Wenn alle an sich selbst denken, ist an alle gedacht

Obiges ist ein alter Spruch, dessen Dämlichkeit kaum zu überbieten ist. Dennoch beschreibt er – wie die Süddeutsche feststellt – genau den gesellschaftlichen Wandel, den Schwarzgeld Schwarz/Gelb mittels Koalitionsvertrag gerade manifestiert.

Auf keinen Fall sei die neue Regierung eine Koalition der sozialen Kälte. Auf gar keinen Fall. Wenn Guido Westerwelle, Chef der Liberalen, solche Sätze sagt, dann setzt er einen derart treuherzigen Blick auf, dass man ihm fast glauben möchte.

Ja, der Guido, der ewig unbefriedigte Traum aller Mütter. Soooo lieb er gucken kann, solch Mist kann er auch verkaufen.

Die Reform der Krankenkassenbeiträge ist ja wohl ein sozialpolitischer Schlag ins Gesicht für jegliche sozialorientierten Menschen. Sicher ist es „gleich“, wenn jeder Mensch 50€ Krankenkassenbeitrag bezahlt, aber ist es auch sozial-gerecht wenn ein Lohnempfänger mit 600€ Gehalt den gleichen Krankenkassenbeitrag zahlt, wie jemand mit 3000€ Monatslohn? Die Sozialversicherungen wurden als soziales Netz für ALLE Bürger eingerichtet. Sie sind eines der Fundamente unserer SOZIALEN Marktwirtschaft. Aber diesen Begriff wird man in Zukunft wohl nur noch in sehr alten Pergamenten lesen können.

Während Barack Obama in den USA soziale System versucht zu etablieren, bauen wir sie ab. Denkt mal drüber nach. ICH bin froh sagen zu können: ICH habe die NICHT gewählt.

6 Gedanken zu „Wenn alle an sich selbst denken, ist an alle gedacht

  1. „sozialpolitischer Schlag ins Gesicht für jegliche sozialorientierten Menschen“

    Es ist ein typischer Irrglaube, das mehr Staat = mehr Gerechtigkeit bedeutet. Ich weiß nicht was Du noch alles an Beweisen brauchst, als das was derzeitig läuft.
    Da Du es offenbar nicht sehen willst hier noch mal ein kleiner Auszug aus dem Gruselkabinett
    1) Hartz IV
    2) Gesundheitsfond
    3) Subventionen

    Diese Sprüche von Dir werden von allen losgelassen, die Anderen etwas wegnehmen wollen. Weil Sie es ja soviel besser wissen. Und mit jedem wegnehmen aus welchem Grund auch immer wird das Unrecht größer. Es täte Dir sicher nicht schlecht mal einige Sachen aus dem liberalen Lager zu lesen. Und auch dieser Log dürfte Dir gelegentlich mal etwas bringen:
    http://www.blogger.com/home

  2. @Friedrich:

    Was Du verkennst ist, dass ich nicht nur anderen wegnehmen würde, sondern auch selbst geben würde/müsste – für mehr Gerechtigkeit/Solidarität.

    Das ich gegen den Gesundheitsfond und Hartz-IV bin, sollte sich herumgesprochen haben. Und Subventionen sind doch typischerweise lobbygesteuert.

  3. Es steht Dir frei Dein Geld wegzugeben. Zwar nur in Grenzen da ansonsten Schenkungssteuer anfällt. Nur wenn Du erwartest, daß durch Deinen Verzicht (wenn Durch den Staat eingezogen) es jemanden wirklich besser gehst, dann solltet Du Dir schnell noch einmal anschauen das höchstens die Hälfte dem/derjenigen zugute kommt für die Du verzichten möchtest. Machst Du das direkt ist das weitaus effizienter und es wird Dir auch ein weitaus besseres Gefühl geben. Wenn Du nämlich weist Du bezahlt nich auch noch einen Posten beim Staat der für die Verteilerei „notwendig“ ist.

    Ich weiß nicht viel, aber es erscheint mir nach allem was wir so erleben keineswegs so zu sein, das mehr Gesezte mehr soziale Gerechtigkeit bedeuten.

