Hat Mehdorn verarscht, oder verarscht er jetzt gerade?

Wenn mich mein Alzheimer nicht gerade allzusehr ärgert, war es doch der Chef der Deutschen Bundebahn AG, der erklärte, dass die Gehaltserhöhungen (z.B. für die Lokführer) die Deutsche Bahn AG in den Ruin und ihn selber in das Armenhaus treiben werden. Trotzdem der Schulden (ausschliesslich) bedingt durch die Gehälter für die Lokführer und technisch marode Vorzeigezüge (ICE) strebt(e) er den Börsengang an.

Und nun – also heute – schreibt die FTD:

„Die Bahn fährt trotz Finanzkrise weiter auf Erfolgskurs“, teilte Mehdorn mit.

und weiter:

Der Umsatz von DB ML kletterte in den ersten drei Quartalen um 7,8 Prozent auf 24,6 Mrd. Euro. Bereinigt um die Zukäufe kam ein Plus von 4,2 Prozent auf 23,8 Mrd. Euro heraus. Der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereffekten ist um 12,3 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro gestiegen. Der gesamte Konzern, inklusive des Schienennetzes, weist einen Umsatz von 25,2 Mrd. Euro und ein Ebit von 2,06 Mrd. Euro aus.

Ja hör mal Mehdörnchen, was ist denn nun gelogen? Die Information, dass dir die gehaltserhöhungen die Haare vom Kopf fressen, oder etwas die aktuelle Bilanz? Verarscht Du deine Mitarbeiter (die Kunden ja sowieso), oder deine Investoren und das Finanzamt?

Ich tippe ja auf Mitarbeiterverarsche, denn im Gegensatz zu dem Normalbürger ist das Finanzamt NICHT vergesslich und kann äusserst übellaunig werden, wenn man es verarscht.

Leiharbeiter sind Arbeiter zweiter Klasse

Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden, ist es bitter. Manchmal sogar teuer, denn es müssen im worst-case (für das Unternehmen) Sozialpläne erstellt und umgesetzt werden. So hat das Dolores-Programm (Dollar Low Rescue) allein in Finkenwerder 1.800 der ehemals 8.700 Airbusmitarbeitern den Arbeitsplatz – und der Firma Airbus eine nicht unbeträchtliche Summe an Abfindungen gekostet. Nicht nur Airbus hat damals gelernt und beschäftigt heutzutage massiv Leiharbeiter, denn diese sind – wie früher Sklaven – ruckzuck vor die Tür zu setzen. Ohne Kündigungsschutzgesetz, sozialverträglicher Kündigung, Abfindung etc. pp.. Das die Leiharbeitsfirmen Knebelverträge auf Basis von befristeten Anstellungen abschliessen ergibt sich von selbst.

Nun ist es detr Volkswagenkonzern, der massiv Stellen abbauen will/muss.

Volkswagen will sich von bis zu 25.000 Leiharbeitern trennen

betitelt die FAZ heute einen Artikel, dem man entnehmen kann, dass dies bis zu 5.400 Arbeitplätze in Deutschland betreffen kann.

Ja, Leiharbeiter putzt man sich aus der Kostenseite der Bilanz wie einen Fusel vom Anzug. Da ist nichts bei, da gibt es kein Geschrei und keinen Betriebsrat.