Wie in dem Vorposting schon beschrieben, ist die Seite rottenneighbor.com von diversen deutschen Zugangsprovidern aus nicht zu erreichen. Als erstes (die benötigen Informationen zur Analyse plätschern nur kläglich) sah es so aus, als wenn alle gesperrten Zugriffe über das Netzwerk von Telia.net geroutet wurde. Auf dem Gulliboard ist nun aber ein Traceroute von arcor-ip.net aus gepostet worde, der nicht über Telia geroutet wird.
Die bislang vorhandenen Fakten:
- Ein Hansenet-Mitarbeiter (Support-Callcenter) kann (lt. eigener Aussage) von seinem Arbeitsplatz aus auf Rottenneighbor.com zugreifen. (dort wird sicherlich keine keine Dial-Up-IP-Adresse genutzt)
- Hansenet-Dial-Up-Kunden können NICHT auf die Seite zugreifen.
- Auch nicht über Telia.net gerouteter Traffik wird geblockt
- Die Domainame-Server (DNS) geben die richtige IP-Adresse aus (KEIN DNS-blocking)
- Traceroute „versanden“ immer ab 67.192.56.39 – egal ob „gefilterter“ oder durchlässiger Traffik
- Von einer weiteren definitiv in Deutschland ansässigen (mehrere GEO-IP-Dienste geprüft) IP-Adresse (mir zur Verfügung stehenden, NICHT-Dial-Up) aus, kann auf rottenneighbor zugegriffen werden.
Insofern bleiben derzeit drei Möglichkeiten offen
- Irgendjemand bei Rackspace.com (dem „Hoster“ von rottenneighbor.com) hat zumindest die Dial-Up-Netze aus Deutschland gesperrt. Dies könnte z.B. unter Zuhilfenahme der Spamblock-Listen (in welchen eigene Bereiche für Dial-Up-IPs enthalten sind) geschehen sein. Da der Betreiber ganz sicher nicht 99,9% seiner Zielgruppe aussperrt, also ist die Frage, wer diese Sperrung veranlasst hat.
- Mehrere Zugangsprovider haben zeitnah gleichzeitig ausschliesslich den TCP-Port 80 gesperrt (ACHTUNG Traceroute -p nutzt nutzt UDP – nicht TCP!)
- Eher deutlich unwahrscheinlich ist der Verdacht, dass rottenneighbor.com (rackspace.com) Serverprobleme hat, da die Zugriffe von „gesperrten“ Zugängen anscheinend „stabil“ nicht möglich sind, von offenen Zugängen aber stabil stets zugegriffen werden kann.
Am wahrscheinlichsten erscheint mir derzeit die Theorie, dass Rackspace.com aus Deutschland die Aufforderung bekam, den Zugriff zu sperren und dieses über eine Liste von Dial-Up-IPs realisiert wurde. Die dann interessante Frage ist: Wer oder was hat Rackspace.com motiviert diese Sperre zu installieren?
Letzte News nun hier
Schlussfolgerungen findet man hier
Es ist wirklich übel wie wenig transparent das Ganze ist. Wie schnell und lautlos da eine Seite aus dem Netz fällt.
Pingback: netzpolitik.org: » rottenneighbor.com gesperrt? (Update) » Politik in der digitalen Gesellschaft
@Mela
Die GROSSE Gefahr sind nicht die bemerkten Sperrungen wie Youporn und rottenneighbor. Die wahre Gefahr liegt in der Sperrung der kleinen Webseiten über die eben NICHT geblogt wird, weil jedermann davon ausgeht, dass die Seite einfach aufgegeben wurde ….
Wehret den Anfängen!
Pingback: Basic Thinking Blog | Internetprovider: Freiweillige Zensur
Habe gerade selbst getraced – läuft auch über Telia, funktioniert aber problemlos. Insofern also definitiv kein Telia-Problem.
1 3 ms 2 ms 2 ms 192.168.1.1
2 8 ms 9 ms 17 ms VT-DOC-1-Cable5-0.comhem.se [213.89.136.1]
3 50 ms 27 ms 41 ms 213.200.188.213
4 * * * Zeitüberschreitung der Anforderung.
5 62 ms 37 ms 55 ms mtc-pr-r-01-to-mtc-bb-r-01.comhem.se [83.255.252
.206]
6 97 ms 69 ms 77 ms s-b3-link.telia.net [213.248.99.85]
7 14 ms 94 ms 19 ms s-bb2-link.telia.net [80.91.249.253]
8 45 ms 22 ms 52 ms kbn-bb2-link.telia.net [213.248.65.166]
9 132 ms 115 ms 115 ms nyk-bb2-link.telia.net [80.91.254.91]
10 164 ms 159 ms 133 ms chi-bb1-link.telia.net [80.91.248.197]
11 159 ms 154 ms 160 ms dls-bb1-link.telia.net [80.91.248.209]
12 213 ms 221 ms 172 ms rackspace-ic-127247-dls-bb1.c.telia.net [213.248
.88.174]
13 162 ms 196 ms 157 ms vlan905.core5.dfw1.rackspace.com [67.192.56.229]
14 153 ms 169 ms 194 ms 67.192.56.39
15 160 ms 171 ms 235 ms 67.192.129.194
Ablaufverfolgung beendet.
zu Punkt 2: Mit dem Programm tcptraceroute lässt sich leicht feststellen, dass auch Zugriffsversuche auf TCP Port 80 erst bei 67.192.56.39 versanden.
(getestet von Hansenet)
Es findet also KEINE Sperrung beim Zugangsprovider statt.
Ich bevorzuge diese Theorie:
4) Rottenneighbor selbst, nicht Rackspace (bzw. Rackspace IM AUFTRAG von Rottenneighbor) sperrt die Nutzer großer deutscher ISPs aus, um rechtliche Probleme (deutsche Datenschutzgesetzgebung) zu vermeiden. Der Einwand aus 1), dass Rottenneighbor damit 99,9% der deutschen „Zielgruppe“ aussperre, ist damit kein Gegenargument, sondern zeitigt gerade die beabsichtigte Wirkung. Rottenneighbor ist (so meine Vermutung) an der deutschen „Zielgruppe“ nicht interessiert.
Na ich würde da jetzt mal vorläufig die Luft ablassen. Ich glaube, dass die Jungs massive Performanceprobleme haben und loadbalancen, meine Anfragen auf http://www.rottenneighbor.com werden derzeit auf http://www.de.rottenneighbor.com weitergeleitet, der ein paar IP-Adressen weiterliegt und identischen Müll zeigt.
@Martin
Das der Traceroute immer funktionierte war klar. Die Frage war ob vielleicht nur der HTTP-Traffik gesperrt ist. Das innerhalb eines RZ ein Traceroute nicht zwingend bis zu dem betreffenden Rechner durchgeht KANN vom RZ-Betreiber gewollt sein.
@flawed
Wir sind uns zu 100% einig – ich hoffe mein Beitrag gibt das auch wieder 🙂 Also: Wer lässt sperren?
Worauf ich hinaus wollte – es läuft auch bei mir über Telia, aber Rottenneighbor wird angezeigt. Was Telia als Ursache ausschließt (und deine Vermutung bestätigt).
FWIW, ich kann von meinem 1&1-Komplettanschluss, der über QSC geschaltet ist, problemlos auf rottenneighbor zugreifen; laut traceroute läuft’s über above.net.
Wie gesagt, meine Theorie:
Rottenneighbor selbst lässt sperren.
@flawed
😉 rottenneighbor oder rackspace sperrt – aber wer ist dafür verantwortlich – wer hat das veranlasst (lässt…) Dieses ist nun die Schlüsselfrage.
