Arbeitslose sind alles arbeitsfaule Schmarotzer

Tolle Überschrift, oder? Der Wahrheitsgehalt der Aussage ist aber deutlich bei NULL.

Wenn es in Deutschland derzeit 942.000 Arbeitsplatzangebote gibt (Quelle Tagesschau), wir aber gleichzeitig 3,617 Millionen Arbeitslose haben (Auch Tagesschau – anderer Link), dann ist zumindest für über 2 Millionen Deutsche kein Arbeitsplatz verfügbar. Dieses gilt selbst dann, wenn jeder Arbeitssuchende für jeden Arbeitsplatz und -ort qualifiziert und verfügbar wäre.

Zu der Zahl der Arbeitslosen muss man noch all diejenigen addieren, die derzeit als Arbeitslose in eine Schulung oder eine 1-Euro Stelle abgeschoben sind. Denn dann taucht man in der Statistik NICHT auf. Ebenso muss man all die Geringverdiener hinzuaddieren, die nur halbtags arbeiten oder einen vom Staat subventionierten (Hartz-IV) Arbeitsplatz haben – auch diese sind nicht in der Statistik.

Also lieber Schreier von Stammtischparolen und Medien des Axel Springer Verlages, wie kommt ihr mit diesen beiden Zahlen klar?

8 Gedanken zu „Arbeitslose sind alles arbeitsfaule Schmarotzer

  1. Ganz einfach die Eintrittshürden aufgebaut duch unsere „tollen“ Gewertkschaften, Verbände und Politiker machen es zu einem bürokratischen Albtraum. Und dazu dann noch 35 Monatsgehälter mit Urlaubsanspruch noch und nöcher etc pp machen Arbeit anbieten einfach zu teuer. Wenn Du auf jeden Euro mal eben locker 70 oder so an „sozialleistungen“ und Zwangsgebühren abdrücken mußt, dann stellt Du weniger ein und die haben dann mehr als reichlich zu tun.

    Wenn Du immer so für die „Benachteiligten“ streitest dann schlage ich vor: Mach mal eine Firma auf und versuch dann jemanden einzustellen. Viel Glück.

    Och Du willst nicht, aber denjenigen die eine Firma fürhren willst Du und die Politiker vorschreiben was denn gut oder schlecht für sie ist. Und es ist ja auch ganz einfach. Kaptialist -> Böse, armer „Normale“ -> gut. Das es die Kapitalisten waren die die Werte geschaffen haben (mit Ihren Leuten die Sie offensichtlich auch gut bezahlt wurden) sch…. drauf.

    Das wir uns heute arm fühlen wenn nicht jedes Jahr ein Urlaub drin ist.. sch drauf. Die „bösen Kaptialisten“ haben soviel Werte zu schaffen, daß es ein „grundrecht“ auf Urlaub gibt. Und dann gehst Du mal auf einen Hof oder eine kleine Firma und schaust wie „toll“ es für den „bösen Kapitalisten“ und Urlaub ausschaut. Besuch‘ nur einmal einen selbständigen Kfz Betrieb und schau mal unter was die von den Bürokraten zu leiden haben, dann würdest Du solche „Pamphlete“ wie dieses, garantiert nicht mehr so schreiben.

    Es gäbe weitaus mehr Arbeit, wenn man Sie nicht so künstlich verteuern würde. Aber das sind ja nur „böse Kaptialistenansichten“.

    Die ganzen Schreiben zeigen nur eins, die Ignoranz gegenüber Eigentum. Eigentum nur solange ich davon am Meisten habe, passt ziemlich gut. Oder Eigentum über das ich mit meiner „höheren“ Moralvorstellung jederzeit verfügen darf weil ich ja „Überlegen“ bin, trifft es auch.

    Wer hindert Dich daran Leuten Arbeit anzubieten? Mich hindern enorme bürokratische Hürden und ich muß mein Geld von Kundne bekommen. Ich kann nicht hergehen und von Dir verlangen, gib mir mal ’nen Euro. Aber der Staat kommt daher und nimmt ohne zu fragen, mehrfach. Und ist es deswegen besser geworden?

    Wohl kaum und unser Politker ziehen sich damit Ihre „Basis“ heran…. Obrigkeitshörig und „sozialistisch“ und diejenigen die die Werte schafffen?. Sind nur Mittel zum Zweck, solange sie produzieren ist gut, aber wehe Sie hören damit auf. Dann sind Sie die „bösen“..

