Bin ich zu negativ?

Meine Tochter erklärte mir gestern, dass mein Blog irgendwie zu negativ sei.

ZU negativ? Ja, denn die Welt ist gar nicht so schlecht und überhaupt würde jemand, der mich anhand meines Blogs beurteilt ein völlig falsches Bild von mir bekommen (haben Sie das gehört Herr Innenminister… selbst hier täusche ich sie geschickt).

Wie erkläre ich dieser jungen Frau nun, dass die Welt nun mal an vielen Punkten einfach Scheisse ist? Dass es zu viele machtgeile Politiker und überhaupt zu viele gierige Menschen gibt?

Natürlich sind nicht alle Menschen korrupt, doof, gierig, asozial oder ähnlich kritikwürdig. Es gibt viele nette und wertvolle Menschen auf diesem Planeten und auch in unserem Land und in unserer Stadt. Muss ich dies aber erwähnen? Manchmal – sicher selten – schreibe ich ja tatsächlich auch über Dinge die mir besonders positiv aufgefallen sind (wieso muss ich JETZT an meine Töchter und meine Prinzessin denken?) .

Zwei Dinge fallen mir zu der Thematik ein: Dinge die in Ordnung sind, so wie sie sind, muss man nicht zwingend ansprechen. Dinge die zu kritisieren und/oder zu ändern sind, müssen angesprochen werden. Und teilt der Mensch typischerweise eher negative Erfahrungen (Enttäuschungen), als dass er über Positives (Erwartetes) spricht.

Also bleit mein Blog das Reizzentrum. Ein Blog namens Blümchenwiese oder Pferdefarm ist nicht so mein Ding. 🙂 Sorry Flo!

13 Gedanken zu „Bin ich zu negativ?

  1. Flo hat recht. Du nörgelst nur. Und verbesserst nichts. Du multiplizierst lediglich die Scheiße, statt sie beherzt mit einem oder zwei Eimer Wasser und Schrubber wegzuwischen. Du sammelst Mißstände und stellst wenig mehr dar, als den Pornograph der (An)Klage. Das ist kein Wert am sich. Wertvolles leistest Du nur, wenn Du wert-volles leistest. Das würde ich mir von Dir wünschen und dann wärst Du wieder der für mich, den ich vor 20 Jahren kannte. Nämlich jemand, der nicht stillsteht, sondern sich weiter entwickelt. Ja, Dein „Reizzentrum“ ist Deiner unwürdig. Überlass das rumpunken den orangenen Punkern von heute, statt Dich an Deine Jugend zu klammern. Gruß an Deune Tochter. Ich ziehe den Hut vor ihr!
    Herzlichen Gruß //padeluun

    • @padeluun:

      Du alter Lappen, Du musst dich ja auch nicht mit meinen gichtigen Knochen völlig verbittert hinterm PC verkriechen 🙂

      Ich bin alt genug, am digitalen Lagerfeuer (c/o Glaser) zu sitzen und meine Brut los zu schicken um mit Eimerchen und Feudel den Dreck weg zu wischen. Du bist der Kermit, ich der Stattler 🙂

      Im ernst: Hier in Hamburg geht nix. Man kann sich entscheiden in einem Spektrum aus wild tobenden, gehirnamputierten linken Krawalldeppen und
      der Piratenpartei, die (in Hamburg!!) dank ihrer ersten Vorsitzenden und der jüngsten Geschichte eher einen kompletten Neuanfang vertragen kann, als dass man aus den Altlasten noch etwas gescheites zurecht dengeln könnte.

      Habe vieles versucht, am Ende bleibt die Interpretation und Dokumentation des Wahnsinns.

      Das üble ist, dass ich langsam wirklich davon ausgehen muss, dass eine wirkliche Änderung nur noch mit Waffengewalt durchgezogen werden kann.

      Aber eine Frage bleibt: Wenn dieses Blog sinnlos ist, wieso liest Du dann hier *gg*

      • Ich lese Dein Blog nicht (mehr), habe aber aus alter Verbundenheit noch Deine Tweets abonniert. Auf Deine Frage hin wollte ich dann eben eine Antwort loswerden.
        Ich kann Dir gerne mal bei einem persönlichen Gespräch erklären, wie man von dem Irrweg „ich glaube, dass man nur mit Waffengewalt etwas bewirken kann“ wieder wegkommt. Waffen ändern nur, verbessern aber nichts. Waffen sind Zeichen der Ohnmacht.
        Allein ein paar Tage und Nächte durch Hamburg zu ziehen und für die Demo „Freiheit statt Angst“ zu plakatieren, Leute zum Mitmachen anzuregen, zeigt einem, dass man Fäden in der Hand haben kann.[*] Wenn Du im Rollstuhl hinterm Rechner sitzen würdest, kannst Du immer noch Koordinations-Aufgaben übernehmen oder Texte übersetzen oder Grafiken machen oder Leserbriefe tippen — es gibt so unendlich viel, was man SINNVOLLES machen könnte.
        Und bei all dem kann man herausfinden, dass man nicht Ohnmächtig ist, sondern im Gegenteil, die wahre Macht durch die Kraft der vielen Herzen hat.

