HSH Nordbank: Namenswitze sind zugegeben blöd

Aber der Chef der HSH-Nordbank Dirk Jens Nonnenmacher darf sicherlich auch als Schuldenmacher betituliert werden. Noch vor zwei Tagen durfte man den Medien entnehmen, WIE schlecht es der HSH geht:

Dirk Jens Nonnenmacher muss die HSH Nordbank retten – und 3 Mrd. Euro frisches Kapital auftreiben.

schreib die FTD nach am 16.02.2009. Auch die Information

Um überhaupt zu überleben, benötigt die HSH Insidern zufolge erst einmal 3 Mrd. Euro frisches Kapital und neue Staatsgarantien über 10 Mrd. Euro.

kann man dem Artikel entnehmen. Aber der Herr Nonnenmacher ist schon dabei massiv einzusparen – zumindest wenn man dem NDR glauben schenken darf:

Trotz des Milliarden-Verlustes im vergangenen Jahr will die schwer angeschlagene HSH Nordbank bis zu 200 Millionen Euro an ihre Anteilseigner ausschütten. Nutznießer sind neben institutionellen Investoren wie etwa Pensionskassen auch einige Privatanleger. Ein Sprecher der Bank bestätigte der NDR 1 Welle Nord einen entsprechenden Bericht des „Hamburger Abendblatts“ (Mittwochausgabe). Es sei ein „normaler Vorgang“. (Hervorhebung von mir)

Abgesehen von der psychologisch intelligenten Verunwichtigung der Privatanleger – es geht ja nur um Institute und Pensionskasse – werde ich so langsam RICHTIG böse, was da so alles von unseren Steuergelder bezahlt werden soll. Was die 1.100 Mitarbeiter der HSH dazu sagen, denen die Kündigung ins Haus steht, weiss ich auch nicht. Den 1.100 Mitarbeitern, die jetzt zum Arbeitsamt rennen, hätte man von den 200 Millionen noch 40 Monate weiterhin das Gehalt zahlen können – bei geratenen Lohnkosten von 5.000€.

Aber schaut auch mal das Foto von dem Nonnemacher an, dass der NDR als erstes in den Artikel gesetzt hat. Ist das Zufall, oder ist das der Bruder von dem Kai Dieckmann von der Bild

Dreifach peinlich

„Dreifach peinlich“ betitelt die FTD einen Artikel über GE (General Electric). Ein Artikel, den ich nicht kommentieren muss, da er selbst alle nötigen Informationen beinhaltet – ich muss nur noch auf ihn aufmerksam machen. Damit meine Zielgruppe weitere Indizien hat, wie die Welt des grossen Kapitals funktioniert.

Teaser:

Aber die Ratingagenturen haben schon recht: Per 31. Dezember standen dem konsolidierten Eigenkapital von 104,7 Mrd. $ ja lediglich „Firmenwerte und andere immaterielle Vermögen“ von 96,7 Mrd. $ gegenüber.

Diese Position ist noch nicht aufgedröselt, aber im dritten Quartal entfielen davon allein 83,1 Mrd. $ auf Firmenwerte. Trotz des Rückgangs der Aktie um 70 Prozent seit Oktober 2007 hat die Firma übrigens noch eine Kapitalisierung von 127 Mrd. $. Die Ratingagenturen scheinen nicht die einzigen zu sein, denen in Bewertungsfragen peinliche Fehler unterlaufen.

Resumee: Alles Lug und Trug und alle machen und verdienen mit.

Der stete Wandel – und das ist auch gut so

Das Blonde Alien ist tot. Naja, TOT ist es nicht, denn tot ist ja das Ende – die Totalabschaltung jeglicher Systeme. Insofern liegt das Blog eher im Koma – es bewegt sich nicht mehr, wird nicht mehr gefüttert. Für mich war dieses Blog das schönste, beste und wertvollste Blog, das ich je in meinen RSS-Reader packte, schliesslich hätte ich ohne dieses Blog meine Prinzessin wohl nie kennen gelernt.

