Wenn Christen und Moslems essen gehen

Cem Basman brachte mich mit seinem Blogeintrag

Martin Luther King und Malcolm X stehen für zwei gegensätzliche Optionen, wie „nationale Minderheiten“ behandelt werden wollen. King war ein Verfechter der Integration und Gleichberechtigung. MalcolmX ein Befürworter der getrennten Wege und dem Jeden-nach-seiner-Fasson vereinfacht gesagt. Für beide Optionen gab und gibt es gute und weniger gute Gründe.

auf eine Parallele zwischen den Themen Glaube und Essgewohnheiten (Cem, meine Muße..). Könnte man den Glauben nicht einmal kurzfristig mit Essgewohnheiten gleichsetzen? Also das derzeit schwelende Thema „Christen vs. Moslems“ mit dem Thema „Fleischfresser und Veganer“?

Es gibt Veganer, die ernähren sich schweigend vegan. Sie versuchen nicht zu bekehren und drängen niemanden auf, ihre Essgewohnheiten zu übernehmen. Komme ich super mit klar – kein Problem. Genau so gibt es die Fleischfresser, die einfach Fleisch in jedweder Form und Menge zu sich nehmen. Solange niemand versucht den anderen zu bekehren, man bei einem Bier/Wein/Whatever zusammen sitzt und sich über seine Erfahrungen mit den jeweiligen Essgewohnheit austauscht: Super! Wer sich tiefer gehend mit dem Themenkomplex Ernährung auseinander setzen möchte, studiert vielleicht Ökotrophologie.

Nur wenn die eine Seite versucht die andere zu „bekehren“ oder zu unterdrücken, sind Probleme programmiert.

Schwierig kann zum Beispiel die Situation werden, wenn Veganer und Karnivoren gemeinsam essen gehen möchten. Wenn – worst case – beide Fraktionen annähernd militant sind, muss entschieden werden: Salatbar oder Frikadellenspezialist. Hier muss zwangläufig eine „Ansicht“ zurückstecken, wird also von der anderen Seite in der persönlichen Freiheit eingeschränkt.

Lösbar ist das Problem, wenn eine Lokalität aufgesucht wird, welche sowohl eine große Auswahl an veganen Gerichten als auch an fleischhaltigen Speisen anbietet. Hier können alle Beteiligten sich frei nach ihren Vorlieben ernähren. Man kann gemeinsam lecker essen, Spaß haben – diverse Getränke zusammen einnehmen und vielleicht wird ein langer Abend und eine Verabredung für das nächste Wochenende daraus.

Wenn ich obiges auf den Glauben übertrage. In welchem Land möchtest Du leben? In der Salatbar oder der Frikadellenbraterei? Wäre es nicht toll, wenn man stets genau DAS machen könnte, wonach einem der Sinn gerade steht? Im Zweifel heute Salat und morgen ein blutiges Steak? Ich möchte nicht nur von radikalen Christen/Moslems/Buddhisten/Juden/whatever umgeben sein. Ich möchte mit allen reden können. Gemeinsam am Tisch sitzen.

Mein Deutschland

Es ist wohl eher Zufall, dass sich die Spermie aus der ich mich entwickelte, einem deutschen Körper entstammte und sich in die Eizelle einer deutschen Frau einnistete. Purer Zufall! Genau so ein Zufall, dass es ausgerechnet diese eine Spermie war, welche die Eizelle erreichte, die eben mich ausmacht.

