Wenn früher ein Scharlatan ins Dorf kam und mit irgendwelchen Taschenspielertricks einen bemerkenswerten Teil der Dorfgemeinschaft betrog wusste man, was zu tun ist: Der Teer wurde angerührt, ein paar Hühner und Gänse mussten nackich ins Bett und dann wurde getan was immer getan wurde:
Der Betrüger wurde geteert, gefedert und unter Hohn und Spott aus dem Dorf gejagt
Heute wird das wie folgt praktiziert:
Die Bundeswehr verabschiedet den zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) heute in Berlin mit einem „großen Zapfenstreich“. Guttenberg war am 1. März wegen der Plagiatsaffäre um seine in Teilen abgeschriebene Doktorarbeit zurückgetreten. Deswegen laufen gegen den CSU-Politiker auch strafrechtliche Ermittlungen.
Quelle AFP. Ich empfinde dies als Schande für all die – zumindest ansatzweise – ehrenhaft mittel grossem Zapfenstreich verabschiedeten Persönlichkeiten.
Verdient hat er das wirklich nicht, aber der Zapfenstreich ist (hier) auf das Amt des Verteidigungsminister bezogen, wodurch dieses Amt eine Wertschätzung erhält. Wenn sich Gutti da halt nochmal lächerlich machen will, soll er.
Aber interessanter ist für mich, wer die Gemagebühren zahlt, damit sich Guttenberg da Smoke on the water anhören kann. Tipp: Er selbst sicher nicht.