Wieviel Öl passt ins Meer – wieviele Lügen tischt uns BP noch auf?

Im schlimmsten Fall müsse von bis zu 100.000 Barrel (15,9 Millionen Litern) pro Tag ausgegangen werden, die aus der Ölquelle im Golf von Mexiko austreten, heißt es. Das wären zwei Drittel mehr als im „Worst Case Scenario“ der US-Regierung, das von maximal 60.000 Barrel ausging. Sollte das Leck tatsächlich so groß sein, wäre in den mehr als 60 Tagen seit Beginn der Katastrophe am 20. April inzwischen fast eine Milliarde Liter Öl ausgetreten.

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„Das Dokument wirft die sehr beunruhigenden Fragen auf, was BP gewusst hat und wann sie es gewusst haben“, teilte Markey mit. „Es ist klar, dass BP von Anfang an in Bezug auf das wirkliche Ausmaß des Öl-Lecks nicht ehrlich mit der Regierung und dem amerikanischem Volk umgegangen ist.“ (Welt)

Ich bin dafür das Unternehmen BP – um ein Exempel zu statuieren – zu zerschlagen, sämtliche Aktien als ungültig zu deklarieren und jegliche Verantwortungsträger direkt vor Richter zu stellen. Anklage: Verbrechen gegen die Menschheit. Wir müssen einfach eine Anklagemöglichkeit schaffen, die es ermöglicht die gesamte Ertragskette (vom Aktionär über Vorstand bis Aufsichtsrat) zur Rechenschaft zu ziehen. Und diese Massnahme wird für ALLE Unternehmen angewandt, die sich durch Habgier grosse Schuld aufladen.

Erst wenn Aktionäre Gefahr laufen anstelle von Superrenditen einen Totalverlust zu riskieren, wird die Gier vielleicht ein wenig eingeschränkt werden. Solange aber Aktionäre unverschämten Shareholdervalue einfordern, werden sich Katastrophen wiederholen. Denn egal ob Banken-/ Immobilienkrise oder Umweltverschmutzung – der wahre Grund ist immer die widerliche Gier nach übertriebener Kapitalvermehrung.

10 Gedanken zu „Wieviel Öl passt ins Meer – wieviele Lügen tischt uns BP noch auf?

  1. „Und diese Massnahme wird für ALLE Unternehmen angewandt, die sich durch Habgier grosse Schuld aufladen.“

    Und Du entscheidest wer habgierig ist? Oder überlassen wir das „unbestechlichen“ Politikern.
    Mir war nicht bewußt, daß du allwissend bist und auch von den Politikern hatte ich ehere gedacht, daß sie eher auch „nur“ Menschen sind.

    Ich habe nichts dagegen. BP für den Schaden ranzuziehen, die Frage ist nur wer kann mehr bezahlen eine weitergeführte BP oder eine bankrotte? Und außerdem wer hat den die Gesetze erlassen die es erlauben überall zu „bohren“ auch da hat die Politik ja wohl mitgemacht. Was forderst Du denn für diese Leute?

  2. @Friedrich Dominicus:

    Nein, ich masse mir nicht an das zu entscheiden, dieses habe ich auch nicht geschrieben – insofern ist dein „Mir war nicht bewußt, daß du allwissend bist “ als Dummerhaftigkeit entlarvt.

    Das BPO den Schaden bezahlt ist eines, aber die Ursache des Schadens ist AUCH, dass bereits in der Vergangenheit nicht alles getan wurde um hohe Sicherheitsstandards zu erreichen. Vielmehr wurde alles getan, damit die Aktionäre viel Geld verdienen – welches auch schon ausgezahlt wurde.

    Die Aktionäre sind DIREKT mit haftbar zu machen, da sie über die Aktionärsversammlung/Aufsichtsrat die Linie des Unternehmens vorgeben.

    Diese verantwortlichen Politiker haben wir (ok, nicht in den USA) gewählt. Sie wurden von den Bürger ermächtigt diese Entscheidungen zu fällen. Ergo tragen alle Bürger die Schuld – ergo ist es legitim die verursachten Kosten durch Steuergelder zu deckeln.

  3. Selbverständlich müssen die Aktionäre dafür zahlen, schließlichn sind Sie ja die Eigenkapitalgeber. Das habe ich aber auch bei den Banken gefordert und da sollen Sie ungeschoren davonkommen. Das mt der Legitimierung ist so eine Sache, ok, die Politiker wurden gewählt aber auch dafür einen Krieg vom Zaun zu brechen?

  4. @Friedrich Dominicus:

    Bei jedwedem kapitalem „Verbrechen gegen die Allgemeinheit“ müsste jedwede Person oder Institution, die an der Ursache des Verbrechens verdient hat, mit zur Rechenschaft gezogen werden.

    Und das mit den Politikern tut weh. SEHR weh. Aber am Ende tragen wir Wähler die Verantwortung und dieser können wir uns nicht entziehen, wenn es auch noch so schmerzt.

  5. @reizzentrum: „Aber am Ende tragen wir Wähler die Verantwortung “

    Wie? Aber was waren oder sind unsere Eingriffsmöglichkeiten und wie können wir verantwortlich sein wenn Abgeordnete nur Ihrem Gewissen verpflichtet sind? Nein diese Verantwortung weise ich von mir . Ich kann zwar wählen aber einen Einfluß auf die „direkten“ Entscheidungen gibt es in Deutschland nicht.