Katja hat eine konsequente Entscheidung getroffen: Es macht ihr keinen Spass mehr, also lässt sie es (ich hoffe, sie verliert nie den „Spass“ an mir …). Andere Blogbetreiber haben sie auch, diese Lustlosigkeit. Aber dort wird – und das ist so typisch für diese Zeit und unser Gesellschaftssystem- wird versucht durch den Verkauf einer bei Google angesehenen (Google-Pagerank) Domain so viel Kapital wie herauszuschlagen.

Das Thema „Blogverkauf“ ist aus zweierlei Sicht interessant:

  1. Wem gehören die Daten? Inhalte, Kommentare und die damit verbundenen, hinterlegten Mailadressen, sowie die im Log verzeichneten IP-Adressen
  2. Wie nachhaltig ist der Wert eines Blogs?
  3. Was bleibt?

Zu 1)

Die Inhalte – der geistige Eigentum des „Schreiberlings“ – sowie die Domain ist problemlos an Andere zu veräussern. Problematisch wird es mit jeglichen Daten von Besuchern und Kommentatoren. Diese haben ihre Daten dem (ehemaligen“ Blogbetreiber anvertraut, es ist quasi ein stillschweigender Vertrag zwischen zwei Personen geschlossen worden. Der Kommentator gibt ja nicht nur SEIN geistiges Eigentum an den Blogbetreiber, sondern hinterlässt auch (meistens) seine Mailadresse, sowie die genutzte IP-Adresse sowie recherchierbares Nutzungsverhalten bei dem betreiber eines Blogs. Konsequenterweise müssten also bei einem Eigentümerwechsel eines Blogs jegliche Kommentare, Nutzer sowie jegliche Logfiles (auch in den Backups, die beim Provider/Rechenzentrum vorgehalten werden!!!!!) gelöscht werden. Auch stellt sich die Frage nach der Disskussion in den Kommentaren, wenn der Ursprungsautor nicht mehr der Betreiber ist. Wer antwortet auf neue Kommentare? Der neue Betreiber? Krude Vorstellung, wenn der Autor durch einen Kommentator zu einem Thema fragt und ein „Fremder“ antwortet.

Zu 2)

Bei dem Verkauf eines Unternehmens bestimmt sich der Wert aus dem Betriebsergebnis (also den Einnahmen). Ein ansatzweise realistischer Wert beträgt im Regelfall zwischen 2-3 Jahreserträgen. Ist dieser Wert auf ein Blog übertragbar? In meinen Augen ein klares NEIN. Denn die Erträge resultieren vor allem aus der Wertschöpfung der Tätigkeit des Bloggers, sowie dem Google-Pagerank. Der Pagerank ist aber nicht statisch. Das heisst, wenn der neue Betreiber nicht in der Lage ist, die Besucherzahlen und die Inhalte weiterhin zu pflegen, so wird der Pagerank sowie die Besucherzahl abnehmen, der Wert sinkt. Sollte der neue Betreiber allerdings ein fähiger, (in Pagerankbegrifflichkeit) wertschaffender Blogger sein, so würde er SEHR viel Geld sparen, wenn er bei NULL anfängt und die grosse Anfangsinvestition für den Erwerb einer „Marke“ eben nicht tätigt.

Zu 3)

Zuletzt stellt sich der Kauf/Verkauf eines Blog als hahnebüchener Unsinn heraus. Sicher kann eine „SEO-Hure“ eine Domain mit gutem Pagerank temporär zu Geld machen, allerdings ist es mehr als fraglich, ob Investition sich jemals rekapitalisiert. Niemand, der je in ein Blog investiert hat, wird sich hinterher hinstellen und sagen: „Das war blöd, das rechnete sich so gar nicht“. Denn er würde damit ja seine unternehmerische Fehlentscheidung offenbaren und dieses schickt sich gar nicht. Aber heutzutage dreht sich alles um Geld und solange es deppen gibt, die für Unsinn Geld ausgeben, verkauft eure Blogs.

Schlussatz: Prinzesschen, ich liebe dich AUCH weil Du nicht ansatzweise mit dem Gedanken gespielt hast, dein Blog zu veräussern, sondern es einfach „stumpf“ aufgibst.