Gerade lese ich wieder diesen Bauchpinselspruch der Journalisten die sich selbst so gern als „vierte Gewalt im Staate“ sehen.
Hintergrund sind ist das „Wikileaks-Video„, dass gestern dann doch noch den Weg in die Medien schaffte. Über Twitter wurde ich sehr zeitnah über dieses Video informiert, schaute es mir an, war entsetzt und verbloggte es. Das war am 5. April um 18:52 (Zeitstempel meines Blogeintrages). Dann passierte lange Zeit…. eher wenig … nichts um nicht „garnichts“ formulieren zu müssen. Ein periodisches prüfen der Mainstreammedien (Deutschland und USA) war deutlich enttäuschend. Fefe hat das mal chronologisch in Reihenfolge gebracht.
Ich frage (und fragte mich auch vorgestern schon), warum die grossen Medien so lange brauchen um eine Meldung – die es dann 24 Stunden später in Tagesschau und Tagesthemen schafft – zu verarbeiten.
Wurde eventuell „hintenrum“ versucht von (in)offiziellen Stellen versucht den Aufruhr klein zu halten, oder sind die herkömmlichen Medien tatsächlich so viel langsamer als die „Freaks des Internet“?
Sind am Ende Teile der „Informationsschiene Internet“ die fünfte Macht in unserem Staat geworden, die einer Meldung erstmal vorab ein Interesse der Gesamtheit attestieren muss, bevor die Altmedien sich solch kritischer Meldungen auch annehmen?
Auf alle Fälle hat Wikileaks sich einen Platz in der Geschichte der Informationsverbreitung verdient. DAS ist ein Informationsmedium wie ich sie erwarte: Klar und besser ohne grosse Interpretation, als Gewäsch von kritiklosen Journaillen ohne Sachverstand .
Ich war gestern Abend auch entsetzt darüber, dass die Tagesthemen, nachdem sie das Video dann endlich zeigten
a) Wikileaks mit keiner Silbe erwähnten
b) keinen Kommentar zu der Angelegenheit brachten sondern
c) lieber einen 3x so langen Bericht über die unzureichende Ausbildung deutscher
MörderSoldaten in Afghanistan brachtenDas war eine Bankrotterklärung sondersgleichen, was uns da gestern von den Mainstreammedien aufgetischt wurde. Umso wichtiger sind Leute wie Du und Johnny und Olaf und fefe und alle, die die Wikileaks-Flagge hoch halten.
Ein dezenter Hinweis auf das Wikileaks Spendenkonto wäre vielleicht angebracht 😉
Ich war auch verwundert, dass es einen ganzen Tag gedauert hat, bis das hier in den deutschen Medien angekommen ist, obwohl der Releasetermin ja seit Wochen bekannt ist.
Andererseits liegt das ganze natürlich 3 Jahre zurück und wenn der eine Tag dann für Hintergrundrecherche und Faktenchecking benutzt wird, bin ich damit eigentlich einverstanden. Blogger, wie du können da schneller sein, weil sie nicht so sehr durch die journalistische Sorgfaltspflicht gebunden sind, wie beispielsweise die Tagesschau/-themen. Das Dumme ist nur, dass man nicht weiß, ob darüber berichtet worden wäre, wenn die Netzöffentlichkeit nicht da gewesen wäre.
Grundsätzlich unterstütz ich Wikileaks auch, aber man muß auch sehen und meiner Meinung nach auch kritisieren, dass bei diesem Video durch die geschnittene/editierte Fassung die Objektivität, die du ansprichst, aufgegeben wurde.
@daMax:
Ich verwehre mich aufs deutlichste generell JEDEN Soldaten als Mörder zu bezeichnen.
Ich denke es wäre eher legitim und angebracht festzustellen, dass es keiner anderen „Berufs“gruppe so leicht fällt von einer Sekunde zur anderen zum (Massen)Mörder zu werden.
Ich möchte da unten nicht im Einsatz sein (wäre es auch nicht, habe ich doch meinen Eid auf die Verteidigung des Vaterlandes geschworen … haha – das haben die ja geändert.)
Mich allerdings in einem Satz mit Olaf, Jonny und fefe zu nennen, naja. Da ist wohl ein wenig Honig dabei um ihn um den Bart zu schmieren 🙂
@tokmitstock:
Vorsicht, was die geschnittene Fassung angeht: Es wurde von Anfang an auf BEIDE Fassungen hingewiesen. Die kurze Fassung ist eben die „prägnante“ Version, wer schauen wollte was das gesamte Material hergibt konnte stets auch die „grosse“ Version anschauen. Insofern halte ich dieses Verfahren für absolut OK: