Ein Kollege von mir (der Judas hehe) kommentierte bezüglich meines Artikels über die kopierfreudige Tochter des Herrn Stoiber, das Zitat aus dem Spiegel
Ein Jura-Professor, der die Arbeit gelesen hat, sagte SPIEGEL ONLINE, für eine wissenschaftliche Karriere habe die Dissertation “nicht gereicht”. Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen habe die Doktorandin Saß ausgeschlagen als klar war, dass es zum Titel reicht.
sinngemäß: „Kann man für diejenigen die den Titel nur wegen des Titels haben wollen, nicht eine eigene Titelhierarchie einführen?“ Ich möchte hiermit die Idee aufgreifen und mal ein paar Vorschläge unterbreiten, die ihr gern erweitern dürft:
- Dr. Wicht. – für „Wichtig“. Macht sich in jeder beruflichen Position gut auf der Visitenkarte
- Dr. 10teuro – oder auch Dr. 300teuro – für den kleinen Geldadel. Zeige deinen Titel und ich sage dir, was er dir wert war! Dieser Titel wird vor allem in Zeiten der Brautschau Erfolge sichern können – auch bei zukünftigen eventuell Schwiegereltern recht vorteilhaft
- Dr. Pol. – Mein Papa ist Politiker, der hat Einfluss. Einfluss ist immer gut. Bewerbungen mit diesem Titel öffnen Türen.
- Dr. So. oder Dr. To. – Sohn oder Tochter eines Mitglieds der Prüfungskommission. Sinnlos wie ein Kropf – aber wenigstens ein Titel
- Dr. Sex – ich habe der Professorin/dem Professor ein paar schöne Stunden bereitet. DER Türöffner in der Erotik-Branche – auch bei geheimdienstlichen Tätigkeiten eventuell von Vorteil.
- Dr. Charm. – ich habe soviel Charme, ich wickel stumpf um den Finger. SEHR gefährlich. Bei der Bewerbung als Vertriebsmitarbeiter eventuell von Vorteil, danach sollte man den „Charm“ aber verschweigen. Auch als Koberer sind Menschen dieses Titels bestimmt zu gebrauchen.
So, und nun ist noch ein bisschen Platz für eure Kreativität
Eigentlich gibt’s das ja schon. Nennt sich honoris causa (Dr. h. c.) und kann, soweit ich weiß, auch Leuten verliehen werden, die einer Universität finanziell unter die Arme gegriffen haben. Also ein Doktor ehrenhalber, ganz ohne Dissertation. Aber da merkt man ja sofort, daß derjenige inhaltlich nichts geleistet hat.
Ansonsten hätte ich da noch den Dr. cp. für copy & paste, ein fast schon klassischer Doktortitel der Plagiatoren, oder vielleicht auch Dr. plag., also ein Fachmann für Plagiatorentum. Eine für die Landes- und Bundespolitik sicher karriereförderliche Form für den Berufspolitiker wäre dann noch der Dr. fraud., also der Doktor des Betruges, das muß man auf der Ebene ja schließlich beherrschen.
Dr. mend. klingt auch gut (von mendacium = Lüge), auch das ist Pflichtprogramm auf Regierungsebene und somit sicher karrierefördernd. Aber das beste ist bestimmt der Dr. stup. (stupor = Dummheit), der paßt immer 🙂
(Alle lateinischen Begriffe online nachgesehen. Ich kann kein lateinisch.)
Gruß, Frosch