Die Hamburger Sparkasse, die gerade letztens unangenehm aufgefallen war und zwischenzeitlich zurück ruderte, soll uns heute als Beispiel dienen, warum in Schulen nicht gesponsort werden darf.
Abgesehen davon, dass Schulen in den Gegenden mit den sogenannten Besserverdienener dann Schwimmhallen und Bowlingbahnen hätten, während der Arbeiterjunge in der Zeltstadt unterrichtet wird, ist auch die Frage er Einflussnahme eine ernst zu nehmende Gefahr.
Neuer Ärger für die Haspa: Deutschlands größte Sparkasse hat Eltern mit Unterstützung einer Hamburger Grundschule aufgefordert, für ihre Kinder ein Haspa-Girokonto zu eröffnen. Die Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung und die Bank bestätigten SPIEGEL ONLINE einen entsprechenden Bericht des NDR.
schreibt der Spiegel.
„Als Partner der ‚Schule am Walde‘ unterstützen wir sehr gerne die Einführung des neuen Zahlungsmittels und stellen das komplette System zur Verfügung“, heißt es in dem Schreiben. „Bitte eröffnen Sie für Ihr Kind ein Schüler-Girokonto bei der Haspa.“Im Briefkopf des Anschreibens stehe das Logo der Grundschule neben dem der Haspa. Unterzeichnet sei das Schreiben von einem Sparkassen-Mitarbeiter und dem stellvertretenden Schulleiter.
Dieses Vorgehen beschreibt nur zu deutlich, warum ich ein erklärter Gegner des Sponsoring bin. Nichts gegen eine Einmalzahlung des „Supermarktes um die Ecke“ zur Renovierung des Sportplatzes.
Wer sich die Lage der betreffenden „Schule Am Walde“ ansieht, der wird feststellen, dass diese nicht gerade in einer „Arme Leute“ Gegend liegt. Hier geht es sachlich, ruhig zu. Hier kann man schon mal über den Elternrat – oder andere Beziehungen – seine Firma (oder Abteilung) ein wenig nach vorn bringen. Ja, man könnte von bayrisch-ländlichen Verhältnissen am Rande einer Großstadt sprechen.
Schon Kinder werden in die Hände des Geldinstitutes gekobert, wohl wissend dass der Deutsche kaum etwas so selten wechselt wie die Hausbank.
Wiederliches Pack!
Sie scheinen einsehr reiches Individuuum zu sein
@helga müller:
Wieso sollte ich reich sein?
Glaube nicht, dass ich reich bin. Allerdings gebe ich zu dass ich zu, dass ich mich selbst nicht als „arm“ bezeichnen würde.
Das Problem ist kein Problem von Arm/Reich, sondern das Problem WIE stellt die Gesellschaft sicher, dass ausreichende Mittel für eine vernünftige Bildung unseres Nachwuchses zur Verfügung steht.
Sponsoring von einzelnen Einrichtungen durch einzelne Sponsoren ist ein meinen Augen kein „weiser“ Weg. Vielmehr sollte der Staat ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen um eine vernünftige Bildungspolitik realisieren zu können.
Wenn die HASPA gerne spenden möchte, so kann sie das in der Form tun, dass eine Spende an die Schulbehörde oder – noch besser – eine gemeinnützige und unabhängige Organisation abgegeben wird, die die zur Verfügung stehenden Mittel – fair – nach Bedarf im Bundesland verteilt.
Oder die Steuern werden – sehr unpopulär – erhöht um auf diesem Weg finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Der Spitzensteuersatz ist viel zu niedrig. Der Staat ist so sehr damit beschäftigt „Begüterte“ zu sponsoren, dass er darüber vergisst sich um Bildung (und anderes…) zu kümmern.
Als ehemaliger Realschüler der „Schule am Walde“ (ich wohnte allerdings nicht in Duvenstedt / Wohldorf-Ohlstedt sondern in Hoisbüttel / Schleswig Holstein) konnte ich mir ein grinsendes Nicken kaum verkneifen…
@Emathion:
Ich kenne doch „meine Pappenheimer“. Ich habe – vor ca. 10 Jahren – mal ein Pilotprojekt mit der Schulbehörde Hamburg gemacht. Es war schon interessant, wie unterschiedlich Schulen in Hamburg sein können …..