Fast alle Dresdner-Vorstände müssen gehen
betitelt die Welt einen Artikel. Das löst Beklemmungen aus. „Fast alle“ und „Vorstände„. Der geneigte Zielgruppenangehörige mag sich denken „Endlich auch mal die da oben“ oder „Siehste, nicht nur der Angestellte, auch Vorstände sind betroffen“. Das es sich um sieben von acht Vorstandsmitglieder handelt, macht – so rein prozentual gesehen – eine richtige Meldung aus. Aber es ist nichts neues, dass „Übernommene“ Manager ihren Schreibstisch im Keller wieder finden und dann irgendann – mit einer freundlichen „Ablösesumme“ aus dem Unternehmen scheiden.
So richtig interessant wird diese Meldung in Verbindung zu einer anderen, ebenfalls in der Welt erschienenen Meldung:
Commerzbank-Plan löst Panik bei Mitarbeitern aus
und
Der neue Bankenriese will allein in Deutschland 6500 Stellen streichen, sowohl im Privat- wie auch im Geschäftskundenbereich.
Das diese Stellenstreichungen nicht zwingend durch Entlassungen, sondern durch „Nichtbesetzen freiwerdender Stellen“ und „Förderung freiwilligen Ausscheidens“ erreicht werden solle, ändert nichts an der tatsache, dass es 6500 Arbeitsplätze für Bankkaufleute, IT-Mitarbeitern etc. eben in der deutschen bankenlandschaft nicht mehr geben wird. Arbeitsplätze die auch nicht „mal eben“ durch Einstellungen von anderen Banken neugeschaffen werden können. Und was der Mittelstand (der im Moment in Deutschland den höchste Anteil an Stellenneuschaffungen hat) mit Bankkaufleuten soll, weiss auch niemand so recht.
Wahrscheinlich werden viele Azubis die zurzeit ihre Lehre bei der Commerzbank oder Dresdener Bank machen später nicht übernommen, wobei das jetzt auch schon so ist.
Es gibt ja keine freien Stellen.
@Thomas:
Ja, so funktioniert das: Alles zum Segen der Shareholder … Aber wer braucht noch Gehaltsgirokonten, wenn nun wieder 6000 Konteninhaber eher ein Hartz-IV Konto benötigen.
ITler müssten auch woanders unterkommen können. Das mit den Bankern ist eine offene Frage. Aber mit einer genügend guten Ausbildung (wollen doch mal hoffen, daß es zumindest so gut ist) müssten sich einige auch in verschiedenen Bereichen selbständig machen können. Mit fehlt es im Augenblick massiv an „Mitleid“ für Banker, wenn ich sehe was da so alles gelaufen ist und speziell auch wie sie mit „Kunden“ so umgingen.
Banken haben doch mehr als einmal den Daumen draufgehalten und Firmen kaputtgemacht, jetzt erfahren sie mal wie sowas ist….
Super Informationen und eine sehr gute Seite, ich wünsche noch viel Erfolg.