    Wenn es so wäre meinst Du die CDU/FDP/SPD/Grünen könnten so verfahren wie Sie es tun?
    Wäre es dann nicht zumindest vorstellbar diese „Politiker“ mit Volksentscheiden zur Räson zu rufen?

    Nein in diesem Land ist wählen (inzwischen?) ziemlich sinnfrei… Der Einfluß des Wähler kann leider nur noch „marginal“ genannt werden…

    Und dieses Einflußmöglichkeiten sind in der EU nochmals eine Größenordnung kleiner, dort darf die Kommision nahezu schalten und walten wie sie will.

  6. @Friedrich Dominicus:

    Es gibt verschiedene „Momente“ im Leben eines Menschen, in denen wir anderen Menschen Verantwortung übereignen. Manche Übereignung kann dann bis zu Kriegen führen.

    Dieses wissen wir (SOLLTEN wir wissen). Die Eingriffsmöglichkeit haben wir im Moment der Wahl – informieren sollte man sich vorab. So ist unser System aufgebaut.

    Dass die Ergebnisse der Wahlen sinnfrei sind, liegt an zwei „Tatsachen“:

    1) Wir können derzeit realistisch nur zwischen Pest und Cholera wählen. Das könnte behoben werden, indem wir entweder eine eigene Gruppierung aufstellen, die unsere Interessen besser vertritt als die derzeitigen Spacken (weshalb es ja überhaupt die Piraten und die Grünen gibt) , oder wir uns den derzeitigen Spacken anschliessen und dort von drinnen aufräumen.

    2) Den Wählern ist gar nicht bewusst WAS Wahlen eigentlich für eine Bedeutung haben. Es ist ihnen weitgehend egal, solange Bohlen nur den Superstar wählen lässt.

  7. Altes Thema Friedrich, aber genau warum ist wohl „Der Einfluß des Wähler (…) nur noch “marginal”“`?

    Wessen Einfluss steigt mit dem sinkenden Wert von Wählerstimmen? Was ist die Wurzel dieses Problemes?

  8. @reizzentrum: Dieses wissen wir (SOLLTEN wir wissen). Die Eingriffsmöglichkeit haben wir im Moment der Wahl – informieren sollte man sich vorab. So ist unser System aufgebaut.

    Nein, das wissen wir eben nicht, wie soll man auch wissen, daß ein Programm „mal eben“ den Bach runtergeschickt wird. Bitte erlä0tere mir wie ich mich hätte vorher informieren sollen, was die FDP nach der Wahl so alles „reitet“. Ich behaupte mal 10-13% der Wähler wollten einer derartig „verungestaltete“ FDP mit Sicherheit nicht. Woher sollte ich wissen, daß eine liberale Partei alle Ihre Grundsätze auf den Kopf stellt? Woher sollte ich wissen, daß bestehende Gesetze nicht eingehalten werden?

    Nein reizzentrum, das konnte ich nicht wissen das konnte man sich noch nicht einmal in den schlimmsten Albträumen ausmalen. Mir waren Wahlen immer durchaus bewußt, und habe Sie auch bisher immer unterstützt nur das ist mir von der derzeitigen Braunen sosse (Schwarz/Gelb gemischt) gründlich verleidet worden.

    Es macht eben offensichtlich keinen Unterschied ob Du SPD/CDU/FDP wählst. Und auch die Grünen sind ja inzwischen „sehr angepasst“. Wer hat denn gegen das FmStg gestimmt? Wer gegen die HRE Enteignung und was weiß ich noch wer hat den Harz IV auf die Reise geschickt? Also woher sollte der Wähler wissen, daß alle Parteien munter mischen wie es Ihnen gerade passt?

    Und ich beschwere mich ganz massiv darüber das wir eben nicht die Möglichkeit haben Volksbegehren und Abstimmung einleiten zu können. Unser System ist darauf angelegt Bürger zu entmündigen und das steht mit Sicherheit in keinem Parteiprogramm.

  9. @Friedrich Dominicus:

    Nicht unser System ist darauf ausgelegt zu entmündigen, sondern das was wir zugelassen haben, was aus unserem System gemacht wurde und wird.

    Wir haben die Möglichkeiten eigene Parteien zu gründen und uns gegen den Missbrauch zu wehren. Wenn wir dann die Mehrheit der Wähler davon überzeugen können, das wir besser sind, kommen wir an die Macht.

    Hast Du es versucht? Wenn nein: Hör auf dich zu beschweren. Wenn ja: Du hast nicht die Mehrheit gefunden.

    Demokratie kann sehr-sehr schmerzhaft sein.

  10. „Wer hat denn gegen das FmStg gestimmt? Wer gegen die HRE Enteignung und was weiß ich noch wer hat den Harz IV auf die Reise geschickt? (…)

    Und ich beschwere mich ganz massiv darüber das wir eben nicht die Möglichkeit haben Volksbegehren und Abstimmung einleiten zu können.“

    Hmm, ich kenne da eine partei die so ziemlich alles was du da forderst bzw. vermisst erfüllt…. noch!

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