So, nun bin ich also Deutscher. Bin ich „stolz“ ein Deutscher zu sein? Nöö, ich bin froh in Deutschland aufgewachsen zu sein, hier die Chance auf Krankenversorgung und Schulbildung zu haben, die mich im Sudan wohl eher nicht erreicht hätte. Ich habe keinen Grund stolz auf ein Land zu sein. Ich würde mich auch nicht schämen Deutscher zu sein. Schämen kann ich mich über Dinge, die ich selbst zu verantworten habe. Wenn ich etwas blödes tue, dann habe ich vielleicht Grund zu schämen. Ich kann stolz auf mich sein, wenn ich eine Leistung vollbringe,  die eher nicht banal ist. Aber stolz auf Deutschland? Damit habe ich nichts zu tun. Genau so wenig wie ich einen eigenen Stolz daraus ziehen kann, dass die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister wird. Ich kann mich für die Leistung der Mannschaft freuen. Stolz kann man auf eigene oder fremde Leistung sein, aber dies muss man trennen. Im Falle der Nationalmannschaft ist dies der Stolz auf eine fremde Leistung. Ich freue mich für die Beteiligten – habe selbst aber weder ein Tor geschossen, noch einen Elfer gehalten. Deutscher zu sein oder in Deutschland zu leben ist aber keine Leistung, eher – gerade in der heutigen Zeit – ein Privileg.

Jetzt – nach dem Amoklauf eine jungen Menschen in München kommen sie wieder aus den Löcher, die „Stolzdeutschen“. Verdammt – ja ich bin seit gestern wieder auch ein bisschen mehr froh Deutscher zu sein, denn was gestern in München unter den Hashtags #Opendoor oder #offeneTuer auf Twitter los war macht mich stolz auf die Menschen die selbstlos für ihre Mitmenschen da sind. Die helfen, weil sie helfen können. Warum fällt mir jetzt der Begriff „Gutmensch“ ein? Wahrscheinlich weil es – wenn es um Kriegsflüchtlinge geht – eher beschimpfenswert zu sein scheint, sich menschlich, gut zu verhalten. Sich – im tiefsten christlichen Sinne – selbstlos für Bedürftige einzusetzen. Auch Moscheen wurden gestern für Bedürftige geöffnet. Ob unsere Islamfeinde dieses Angebot angenommen hätten, wenn sie in Not wären? Oder würden Sie im Winter lieber die Nacht im Schneeregen draußen erfrieren, als Hilfe von einem Moslem anzunehmen?

Mein Deutschland hilft, wenn Menschen in Not sind. Mein Deutschland hat viele Möglichkeiten bedürftigen Menschen zu helfen. Und dass ist der Punkt, an dem ich noch mehr froh bin in Deutschland zu leben: Weil es hier viele Menschen gibt, die stolz darauf sein können zu helfen. Die ihre Türe nicht verschließen wenn Hilfe gebraucht wird. Dies ist mein Deutschland.

Kabel Deutschland, IPv6 und Onlinespiele

Seit vielen Jahren (seit Ultima Online) vertreibe ich mir die Zeit mit Onlinespielen.  Aktuell kille ich Zeit und Gegner bei Heroes and Generals. Aber hey, immer wieder hatte ich da ein kleines Problem „Netzwerk versucht aufzuholen“ erklärte mir der Gameclient, während ich in den herrlichsten Kämpfen verweilte. Wenn der Client dann wieder Anschluss an den Server gefunden hatte (während ich wie ein Volltrottel online stumpf in der Gegend rumstand) hatte mich oftmals das zeitliche „gesegnet“.

Zeit für Ursachenforschung und Problembehebung. To make es long story short: Es ist die Fritzbox 6490 Cable (kdg), welche die Probleme machte. Erst nachdem ich der Fritzbox 6490 erklärte, dass sie bitte im lokalen Netz KEIN IPv6 machen solle, hörten die Probleme auf.

Ob der lokale Windowsrechner mittels IPv4 und/oder IPv6 arbeitete, machte keinen Unterschied. Es ist definitiv die Fritzbox. Kaum war hier lokal  IPv6 deaktiviert, erhöhte sich meine Überlebenswahrscheinlichkeit drastisch.

Und nein, ich hatte KEINE Lust mit Wireshark o.ä. der Sache weiter auf den Grund gehen. case für mich erstmal closed.