So entpuppt sich eine Splitterbombe als Medienlüge

„Prüfe deine Quellen, glaube nicht alles was Du liest“. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage wurde uns Medienkonsumenten die letzten Tage mal wieder bewiesen. Den abschliessenden Beweis liefert heute der Spiegel:

Jetzt stellte sich bei den kriminaltechnischen Untersuchungen heraus, dass es sich nicht um eine Splitterbombe handelte. Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sagte im Abgeordnetenhaus, dass keine Zusatzstoffe festgestellt worden seien, wie es bei einer Splitterbombe der Fall gewesen wäre.Die schweren Beinverletzungen der Polizisten seien entstanden, weil Pappteile und Stücke wegen der Detonationswucht durch die Kleidung gedrungen seien.

Wie sang Rio Reiser so schön: Alles Lüge. Da wird eine aktuelle Stunde im Bundestag abgehalten, weil „die linken Terroristen“ nun „Splitterbomben“  einsetzen, es werden zehntausende Euro an Steuergelder in den Sand gesetzt, Abgeordnete davon abgehalten ihre andere Arbeit zu machen. Das alles nur weil z.B. auch der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sich vor den Karren der Medien(?) spannen lässt um „den Wurf einer „Splitterbombe zu verurteilen“.  Wer verarscht uns eigentlich mehr? Die Politik, die Medien oder die Kapital der Wirtschaft? Sind es am Ende alle zusammen? Passt aber auch nicht. Ich kenne mich langsam nicht mehr aus.

Auf alle Fälle hat in diesem Fall wieder der investigative, der Wahrheit verpflichtete Qualitätsjournalismus gezeigt was in ihm steckt. Die sind das Klopapier nicht wert auf das ihre „Wahrheit“ gedruckt wird.

Eine Frage bleibt: Was für Schrott-Einsatzkleidung trägt die Polizei wenn diese schweren Verletzungen durch „Böllerpapier“ entstehen kann?

3 Gedanken zu „So entpuppt sich eine Splitterbombe als Medienlüge

  1. Im Prinzip ist es der blinde Aktionismus, wie man ihn schon von vielen anderen Themen kennt. Es wird nicht mehr nachgedacht, geschweige denn abgewartet, was wirklich passiert ist. Fundierte Informationen sind einfach nict mehr erforderlich. Hauptsache die Show läuft weiter.

    Die Medien mischen da natürlich kräftig mit. Hauptsache Auflage. die Themen dafür sind ja bekannt: Titten, Tiere, Terroristen. Ach und online natürlich ganz viele Klickstrecken. Mit Bildern von irgendwelchem Zeug. Ob es relevant ist, oder nicht.
    Und dann wundern, sich die Verleger, wenn die klassischen Zeitungsleser diesen Schrott nicht mehr lesen wollen. Aber da Leistungsschutzrecht wird es richten. Klar. Das Geld geht dann sicher direkt in die Dividende…

  2. Ich habe mir gerade noch mal den Artikel von Udo Vetter über angeblich schutzlose Polizei (http://bit.ly/auAamN) durchgelesen und es scheint ein allgemeiner Konsens in Politik zu herrschen, unter allen Umständen die Strafen zu verschärfen. Da kamen natürlich ein lauter Böller und verletzte Polizisten genau richtig.
    Es stimmt mich aber auch nachdenklich, welche Fehler und Ungenauigkeiten einem auffallen, wenn man sich mit dem Thema etwas auskennt. Es ist fast schon zu befürchten, dass diese Leute eine ähnliche Kompetenzen mitbringen, wenn sie über die Wirtschaftskrise und die große Politik schreiben.

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