Obama holt Clinton ins Boot

Und da dies nun ein Fakt und keine Annahme ist, will ich das hier auch mal kommentieren.

Ich persönlich finde es grossartig, wie dieser Barack Obama offensichtlich etwaige parteiinterne Querelen und „Anzickereien“ während des Wahlkampfes einfach beiseite schiebt um sein optimales Team zusammen zu stellen. Es erheben sich die Stimmen, die da sagen, dass Clinton für den Irak-Krieg war und eher konservativ eingestellt sei. Aber es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft und um generelle Fähigkeiten. Und diese scheint Hillary Clinton in Obamas Augen zu haben. Wenn Obama wirklich eine Veränderung will, braucht er dazu die besten Leute. Und diese besten Leute muss er auf seine Spur bringen.

Ich musste an den alten Sprich „If you can’t beat them, buy them“ denken. Wie bringt man „Gegner“ am besten auf seine Linie? In dem man sie „kauft“ – bei Menschen ist dies: Ihnen einen Job geben. So wird Clinton ihre Fähigkeiten im Interesse Obamas nutzen, der durch sein Charisma und vor allem auch durch die Chance die er (nicht nur) seiner ehemaligen Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton gibt, nicht zuletzt in der Achtung der angestellten Personen deutlich gestiegen sein dürfte.

Für mich sieht es so aus, als wenn dieser Mann tatsächlich dabei ist Wahlkampfversprechen umzusetzen und nicht nur zu entschuldigen. Noch gehört ihm meine Bewunderung.

Früher wurde man namentlich begrüsst

Früher – als meine Kinder noch im Kindergarten waren – wurde ich von den Erzieherinnen (ja, es gab nur weibliches Personal) namentlich begrüsst. VIEL früher wurde ich auch vom „Kaufmann um die Ecke“ mit meinem Namen begrüsst – man kannte sich halt, alles war noch übersichtlicher.

Was allerdings heute in den 17 evangelischen Kindertagesstätten in Berlin-Mitte los ist, entzieht sich meiner Kenntnis und macht mir deutlich Angst:

Per Fingerabdruck sollen sich Eltern in Zukunft an evangelischen Kitas in Berlin ausweisen. Damit wollen die Einrichtungen verhindern, dass Unbekannte die Kinder abholen.

schreibt der Tagesspiegel. Sind die Kindergärten in Berlin-Mitte so gross oder so anonym? Das lässt ja deutlich auf pädagogische Misstände schliessen.

via Netzpolitik.org

Merkel die Pflicht – Obama die Kür

Während unsere Bundeskanzlerin das Medium Internet dazu nutzt, uns – alternativ zum Fernsehen – auf einem weiteren Weg mit Bild und Ton zu penetrieren beglücken informieren, hat Barack Obama die Möglichkeiten des Internet verstanden und nutzt diese auch.

Der Heiseticker berichtet, dass Obama auch sein Blog zur Meinungsfindung vor Einführung von Gesetzen nutzen möchte:

Der beste Weg sei, die Massen am Gesetzgebungsprozess zu beteiligen, glauben Experten. Die Zukunft sieht laut Slate so aus, dass Obama im Internet seine Steuer- oder Gesundheitspläne sozusagen zur Abstimmung stellt und ein Meinungsbild einholt.

All dies wird auf Obamas Plattform change.gov umgesetzt werden, eine Webseite die zeigt, wie die Politik das Internet nutzen kann. Aber während sich die Bundeskanzlerin aus allen wichtigen Themen so weit wie möglich raus hält, um bloss keine Lackkratzer zu bekommen, würde ihr Innenminister das Internet am liebsten komplett abschalten, solange seine Schergen nicht jedes Bit mitlesen können.

Was würde passieren, wenn z.B. der Innenminister sein BKA-Gesetz, die Onlineüberwachung im Netz zur Diskussion stellen würde? Was würde Frau von der Leyen wohl für Kommentare zu ihrem „Wir sperren Webseiten, wir können das ganz einfach“-Vorstoss erhalten?

Was haben wir Deutschen nur verbrochen, diese Politiker ertragen zu müssen?  OK, rethorische Frage – die Antwort ist einfach: Wir haben gewählt. Falsch gewählt. Und die Amerikaner haben es – bei allem (vorsichten, unter Vorbehalt) Neid, nach 8 Jahren Bu$h auch verdient.