Warum Ernie schlauer ist als Zensurulla

Tja Leute, da rennt der Schlemihl durch die Gegend und sucht ihrgend einen Hirsel, dem er seinen Schrott andrehen kann. Bei Ernie blitzt er ab, der ist zu plietsch. Aber am Ende hat Schlemihl ja doch noch einen Hirsel gefunden, der ihm seinen Mist für 5 Pfennig abkauft. Seht selbst:

httpv://www.youtube.com/watch?v=vyapiXSA3Ag

Sollte ich entführt werden: Befreit mich NICHT!

Ich muss zugeben, ich bin nicht vermögend. Was soll ich sagen, als geschiedener Vater zweier Kinder, der bereits eine Selbstständigkeit an die Wand gefahren hat? Ich kann es mir finanziell nicht leisten, dass ich durch Kräfte und Massnahmen der Bundesrepublik Deutschland befreit werde. Also lasst mich in Kerker der Entführer vergammeln – ist mir egal.

Wer jetzt meint, obiger Absatz wäre einem kranken Hirn entsprungen, irrt leider. Denn:

Im Ausland entführte Deutsche müssen die Kosten ihrer Befreiung erstatten. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden – und damit die Klage einer Frau abgewiesen, die in Kolumbien aus einem Rebellenlager ausgeflogen worden war und dafür zahlen sollte.

kann man dem Spiegel entnehmen. Wer jetzt versucht – so rein Überschlagmässig – auszurechnen, was es keostet hätte, einen von Piraten entführten Frachter frei zu kämpfen, der wird auf tolle Zahlen kommen. Inklusive Ausrüstung, Training, benötigter Infrastruktur dürften da Tagessätze von ca. 5.000,-€ pro Person  zusammen kommen. 200 vergebens eingeflogene GSG9-Männer waren für wie lange dort?

Nee sorry. Aber ich kann mir eine Befreiung finanziell einfach nicht erlauben. Meine Armut kotzt mich selbst an.

100.000 (in Worten Einhunderttausend) Unterschriften gegen #Zensurulla

Einhunderttausend an Politik und dem Thema Internet interessierte Mitbürger haben sich bis zu diesem Moment zu Wort gemeldet und die Internet-Petition von Franziska Heine gezeichnet.

hunderttausend

Was auf dem ersten Blick – und in Anbetracht der Tatsache, dass die BRD ca. 80 Millionen Einwohner hat) nach recht wenig aussieht, ist aber dennoch ein riesiger Erfolg. Und zwar sowohl für Franziska Heine als  auch für all die anderen Aktiven, die nicht nur über die Petition berichteten (und es weiterhin tun), sondern sich vor allem kritisch mit dem Thema Accessblocking im Internet auseinandersetzen und aufklärend tätig sind.

Es ist ein Grauen, was (nicht nur) die Politklandschaft in Deutschland in Sachen Internet an Sachverstand vorzuweisen hat. Aber ich möchte in DIESEM Artikel nicht auf die Politiker eindreschen, sondern die Bürger feiern.

Bürger, die mir persönlich wieder ein bisschen Vertrauen in unsere Demokratie zurück bringen konnten. Schliesslich bedeutet der (aus dem griechischen stammende) Begriff „Demokratie“ Herrschaft des Volkes. Und genau das dürfen wir – wir sind das Volk – niemals vergessen: Wir haben die Macht und müssen aufpassen, dass wir diese auch behalten. Die Zeit der Despoten ist vorbei, lange abgehakt. Unser Grundgesetz definiert ganz klar die Rechte des Bürgers, auch wenn die Regierenden immer wieder gern ein wenig daran herumknabbern wollen (Am Grundgesetz und unseren Rechten).Immer neue Angstszenarios werden und wurden – teilweise künstlich – geschürt um unsere rechte beschneiden zu können. Aber JETZT fangen wir an uns wahrnehmbar zu wehren.

Als ich ein Heranwachsender war, bestimmten Themen wie Brokdorf, Gorleben(aktuell wie eh und je..), Startbahn West und andere nicht nur die Medien sondern auch die Volksmeinung. Mit diesen Themen schafften WIR (das Volk!) es, Hunderttausende zu mobilisieren und ihre Meinung kund tun lassen. Wir – das Volk der ehemaligen DDR und nun Teil Deutschlands – schafften es „Die Mauer“ einzureissen.

Die Partei „Die Grünen“ bildeten sich aus den Massenprotesten gegen die Atomkraft. Lange Zeit war es ruhig in der Ecke der kritisch geäusserten Stimmen. Sollte diese Phase der Ruhe nun beendet sein? Stehen wir an dem Punkt, den wir Bürger brauchten um endlich wieder unsere Stimme zu erheben und „denen da oben“ mal wieder zu zeigen, dass sie „uns“ nicht vergessen dürfen?

Eine neue Partei schafft es, selbst unpolitische Menschen (die sich selbst eher als Geek bezeichnen würden) dazu zu bringen, den Piratenhut aufzusetzen. Ich möchte keine werbung für die Piratenpartei machen – ich halte es wie ToJe, der das Internet nicht als den alleinigen Mittelpunkt der Welt sieht. Dennoch kann ich der Piratenpartei eine Daseinberechtigung nicht absprechen.

Wie auch immer: Ich sehe die Zeichen und hoffe, dass diese Zeichen mehr sind als nur Kreidezeichnungen, die vom nächsten Nieselregen wieder weggespült werden. Jetzt auf alle Fälle erstmal: Sekt für die Frauen, Chappie für die Hunde!

Deutschland, 28.05.2009, 11:36 MESZ