg von (fast) allem Weltlichen

So, nun muss und will ich mich hier mal feiern lassen und vielleicht dem einen oder anderen Mitleser Mut machen es mir gleich zu tun: Hört mit dem Rauchen auf!

Nach über 30 Jahren aktivem Sponsoring der Tabakindustrie habe ich letzte Woche aufgehört zu rauchen. Ursächlich waren eine verschleppte und ziemlich garstige Bronchitis, sowie die Idee meiner Prinzessin „Lass uns doch beide einfach mit dem Rauchen aufhören“. Mein erster Gedanke war: „Jau, das ist ganz einfach, habe es schon mehrfach geschafft“. Aber so kommt man nicht weiter – denn eine gewisse Ernsthaftigkeit ist schon von Nöten.

Und dann kam der Tag der Wahrheit – Vormittags die letzten zwei Zigaretten geraucht und dann…. die grosse Leere. Ein RICHTIG fetter Schmachter setzte gegen Nachmittag ein. Vorher habe ich krankheitsbedingt eher geschlafen, aber der Schmachter war echt ekelig und wäre in der Lage gewesen meine Willenskraft schwerstens auf die Probe zu stellen. Die Prinzessin hat mich dann aber – wieder einmal – gerettet. Sie besorgte von einer Apotheke das Produkt Nicorette. Und ja, dafür mache ich glatt unbezahlte Werbung, denn das Zeugs hat mir bis zum heutigen Tage echt geholfen meine Nikotinsucht in den Griff zu bekommen und es sieht so aus, als wenn ich dieses mal ultimativ erfolgreich sein werde.

Das besondere an der Nicorette (Achtung – ich meine den Inhalator! Vegesst die Pflaster und all den Blödsinn!) ist, das man etwas inhalieren kann. Der typische Raucher ist nämlich nicht nur vom Nicotin abhängig, es ist auch das orale Vergnügen an etwas nuckeln zu können, sowie dieses „etwas in der Hand haben“. All diese Sinne werden durch den Inhalator erfolgreich getäuscht. Der Schmachter bleibt aus und das fieseste was mir bislang passierte war, dass ich versuchte (es aber noch rechtzeitig bemerkte..) den Inhalator mittels Feuerzeug anzustecken. Das hätte bestimmt fies gestunken.

Sollte auch nur einer meiner Leser auf die Idee kommen sich von den Zigaretten loszusagen: Das Geld für den Inhalator habt ihr Ruckzuck wieder drinnen. Das Zeugs kostet (inklusive 42.. Nicotinsticks) um die 20 Euro und man braucht keine (wie auf der Packungsbeilage beschrieben) 8 Sticks am Tag. Ich komme locker mit 2-3 Sticks am Tag aus – und ich war starker Raucher! Ich pfeife mir zwar noch Nicotin in den Körper, aber von dem Asphalt, Teer etc bin ich schon mal weg.

#Sysadminday – Feiert den Retter von Freiheit und IP-Paketen

Wie jedes Jahr wird auch heute – den letzten Freitag im Juli – wieder der Sysadminday zelebriert. Der Sysadminday ist der Tag, an dem die User denjenigen fröhnen und huldigen können (und sollen), die sich stets darum bemühen, dass „ihr“ Internet funktioniert. Denn wer ist stets bemüht, dass Mail, Web und auch die ganzen Router, Switches, die DSL-Leitung und die Useraccounts fehlerfrei funktionieren? Die Admins! Im stillen, dunklen Kämmerlein fristen sie ihr Dasein, immer im Dienste der Menschheit. Nur der BOFH – der Bastard Operator from Hell – steht euch im Weg, der normale, freundliche Admin ist stehts bemüht, dass das Netz funktioniert und eben KEINE Webseite unereichbar ist.

Auch ich habe mir vorhin schon (mit einem Kaffee) zugeprostet – schliesslich schubse ich hier nicht nur die Inhalte rein, sondern administriere auch die Soft- und Hardware dieses (und vieler anderer) Server(s).

All ihr Nutzer von Blog und Twitter, Mailleser und Websurfer, VoIP-User und FTP-Lutscher. Gedenkt an die oft vergessenen Admins, die dafür sorgen, dass Ihr Amateure ein professionelles Arbeiten gewohnt sein dürft. EINMAL im Jahr nett sein. Einmal im Jahr danke sagen, vielleicht sogar eine Nettigkeit zukommen lassen, das ist doch nicht zuviel – oder?

Der Don von Harburg ist tot

Quelle: http://www.flickr.com/photos/collin_key/3183330238/ Collin Key

Ein guter Freund von mir, der wohl zu recht liebevoll als der „Don von Harburg“ bezeichnet wurde ist heute Nacht zum letzten mal nach langer, schwerer Krankheit eingeschlafen.

Wer diesen alten, weisen Mann kannte, mit ihm philosophieren und rumblödeln durfte, wird (nicht nur) meine Trauer verstehen können. Don Alfonso oder Alfi – wie Alfons genannt wurde – der alte garstige Mann (dieses Prädikat werde ich nun wohl erben), wird nie wieder bei Sven vor der Tür sitzen und von jedem dritten Harburger mit Respekt gegrüsst werden. Er wird uns nie wieder mit einen Plausch oder ernsten Gespräche bis zum Morgengrauen die Zeit versüßen, mit uns im Pub – oder in seiner Wohnung – diskutieren bis uns das Hirn schmerzt.

Alfi hatte ein buntes Leben: Seefahrt, Betriebsrat bei Daimler dann Kneipier zuletzt Privatier und immer auch ein Poet. Ein Schreiberling, der schönes und kritisches von sich gab. Alfi war immer fair und aufgeschlossen für die Probleme der Anderen. Mehr Sozi (war er gar ein Kommi? Nein) als alle parteiorganisierten Sozis zusammen. Was konnte er schimpfen und sich auch einsetzen. Er war immer für alle da. Vergass sich selbst wenn er helfen konnte.

Ich möchte fast so weit gehen und Alfi ein Original nennen.

Alfi, Du wirst uns fehlen. Zuerst natürlich deiner Familie, aber auch mir sowie deinen anderen Freunden. Und nicht zuletzt der Lämmertwiete. Meine Gedanken sind aber auch bei Kirsten und eurer Tochter

Morgen – am Freitag den 24.07.2009 – treffen wir uns in dem Pub in dem wir zuletzt gemeinsam deinen Geburtstag feierten. Und ich weiss, Du wirst bei uns sein. Für immer!

Ein Gedicht aus Alfis Feder möchte ich auch hierlassen, denn es passt so wunderbar zu (einer) seiner Facetten, wie er die Welt beschrieb:

Verbrauchtes Leben

Auf Parkbänken gebeugte Rücken,

leere Faltengesichter  in die Sonne gehalten.

Das kurze Leben wehrlos verbrauchen lassen,

von den Mächtigen

und ihren schlauen Helfern

in Fabrikhallen auf den Stachel der Ausbeutung  gespießt.

Jahr für Jahr  Akkord gearbeitet

und den Reichen  noch reicher gemacht.

In klimatisierten Büros an die Technologiekette gelegt,

täglich menschliches durch unmenschliche  Codenummern ersetzt.

Auf Schritt und Tritt  mit der Abhängigkeit konfrontiert.