  2. @Friedrich:

    Ach Friedrich, mit wenig Menschen diskutiere ich so gern wie mit dir 🙂

    Als ich Selbständig war, hatte ich keine angestellten – aber zuvor arbeite ich mit Personalverantwortung und eigenem Etat – inkl. Personalkosten. Ich weiss also genau wie das ist und was Mitarbeiter kosten.

    Auch kenne ich die Verantwortung über mein Handeln. Verantwortung für Entscheidungen, von denen das gesamte Unternehmen abhängen kann, weil es teure Fehler sein können.

    Dennoch muss ich mir es leisten können, Mitarbeiter einzustellen. Es ist ein UNDING, dass gewisse (längst nicht alle!) Unternehmer nur durch das zahlen von Hartz-IV gestützten Löhnen ihr eigenes Gehalt finanzieren können. Entweder bieten diese Unternehmer ihr Produkt zu billig an oder sie produzieren am Markt vorbei. Am schlimmsten Fall trocknen sie den Markt durch Priesdumping aus.

    Vergleiche doch mal Schlecker und die DM-Kette. Schlecker hat mit den schlechtesten Ruf – DM einen hervorragenden (was Arbeitnehmerbedingungen angeht). Beide arbeiten in exakt dem selben Marktsegment. Meine Interpretation ist: Schlecker macht etwas entscheidendes falsch und hängt auf Krampf in einem Markt weil er Geld – viel Geld – verdienen will. Der Gründer der DM-Märkte hingegen ist ein Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens. Wie passt das zusammen?

    Das Problem der KFZ-Betriebe hängt direkt mit der „Verarmung zusammen. Wenn die Menschen kein Geld mehr für ein Auto haben, kaufen sie keines. Oder sie fahren – weil sie kein Geld für die Werkstatt – haben in die Selbsthilfewerkstatt. Nebenbei ein Hort der Schwarzarbeit. Das war schon vor 30 Jahren so ist aber wohl noch angewachsen. Dazu kommt, dass die KFZ-Technik immer komplizierter, so dass die Betriebe immer teurere Spezialgeräte anschaffen müssen. UND die Wartungsintervalle werden länger, dadurch gibt es für den einzelnen Mitarbeiter des KFZ-Unternehmens weniger zu tun. In dem KFZ-Gewerbe gibt es also 2 massive Probleme: 1) Zuwenig Menschen können sich KFZ und dessen Reparatur leisten und 2) Es gibt nicht mehr so viel Arbeit an dem einzelnen Fahrzeug. Das führt zwangläufig dazu, dass eine Anzahl von KFZ-Betrieben aufgelöst werden MÜSSEN, damit der Rest überleben kann.

    Um aber einen Betrieb künstlich am Leben zu halten darf man die Mitarbeiter nicht unterbezahlen. Man muss seinen Betrieb so aufstellen, dass er für alle Beschäftigten genügend Profit abwirft – oder eben feststellen, dass ein Geschäftsmodell gescheitert ist.

  3. @reizzentrum:
    „Dennoch muss ich mir es leisten können, Mitarbeiter einzustellen. Es ist ein UNDING, dass gewisse (längst nicht alle!) Unternehmer nur durch das zahlen von Hartz-IV gestützten Löhnen ihr eigenes Gehalt finanzieren können.“

    Genau und da kann ich Dir nur beifpflichten. Nur die Lösung diese „Firmen“ künstlich am Leben zu halten kann es nicht sein und es dürfte auch nicht sein, daß solche Firmen von denen die „Geld verdienen“ am Leben gehalten werden müssen.

    Und was das Problem mit den Kfz Betrieben angeht, kann ich Dir nur beipflichten. Und am Besten gefällt mir:

    „Um aber einen Betrieb künstlich am Leben zu halten darf man die Mitarbeiter nicht unterbezahlen. Man muss seinen Betrieb so aufstellen, dass er für alle Beschäftigten genügend Profit abwirft – oder eben feststellen, dass ein Geschäftsmodell gescheitert ist.“