Elegant aneinander vorbeigeredet …
Rottenneighbor. 😉
Ok, wenn Du darauf hinauswillst, ob Rottenneighbor böse Briefe aus Deutschland bekommen hat, oder ob sie deutsche Zeitungen gelesen haben und den bösen Briefen zuvorkommen wollen, darüber stelle ich keine Vermutungen an. 😉
Aus Sicht der deutschen Provider sitzen die Denunzianten momentan in Deutschland und kreischen wild „ZENSUR!!!1!11!eins!1!elf“ und werfen „recherschiertes“ ins Welt weite Netz welches grundsätzlich der Intention nach sehr begrüßenswert ist.
Meiner Meinung nach: ein Sternchen für den Versuch, einen Tadel für die Recherche.
@Besim
Vom RZ aus kann ich jederzeit auf die Seite zugreifen, von Hansenet never. So geht es auch Anderen. Sorry, dass ich deinen Beitrag jetzt erst kommentiere 🙂
@Olaf
Bislang deutet alles auf die These hin, dass im Netz von Rackspace.com (von wem auch immer) die Zugriffe geblockt werden. Ich habe stets zeitnah versucht die Fakten und daraus resultierenden Möglichkeiten aufzuzeigen. Gegen die Theorie der überlasteten Loadbalancer spricht, dass von wenigen IP-Adressen aus (die typischerweise NICHT als Dial-Up-Adressen ausgewiesen sind) der Zugriff problemlos möglich ist.
Insofern stehe ich – mittels der mir zur Verfügung stehenden und auch hier veröffentlichten Informationen – weiterhin hinter der Aussage, dass zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei im IP-VBereich von Rackspace.com „gefiltert“ wird. Die Frage ist, warum dies geschieht.
@Besim: Wenn du beim Aufruf der Hauptseite auf eine potentiell für deutschsprachige User gedachte Seite umgeleitet wirst, spricht das ja durchaus für die Theorie der Geolokalisierung.
Ob dies nun aus Nettigkeit und/oder in Folge von Umbauarbeiten (Ein eigenes Portal für deutsche User?) geschieht – oder eben in Folge einer Intervention durch deutsche Behörden, wäre zu klären.
@Olaf: Du bist eingeladen deine Erkenntnisse mit uns zu teilen. Der Zensurvorwurf durch deutsche Zugangsprovider ist – soweit ich das sehe – aber bereits vom Tisch.
@jo
Auch von den „nicht Dial-Up-Ip-Adressen“, die zugreifen können, kommst Du auf http://www.de.rottenneighbor.com, das heisst, die Weiterleitung ist pauschal und sagt nichts über die Sperrung an sich aus.
@all
Wir sollten mal die Ip-Adressen/Hostnamen anschauen, die Zugriff und eben auch keinen Zugriff haben. Ich habe bislang das Gefühl, dass alles was „Dial-Up“ ist gesperrt ist und alles „statische“ zugreifen kann.
Ich komme weder übers T-Home Dial-Up-Netz (Telia) noch über einen Hetzner-Co-Location-Server (landet bei Above.net) noch über einen Strato-Rootserver (ebenfalls via Above.net) bei den verrottetenden Nachbarn. Im ersten Fall endet es am Peering-Point in den beiden anderen Fällen geht ab 67.192.56.39 nicht mehr viel.
Das sieht mir am ehesten nach einem Routing-/Peeringproblem bei Rackspace aus. Auf Zensur durch mutwillig falsch gesetzte Routen würde ich da eher nicht tippen.
@Jo: Es kann auch einfach sein, dass der Server die im HTTP-Header beim Aufruf mitgelieferte bevorzugte Sprache auswertet. Ist einfacher als Geolokalisierung.
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@Mattias: Ich habe auch „de“ als bevorzugte Sprache eingestellt, werde aber nicht weitergeleitet.
