Telekom meisselt Datensätze auf Marmor…

Zumindest sollte dann der Diebstahl von 17 Millionen Datensätzen auch eine logistische Meisterleistung gewesen sein.

Aber halt! Moment mal, wieso speichert die Telekom die Daten nicht einfach auf normalen Datenspeichern (Festplatten, Tapes etc…)? Die Frage stellt sich mir, wenn ich im SPON folgenden Satz lese:

Die Telekom hat nach eigenen Angaben „alles unternommen, um die entwendeten Daten wieder zu bekommen“.

Daten WIEDERBEKOMMEN? Sind die denn tatsächlich physikalisch verschwunden? Wohl eher nicht, eher wird jemand die Datensätze kopiert haben. Dann aber wird die Telekom die Originaldaten nicht zurückbekommen, da sie ihr Haus nie verlassen haben. Also sprechen und schreiben wir eher von Kopien der Originaldaten. Und was kann man mit EDV-Daten (sowieso und generell) vortrefflich machen? Ich gebe mal einen Tipp: CTRL-C  -> CTRL-V

Richtig: Man kann sie weiter und weiter und weiter kopieren. Da sind wir im Kern des Dilemas: Daten, die einmal den „Hochsicherheitsbereich“ verlassen haben sind nicht so einfach zurück zu bekommen. Niemand weiss, wie oft die Datensätze kopiert wurden und wo all diese Kopien, oder Teile der Datensätze nun rumliegen.

Und somit gibt uns die Telekom (ein Ex-Staatsunternehmen!!) wieder ein Paradebeispiel, warum es böse zuviele Daten zu speichern und vor allem diese in zentralen Datenbanken zusammen zu fassen.

Herr Schäuble: Lesen sie hier mit? Sollten Sie, denn sie können etwas lernen!

GANZ Gallien?

Ja, wer Asterix zu seiner Lekture zählt, der weiss wie es den Römern bei den Galliern erging: Die Römer unterwarfen ganz Gallien, aber eben doch nicht GANZ Gallien, denn ein kleines, wehrhaftes Dorf widersetzte sich erfolgreich.

An dieses kleine, wehrhafte Dorf muss ich denken, wenn ich diesen Artikel TAZ-Artikel lese: Das „gallische Dorf“ Molfsee – eine kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein, mit mal gerade knapp 5000 Einwohnern – erreicht, dass die „Römer“ Google Streetview in ganz Schleswig-Holstein keine Aufnahmen machen, um diese im Internet zu veröffentlichen.

Molfsee hat den Kampf David gegen Goliath gewonnen: Die kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein wehrte sich dagegen, für den Google-Service Street View abfotografiert zu werden – und hat damit nun erreicht, dass Google in ganz Schleswig-Holstein darauf verzichtet, Straßen abzuflichten

Manchmal gibt es noch ein kleines Lichtlein in der Dunkelheit der Überwachung und des „sich nackt fühlens“.

Gratulation an Molfsee! Und meinen ernstgemeinten Respekt!