Persoenliche Daten monetarisieren a’la Facebook

Im Telegraph gibt es einen sehr netten Artikel, in dem es darum geht, wie Facebook seine User zu Geld machen kann/will/wird:

Marketing experts have said the vast amount of personal information Facebook holds, together with the loyalty of its users, could be worth „untold millions“ to companies engaged in market research. (Hervorhebung von mir)

Tja, wenn all die Verknüpfungen und Userinformationen (inkl. wann sich wer von wo aus und wie lange einloggt) zu Geld macht, fangen die die Marketingfuzzis an zu hecheln und sabbern. DA stehen die drauf: Nutzerprofile! Damit verdient man heutzutage Geld. Also: Facebook-Account kündigen – JETZT! Und bitten/beten/hoffen, dass die Google-Shareholder noch GANZ lange glücklich sind. Denn, wie DONALPHONSO ganz richtig anmerkt:

dass Facebook halt auch nur eine Firma mit massiven Finanzierungsproblemen ist, die in der Krise für ihre Investoren nicht zögert, die Nutzerdaten an die Industrie für Produktforschung zu verkaufen:

Der stete Wandel – und das ist auch gut so

Das Blonde Alien ist tot. Naja, TOT ist es nicht, denn tot ist ja das Ende – die Totalabschaltung jeglicher Systeme. Insofern liegt das Blog eher im Koma – es bewegt sich nicht mehr, wird nicht mehr gefüttert. Für mich war dieses Blog das schönste, beste und wertvollste Blog, das ich je in meinen RSS-Reader packte, schliesslich hätte ich ohne dieses Blog meine Prinzessin wohl nie kennen gelernt.

Katja hat eine konsequente Entscheidung getroffen: Es macht ihr keinen Spass mehr, also lässt sie es (ich hoffe, sie verliert nie den „Spass“ an mir …). Andere Blogbetreiber haben sie auch, diese Lustlosigkeit. Aber dort wird – und das ist so typisch für diese Zeit und unser Gesellschaftssystem- wird versucht durch den Verkauf einer bei Google angesehenen (Google-Pagerank) Domain so viel Kapital wie herauszuschlagen.

Das Thema „Blogverkauf“ ist aus zweierlei Sicht interessant:

  1. Wem gehören die Daten? Inhalte, Kommentare und die damit verbundenen, hinterlegten Mailadressen, sowie die im Log verzeichneten IP-Adressen
  2. Wie nachhaltig ist der Wert eines Blogs?
  3. Was bleibt?

Zu 1)

Die Inhalte – der geistige Eigentum des „Schreiberlings“ – sowie die Domain ist problemlos an Andere zu veräussern. Problematisch wird es mit jeglichen Daten von Besuchern und Kommentatoren. Diese haben ihre Daten dem (ehemaligen“ Blogbetreiber anvertraut, es ist quasi ein stillschweigender Vertrag zwischen zwei Personen geschlossen worden. Der Kommentator gibt ja nicht nur SEIN geistiges Eigentum an den Blogbetreiber, sondern hinterlässt auch (meistens) seine Mailadresse, sowie die genutzte IP-Adresse sowie recherchierbares Nutzungsverhalten bei dem betreiber eines Blogs. Konsequenterweise müssten also bei einem Eigentümerwechsel eines Blogs jegliche Kommentare, Nutzer sowie jegliche Logfiles (auch in den Backups, die beim Provider/Rechenzentrum vorgehalten werden!!!!!) gelöscht werden. Auch stellt sich die Frage nach der Disskussion in den Kommentaren, wenn der Ursprungsautor nicht mehr der Betreiber ist. Wer antwortet auf neue Kommentare? Der neue Betreiber? Krude Vorstellung, wenn der Autor durch einen Kommentator zu einem Thema fragt und ein „Fremder“ antwortet.

