Das Blonde Alien ist tot. Naja, TOT ist es nicht, denn tot ist ja das Ende – die Totalabschaltung jeglicher Systeme. Insofern liegt das Blog eher im Koma – es bewegt sich nicht mehr, wird nicht mehr gefüttert. Für mich war dieses Blog das schönste, beste und wertvollste Blog, das ich je in meinen RSS-Reader packte, schliesslich hätte ich ohne dieses Blog meine Prinzessin wohl nie kennen gelernt.
Katja hat eine konsequente Entscheidung getroffen: Es macht ihr keinen Spass mehr, also lässt sie es (ich hoffe, sie verliert nie den „Spass“ an mir …). Andere Blogbetreiber haben sie auch, diese Lustlosigkeit. Aber dort wird – und das ist so typisch für diese Zeit und unser Gesellschaftssystem- wird versucht durch den Verkauf einer bei Google angesehenen (Google-Pagerank) Domain so viel Kapital wie herauszuschlagen.
Das Thema „Blogverkauf“ ist aus zweierlei Sicht interessant:
- Wem gehören die Daten? Inhalte, Kommentare und die damit verbundenen, hinterlegten Mailadressen, sowie die im Log verzeichneten IP-Adressen
- Wie nachhaltig ist der Wert eines Blogs?
- Was bleibt?
Zu 1)
Die Inhalte – der geistige Eigentum des „Schreiberlings“ – sowie die Domain ist problemlos an Andere zu veräussern. Problematisch wird es mit jeglichen Daten von Besuchern und Kommentatoren. Diese haben ihre Daten dem (ehemaligen“ Blogbetreiber anvertraut, es ist quasi ein stillschweigender Vertrag zwischen zwei Personen geschlossen worden. Der Kommentator gibt ja nicht nur SEIN geistiges Eigentum an den Blogbetreiber, sondern hinterlässt auch (meistens) seine Mailadresse, sowie die genutzte IP-Adresse sowie recherchierbares Nutzungsverhalten bei dem betreiber eines Blogs. Konsequenterweise müssten also bei einem Eigentümerwechsel eines Blogs jegliche Kommentare, Nutzer sowie jegliche Logfiles (auch in den Backups, die beim Provider/Rechenzentrum vorgehalten werden!!!!!) gelöscht werden. Auch stellt sich die Frage nach der Disskussion in den Kommentaren, wenn der Ursprungsautor nicht mehr der Betreiber ist. Wer antwortet auf neue Kommentare? Der neue Betreiber? Krude Vorstellung, wenn der Autor durch einen Kommentator zu einem Thema fragt und ein „Fremder“ antwortet.
Zu 2)
Bei dem Verkauf eines Unternehmens bestimmt sich der Wert aus dem Betriebsergebnis (also den Einnahmen). Ein ansatzweise realistischer Wert beträgt im Regelfall zwischen 2-3 Jahreserträgen. Ist dieser Wert auf ein Blog übertragbar? In meinen Augen ein klares NEIN. Denn die Erträge resultieren vor allem aus der Wertschöpfung der Tätigkeit des Bloggers, sowie dem Google-Pagerank. Der Pagerank ist aber nicht statisch. Das heisst, wenn der neue Betreiber nicht in der Lage ist, die Besucherzahlen und die Inhalte weiterhin zu pflegen, so wird der Pagerank sowie die Besucherzahl abnehmen, der Wert sinkt. Sollte der neue Betreiber allerdings ein fähiger, (in Pagerankbegrifflichkeit) wertschaffender Blogger sein, so würde er SEHR viel Geld sparen, wenn er bei NULL anfängt und die grosse Anfangsinvestition für den Erwerb einer „Marke“ eben nicht tätigt.
Zu 3)
Zuletzt stellt sich der Kauf/Verkauf eines Blog als hahnebüchener Unsinn heraus. Sicher kann eine „SEO-Hure“ eine Domain mit gutem Pagerank temporär zu Geld machen, allerdings ist es mehr als fraglich, ob Investition sich jemals rekapitalisiert. Niemand, der je in ein Blog investiert hat, wird sich hinterher hinstellen und sagen: „Das war blöd, das rechnete sich so gar nicht“. Denn er würde damit ja seine unternehmerische Fehlentscheidung offenbaren und dieses schickt sich gar nicht. Aber heutzutage dreht sich alles um Geld und solange es deppen gibt, die für Unsinn Geld ausgeben, verkauft eure Blogs.
Schlussatz: Prinzesschen, ich liebe dich AUCH weil Du nicht ansatzweise mit dem Gedanken gespielt hast, dein Blog zu veräussern, sondern es einfach „stumpf“ aufgibst.