    Auch ein Blick in unsere Geschichte müsste Dir da eigentlich genug Argumente liefern.

    Bis dann
    Friedrich

  4. @Friedrich:

    Jetzt stell dir mal vor, wir würden jegliche Arbeitlosen- und Sozialversicherungen abschaffen. Was glaubst Du, wie es in unseren Stätden und Dörfern aussehen würde, wenn all die Bezieher betteln müssten – um wie früher – ihre „milden“ Gaben zu bekommen. DAS ist es , was ich sehe wn ich in die Geschichte schaue. Ist DAS das Bild, dass Du gern wieder hättest? Schwerkranke Menschen die betteln, damit sie endlich einen Arzt besuchen können?
    Das „bessere“ Gefühl des Gebers, der auf die Almosenempfänger herabschauen kann, ist nicht meine Wunschvorstellung. DAS ist Geschichte, Got sei Dank.

    Ich weiss, dass sind harte Worte. Aber Du hast mich provoziert 🙂

    Dass die Verteilung wahrscheinlich (ich will da gar nicht an den Gesundheitsfond denken – eine Arbeitsplatzbeschaffungsmassnahme für Beamte..) optimierungsbedürftig ist. Aber auf alle Fälle ist eine organisierte Verteilung gerechter als das Modell welche mir vor Augen schwebt, wenn ich deinen Gedanken aufgreife. ….

    Heute mal geREIZt 🙂

  5. Du müsstest eigentlich mitbekommen haben, daß ich genau dafür bin. Alles Sozial-Versicherungen abzuschaffen. Und ich habe auch geschrieben was ich stattdessen gerne hätte. Nämlich ein Bürgergeld oder wie auch immer Du es nennen magst. Dieses Geld sollte die einzige Transferzahlung des Staates an seine Bürger sein. Und davon sollten die Leute Ihren Unterhalt bestreiten können. Es wäre weitaus effizienter und mit Sicherheit im Großen und Ganzen billiger für jeden.

    Nur lenkst Du definitv ab. Ich nehme an, Du hast jemanden schon mal direkt geholfen. Wie fühlte sich das an? Wie fühlt es sich an wenn Du Steuern oder Abgaben bezahlen musst.

    Also kommt mir bitte nicht mit Argumenten von „milden“ Gaben. Ansonsten behaupte ich das was der Staat derzeit macht sieht ganze nach eben diesen aus. Also bell nich mich an sondern das große schwarze Loch namens Bürokratie.

  6. @reizzentrum:

    Normalerweise informierst Du Dich bevor Du so etwas schreibst. Nur wenn es Dir gerade nicht paßt nicht?
    Ich weiß die Blogs sind manchmal ziemlich bescheiden zu durchsuchen. Also noch mal zum mitschreiben:
    a) Ja ich bin dafür das alle Sozialversicherungen abgeschafft werden mit
    b) wenn es dafür genau ein Bürgergeld gibt was es jedem ermöglicht zu überleben. Dies ist die Grundabsicherung.

    Will man bei b) mehr haben, muß man sich halt Arbeit suchen und
    c) dann bin ich dafür die Kartelle die das unterbinden abzuschaffen. Kartelle sind dabei Gewerkschaften, AG-Verbände, IHK, Subventionen und was auch immer sich dazwischen stellt und „für sich in Anspruch nimmt, das allein seligmachende Mittel für soziale Gerechtigkeit darzustellen“.
    und
    d) dann bin ich dafür das der Staat lernen muß mit maximal 25-30% an Steuern für Seine „Begierden“ auszukommen

    e) ohne jede Schuldenaufnahme auskommen muß

    und das geht
    f) nur wenn man davon ausgehen kann, daß Geld was man beizeiten spart auch morgen noch etwas wert ist. Dank der Manipulationen der Zentralbanken bei denen auch wieder die Politiker entscheiden wer an die Spitze kommt, hat sich der Irrglaube breit gemacht eine gewisse Inflation muß nur sein. Das jede Inflation gerade die Schwächsten am härtestn trifft darfst Du Dir in unsere Geschichte anschauen und dort wo es Hyperinflation oder auch nur eine 10% Inflation gibt.

    Das sollte jetzt eigentlich klar genug sein

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