Zu 2)

Bei dem Verkauf eines Unternehmens bestimmt sich der Wert aus dem Betriebsergebnis (also den Einnahmen). Ein ansatzweise realistischer Wert beträgt im Regelfall zwischen 2-3 Jahreserträgen. Ist dieser Wert auf ein Blog übertragbar? In meinen Augen ein klares NEIN. Denn die Erträge resultieren vor allem aus der Wertschöpfung der Tätigkeit des Bloggers, sowie dem Google-Pagerank. Der Pagerank ist aber nicht statisch. Das heisst, wenn der neue Betreiber nicht in der Lage ist, die Besucherzahlen und die Inhalte weiterhin zu pflegen, so wird der Pagerank sowie die Besucherzahl abnehmen, der Wert sinkt. Sollte der neue Betreiber allerdings ein fähiger, (in Pagerankbegrifflichkeit) wertschaffender Blogger sein, so würde er SEHR viel Geld sparen, wenn er bei NULL anfängt und die grosse Anfangsinvestition für den Erwerb einer „Marke“ eben nicht tätigt.

Zu 3)

Zuletzt stellt sich der Kauf/Verkauf eines Blog als hahnebüchener Unsinn heraus. Sicher kann eine „SEO-Hure“ eine Domain mit gutem Pagerank temporär zu Geld machen, allerdings ist es mehr als fraglich, ob Investition sich jemals rekapitalisiert. Niemand, der je in ein Blog investiert hat, wird sich hinterher hinstellen und sagen: „Das war blöd, das rechnete sich so gar nicht“. Denn er würde damit ja seine unternehmerische Fehlentscheidung offenbaren und dieses schickt sich gar nicht. Aber heutzutage dreht sich alles um Geld und solange es deppen gibt, die für Unsinn Geld ausgeben, verkauft eure Blogs.

Schlussatz: Prinzesschen, ich liebe dich AUCH weil Du nicht ansatzweise mit dem Gedanken gespielt hast, dein Blog zu veräussern, sondern es einfach „stumpf“ aufgibst.

Google ist behindert

Naja gut, nicht behindert in dem Sinne. Ausserdem ist es politisch inkorrekt den Begriff „behindert“ zu nutzen – also eher „Google ist gehandicapt“.

Aber wie komme ich darauf? Heute Morgen sah eich eine grottenschlechte Webseite (technische Umsetzung deutlich mangelhaft), deren Umlaute als „?“ dargestellt wurden. Meine Prinzessin kommentierte diesen Faux-Pas mit „soviel zum Thema Barrierefreiheit“.

Dies widerum brachte mich auf den Gedanken, wie barrierefreie Seiten aufgebaut sein müssen:

Technische Barrierefreiheit (diese zielt auf den Alternativeinsatz von z.B. Brailleschriftlesern ab):

  1. Text – kein Flash oder ähnlichen Spielkram, den eh keiner braucht
  2. Auf Bilder als „inhaltübermittler“ verzichten
  3. Sollten Bilder eingesetzt werden, unbedingt einen „Alternativ-Text“ angeben.
  4. Gültige Codepage angeben.

Daneben gibt es noch gewisse „Spezialitäten“ wie z.B.

  1. Auf den Kontrast von Schrift und Hintergrund achten, damit Menschen mit schwacherm Sehvermögen auch in der Lage sind lesen zu können.
  2. Keine blinkenden Texte oder durchstrichenen Texte etc.(jaja, das durchstrichen…. nutze ich selbst..)

Wer sich weiter darüber informieren möchte, kann und soll das gern z.B. bei Wikipedia tun.

Was aber hat das nun alles mit Suchmaschinen wie Google zu tun?

Man darf sich Google wie einen Menschen mit Sehbehinderung (ich werde diesen Personenkreis unten als „blind“ bezeichnen, meine dieses aber nicht abwerten – ist nur jedesmal weniger zu tippen 🙂 ) vorstellen: Alles was nicht Text ist, kann Google (naja, sie arbeiten daran..) nicht erkennen und indizieren. Sollte die Startseite des Internetauftritts eine boah-ist-das-super-geil-bunt Flashanimation sein, in die man hineinklicken muss, um zu den eigentlichen Inhalten zu gelangen, bleiben Menschen mit Sehbehinderung und Suchmaschinen draussen. Inhalte die in Form von Grafiker übertragen werden, werden ebenso von Google nicht katalogisiert und von Blinden nicht erkannt, weil der Brailleschriftlesern oder das Vorleseprogramm diese Informationen nicht verarbeiten kann.

Wer also eine Seite für Menschen mit Behinderung optimiert hat als netten Nebeneffekt noch seine Indizierung bei Google ein wenig optimiert. Eine Win-Win-Situation.