    Wenn auf jeden AN nochmal 50-70 % böse ausgedrückt „Nebenkosten“ kommen dann muß man schon gut verdienen. Ich glaube die meisten Unternehmer sind schon bereite ein „angemessenes Gehalt zu bezahlen“ (so wie in jedem Bereich wird es auch wirkliche „Räuber geben“ die das anders sehen) aber wenn von jedem Euro 50 oder so Cents abgehen und in der Riesenkrake Bürokratie versickern, ist weder der Unternehmer noch der Arbeiter an höherem Gehalt interessiert. Es gibt da m.E. nur eine Lösung, wir müssen einen „Satz“ finden mit dem die meisten Leben können. Nehmen wir mal an der wäre 25 % dann hätte man von jedem Euro mehr nicht nur 50 Cent für sich sondern 75 und ich denke die Schwarzarbeite würde massiv zurückggehen. Im Gegensatz zum „allgemeinen“ Glauben bin ich der Meinung, daß die meisten Leute „noch“ ein Verständnis für Anstand haben. Nur wird das von Bürokraten immer mehr „verdreht“. Und irgendwann ist der Punkt erreicht (und ich glaube es sind schon einige die darunter fallen), die sich einfach sagen. „Warum sollte ich mich anstrengen, es bleibt doch ‚eh immer weniger übrig, ich hau‘ in den Sack und mach‘ nichts mehr, Und nebenbei verdiene ich noch ein „bisschen“ schwarz.

    Es sind Ausweichsbewegungen von Leuten denen es reicht „ausgenutzt“ zu werden und für das Wohl eines Staaatsapparates zu arbeiten der an Ineffizienz nur durch Bürokratien der sozialistischen
    Seite übertroffen wurden. Das Ergebnis war uns ist absehbar.

    Auch sollte es ein mehr als deutliche Signal sein wenn nur noch 2/3 der Leute wählen gehen, aber das tangiert unsere Politiker wohl ehere nicht. Im Gegenteil je weniger wählen desto eher kann man sich mit gewissen Vergünstigungen einige Stimmen sichern. …

    Nun noch kurz zu Schlecker und DM. Der Vorschlag
    mit dem Grundeinkommen paßt genau zu einer „selbstbestimmten“ Lebensweise. Er nimmt der Wespe der Bürokratie den Stachel, eben weil das Geld den Leuten direkt „zur“ Verfügung steht und nicht durch „Bürokraten“ zugeteil wird, und zwar je nach Gesetzes und Finanzlage. Es zeigt den Leuten, hier ist etwas Geld mit dem Ihre Euer Leben selbstbestimmt lenken könnt. Wer mehr haben will, kann Seine Dienste am Markt anbieten (dafür müssen aber die Hürden für den Zugang abgebaut werden) , und wer „mehr“ haben will, muß eben zusehen, daß er genügend „bringt“.

    Und damit es sich für lohnt müssen die Abgaben sich maximal so im Bereicht 10-25% bewegen. Wer mehr geben will oder kann, der soll es doch machen. Aber es als „Grundforderung“ zu verstehen wie unsere Politker ist eine Schweinerei.

    Ich bin ebenso für das Bürgergeld aber es darf dann eben keine weiteren irgendwie gearteten Transferzahlungen geben. Weder einen Mietzuschlag, noch besondere Preise im Kindergarten oder was weiß ich noch was sich unsere Bürokraten so ausgedacht haben.

  4. @Friedrich:

    Der Satz “ Wer mehr geben will oder kann, der soll es doch machen.“ bringt das Grundproblem auf den Punkt, denn gerade der Personenkreis bei dem die prozentualen Abgaben massiv das Staatseinkommen beeinflussen könnten sind doch diejenigen, die alle Mittel nutzen um gerade das nicht zu tun 🙁

  5. Wie „gezielt“ kann man denn geben? Als in 2002 die Flut im Osten kam habe ich einen ziemlichen Batzen Geld and das THW gegeben. Mir ging es damals nicht um Steuern sondern um Hilfe, nur interessanterweise wurden nur soundsoviel % steuerlich akzeptiert. Warum das dann?

    Es ist ganz einfach, wenn ich die Wahl hätte zwischen Steuern und „spenden“ wäre meine Präferenz ganz klar ich würde vielleicht 10-15% für Steuern geben (auch ich profitieren von der Infrastrukture hier) aber den Rest allemal lieber spenden. Damit würd ich dem Unrechssstaat aber die „finanziellen“ Bein unterm Allerwertesten wegziehen. Und da arbeiten Legislative und Exekutive auf einmal „reibungslos“ zusammen.

    Ein Schelm der Böses dabei denkt.

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