Halbe und ganze Wahrheiten am Beispiel Opel

Schon eine geraume Weile überlege auch ich, was besser ist: Der Adam Opel AG ein paar Milliarden in den Shareholderpopo zu pumpen, oder zukünftige Arbeitslose zu finanzieren?

Zu diesem Thema lese ich gerade in der Welt:

25.000 Mitarbeiter der Marke mit dem Blitz seien im schlimmsten Fall von Arbeitslosigkeit betroffen, dazu kämen etwa noch einmal so viele Arbeitnehmer in Zulieferbetrieben.

Allerdings wage ich den Teil „dazu kämen etwa noch einmal so viele“ bezweifeln. Denn ich setze mal als gegen voraus, dass die Menge an abzusetzenden Fahrzeugen durch einen Opel-Konkurs nicht abnimmt. Also werden durch eine Nichtinvestition in Opel Arbeitsplätze  – durch Mehraufträge – bei anderen Fahrzeugherstellern gesichert. Diese Mehraufträge der anderen Fahrzeughersteller würden wiederum den Umsatz der Zulieferer nicht zu einem Komplettausfall werden lassen, sondern für Mehrabsatz bei anderen Herstellern sorgen. Insofern würde der ausfall der Opel AG ein kleines Konjunkturprogramm für alle anderen Hersteller sein.

Sollte aber Opel gefördert werden, werden auch andere Hersteller weiterhin über Absatznot klagen und wären die nächsten, die – gleiches Recht für alle – bei Steinbrück nach Unterstützung buhlen.