Der Freitag schreibt, dass Männerrechtler versuchen die Piratenpartei zu „unterwandern“.
Ich weiss nicht – und kann mich deshalb nicht „bundesweit“ äussern, wie es in anderen lokalen Piratengruppierungen aussieht. Ich kann aber für Hamburg feststellen, dass es hier Versuche einer einzelnen Person gab, die Piratenpartei als Podium für ziemlich krude Theorien zu nutzen. Diese Person wurde aber sehr schnell erkannt, eingenordet und die Gefahr einer wahren Unterwanderung durch Männerrechtler halte ich in Hamburg für ziemlich ausgeschlossen.
Allerdings muss man natürlich – egal in welcher formellen Vereinigung man sich befindet – stets aufpassen, dass „speziellen“ Gruppen keinen grossen Einfluss erhalten. Eine Meinungsfreiheit hat jeder – und dies sollte inbesondere in der Piratenpartei als Grundsatz hochgehalten werden. Die Frage ist nur, übernimmt die Gemeinschaft krude Ideen und Ansichten und lässt sich derart für seltsame Strömungen missbrauchen.
Und als „seltsam“ bezeichne ich nicht nur überdrehte Männerrechtler, sondern auch Homöopathen, katholische Fundamentalisten und ähnlich Eigenwillige.
Wachsam sein ja, obschon mir derzeit keine konkrete Gefahr bewusst ist.
Ist auf den ersten Blick kein Wunder, dass die Maskulisten sich die Piratenpartei aussuchen, weil bei uns der Quoten- und Innen-Kram verpönt ist. Dabei haben sie aber den Fakt übersehen, warum das so ist, nämlich weil die überwiegende Mehrheit keine Lust hat, geschlechtsspezifische Rollenbilder fortzuschreiben und Geschlechterkämpfe auszutragen. Deswegen ist jeder Versuch der Maskulisten, bei den Piraten an Einfluss zu gewinnen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Eine AG kann halt jeder gründen und da Schwachsinn entwickeln, so viel er mit seinen Mitstreitern möchte. Wichtig ist, dass der Einfluss der „AG Männer“ auf den Rest der Partei in etwa dem einer hypothetischen „AG Arbeitnehmer“ in der FDP entspricht.