Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sieht keinen Grund für eine Erneuerungsdebatte in ihrer Partei. „Wir sind gut beraten, uns nicht inhaltlich zu erneuern. Wir müssen unsere sehr guten und vom Wähler honorierten Inhalte jetzt in Alltagspolitik übersetzen“
schreibt der Spiegel. Und ich begrüsse die Grünen somit in der Riege der etablierten, konservativen Parteien. Bloss nicht an neue Herausforderungen heranwagen. Die Welt hat sich in den letzten Jahren auch nicht geändert, man muss inhaltlich nicht reagieren.
Aussagen, wie diese von Renate Künast, sind es welche die Grünen für mich unwählbar machten. Aussagen und vor allem die dahinter liegende Einstellung wie die von Künast sind es, die meine politische Heimat bei den Piraten definieren.
Grosse Organisationen sind immer langsam – s e h r l a n g s a m – die Welt verändert sich allerdings schnell und Politik muss ebenso schnell auf die neuen Anforderungen reagieren. Es ist der alte Vergleich zwischen wendigem Sportboot und Öltanker, der sich mir an dieser Stelle aufdrängt. BLOSS nicht den Kurs ändern, man will ja niemanden verschrecken. Lieber die Stammwähler einlullend befriedigen, als nochmal wieder anzufangen zu diskutieren. Da streitet man sich bloss und das gibt eventuell eine schlechte Presse.
Es ist genau diese Abgrenzung Parteispitze<->Junge Mitglieder/Wähler, die das grösste Problem der Parteien in unserer heutigen Zeit darstellt, nur begreifen sie es nicht – oder wollen nicht darauf reagieren, da die alten Machtstrukturen (in denen man ein bequemes Plätzchen ergattert hat) sich sonst ändern könnten.
Wie erfrischend war da doch die Landesmitgliederversammlung der Piratenpartei Hamburg am letzten Samstag. Dort wurde nahezu der gesamte Vorstand ausgetauscht, ohne Streit, hadern oder Zorn. Es gab keine Grabenkämpfe oder Misstrauensanträge. Man machte es ohne jegliche Befindlichkeiten – einfach weil es „an der Zeit“ war.
Hallo reizzentrum,
ich verfolge deinen Blog ja jetzt schon einige Zeit und heute drängt es mich doch auch mal ein Kommentar zu hinterlassen. Denn ich war mal ein Fan dieser Partei, kein Parteimitglied zwar, aber dennoch konnte ich mich in großen Teilen darin wiederfinden. Das ist alles lange her. Ich geb dir völlig recht, die Grünen sind sehr konservativ geworden und könnten wahrlich eine Frischzellenkur verkraften. Die Grünen sind konservative 68er geworden, unbeweglich und festgefahren. Manchmal denke ich diese Partei ist immer noch in einer Art Ausnahmezustand gefangen und die Katastrophe die dafür verantwortlich ist, war die Regierungsbeteiligung.
@ra.f.:
Moin, schön dass ich ENDLICH ein Thema gefunden habe zu dem Du auch mal deinen Senf dazu gibst ^^
Ich fürchte fast, dass die „alten Leute“ satt sind und es sich auf den bequemen Posten bequem gemacht haben. BLOSS nichts dran ändern 🙁
@reizzentrum:
da sagst du was … alte, satte Bürokraten mit Chauffeur. Verschlissene Teile kann man nicht reparieren, die muss man ersetzen. Die Frage ist durch was! Die Piraten hätten den Drive dazu, aber damit enden wohl auch schon die Synergien.
und hey deine Themen sind alle interessant für mich (naja die meisten 😉
@ra.f.:
Die Piraten sind kein Reparatur-Kit für die alten Parteien, aber sie können ein wenig Wind in die Politik an sich bringen 🙂
ALLE Parteien müssen sich verjüngen, das Weisse auf den Tischen bei den Koalitionverhandlungen ist der Kalk den Köpfen
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