        Liebe Grüße //padeluun
        [*] Sowas geht sogar von Bielefeld aus ;-))

        • @padeluun:

          Wer nur aus „alter Vebundenheit“ aber nicht aus Interesse an dem Menschen oder den Inhalten den Worten anderer Menschen zuhört, ist mir eher suspekt. Soweit dass ich Almosen brauche bin ich noch nicht. Andererseits bin ich dir aber für diese offenen Worte dankbar, lässt sich doch so eine Standortbestimmung wesentlich deutlicher durchführen.

          Dein „Werben“ um Hilfe für deine Projekte, für die ich – laut deiner Aussage – Plakate kleben oder Grafiken erstellen könnte, lehne ich also dankbar ab. Ich arbeite gern mit Menschen zusammen, die mir auf Augenhöhe und nicht von oben herab begegnen.

          Wie ich gerade feststelle ist es selbst bei „alten Bekannten“ nötig genau auf deren Worte zu achten um deren Motive zu entlarven. Womit die Sinnhaftigkeit dieses Blogs neben den anderen Kommentaren auch durch dich Padeluun bestätigt wurde.

          Es gibt zu viele Menschen die tun, aber zu wenig Menschen die wirklich analysieren, wodurch die Gefahr besteht dass Aktive zu Tätern werden. JEDE Manipulation ist böse!

          • Deine Antwort, in der Du meine Worte als „Werben“ bezeichnet, zeigt, DASS Du zu negativ bist. Du hast auf dem falschen Ohr zugehört – und eine Ebene der Selbstoffenbarung gezeigt, die Du vermutlich gar nicht darstellen wolltest.

            • @padeluun:

              Selbstoffenbarung ist exakt die richtige Wortwahl. Ich danke dir dafür. Es ist bemerkenswert, wie wenig auch Menschen in meinem (ehemaligen) Umfeld selbst reflektieren. Zuhörer und Mahner scheinen tatsächlich dringend benötigte Aufgaben wahr zu nehmen.

              Zu deiner (IMHO) Unterstellung schreibe ich nichts, bewerten sollen andere.

  2. glückwunsch! du hast deine tochter zu einem fragenden menschen erzogen. sie hat irgendwie recht, aber man muss auch sagen, es ist einfacher sein glück zu preisen und jeden sonntag in die kirche zu gehen, vielleicht auch stumpf „trash-tv“ als sein hobby zu betrachten als sich sinnvoll gedanken um seine mitmenschen zu machen.
    nicht alles ist negativ, leider aber zu wenig positiv. dein blog ist gut so wie er ist – parole: NICHT ändern!!!

  3. Ja, Dein Blog ist wirklich nur negativ. Ich vermisse Anregungen und Hinweise zum besser machen. Und übrigens, Dein Blog ist nicht die Welt, was für ein bescheuerter Vergleich. Und wenn es die Welt ist, so ist es Deine Welt. Jeder kann sich aus all den Medien seinen Sud zusammen-kochen. Ich finde es ja grundsätzlich ok, stimme Dir in den meisten Posts auch zu, aber wo sind die Lösungen, die Wege, es anders zu machen ? Mut zusprechen ? Hoffnung geben ?

    Deine Tochter ist cool, sie hat Recht. Laß Dich von Ihr leiten, und alles wird gut.

    • @Andremoda:

      Ich sage niemanden, wie er sich zu verhalten hat. Jeder kann und soll sich frei entfalten. Wie man es besser machen kann? Vor allem denken, sehr viel denken und nachdenken hilft garantiert!

      NEIN, dass soll keine Spitze wegen alten Geschichten sein, sondern ein ehrlicher Rat. Wenig glauben, selbst Wissen erarbeiten und Zusammenhänge (versuchen zu) verstehen.

      Und mein Blog ist ganz sicher nicht die Welt. Habe ich nie behauptet, vielmehr schrieb ich ja auch schon, dass dieses Blog nichtmal mich wirklich wieder gibt 🙂

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