Technisch gesehen nutzt man einfach tcptraceroute um festzustellen ob und wo es hakt.
Ein Pendant wird sich sicher auch für Windows/Mac finden lassen.
Falls nicht, hilft folgendes Vorgehen:
Funktionierender Traceroute mit nicht funktionierendem vergleichen.
Dabei stellt man fest das 67.192.129.194 (wie auch im DNS) der eigentliche Server/Loadbalancer/Proxy ist der die Seite ausliefert. 67.192.56.39 hingegen ist der letzte router der antwortet.
67.192.56.39 kann also nicht filtern. Denn Netzwerkgeräte antworten i.d.R. mit der Adresse von dem Interface wo das IP Paket reinkommt. Gibt es hingegen Filterlisten erkennt man das, je nach konfiguration direkt oder durch ausbleiben von Antworten.
Der, der nicht antwortet ist also: 67.192.129.194.
Laut whois:
RottenNeighbor.com RSPC-810283-051208 (NET-67-192-129-192-1)
67.192.129.192 – 67.192.129.199
Also Rottenmedia LLC trägt hierfür die Verantwortung, nicht Rackspace, nicht Wyless PLC (verantwortlich fuer 67.192.56.39).
Halten wir fest: technisch liegt die Ursache also im Verantwortungsbereich bei Rottenneighbor selber. Das ist alles was man sagen kann.
Alles weitere ist Spekulation.
Anmerkungen wie „Aus alle Fälle werde ich den nächsten Rechnungsbetrag kürzen, da der Dienstanbieter mir nur eine eingeschränkte Dienstleistung zukommen liess.“ schiessen über das Ziel hinaus.
Ich möchte nicht kritisieren DAS sich jemand damit beschäftigt und darüber bloggt. Nur sollte man halt entsprechende Sorgfalt legen auf die Schlussfolgerungen und Aktionen die man tätigt.
@Olaf
Die „Rechnungskürzung“ ist alt, dies bloggte ich, als es noch hiess: „Die Provider blocken“ (was ja nicht ich aufbrachte).
NUN haben wir ja mehr Input und auch ich habe schon bei rottenneighbor selbst angefragt, was da los ist. Die Antwort steht noch aus.
Nachtrag – zur Info
Ich warte immer noch auf Antwort von rottenneighbor.com oder rackspace.com. Beide habe ich angemailt und nach dem Hintergrund der Aktion befragt.
> @Besim: Wenn du beim Aufruf der Hauptseite auf
> eine potentiell für deutschsprachige User gedachte
> Seite umgeleitet wirst, spricht das ja durchaus für
> die Theorie der Geolokalisierung.
Das wäre zunächst einmal eine Spekulation. Ich halte wenig davon, denn wenn man Geolocation machen wollte, könnte man das mit sehr wenig Aufwand auch richtig machen.
Jo dito hier, bisher leider keine Antwort.
@Martin
WENN Du Antwort bekommst, halte mich bitte auf dem Laufenden. Ich informiere im Gegenzug natürlich auch 🙂
Jo habe gerade eine Mail von Arcor erhalten, einen Einzeler, der sagt, dass Arcor die Seite nicht gesperrt hat. Aber das verwundert uns ja nun auch nicht mehr.
Bzgl. des Rechunngskürzen usw. … es steht IMMER NOCH so da, ohne Hinweis auf die neuen Erkenntnisse. Ließt man http://rz.koepke.net/?p=651 so ließt man da nichts von den neuen Erkenntnissen bzw. nur den kleinsten Hinweis darauf das es doch noch anders sein könnte als es dort steht.
Die Argumentation zielt auf einen Gedanken beim Leser: Alice/Hansenet (btw. mein Ex-Arbeitgeber) ist böse und zensiert!
Das ist was ich meine mit „Nur sollte man halt entsprechende Sorgfalt legen auf die Schlussfolgerungen und Aktionen die man tätigt.“
@Olaf
Wenn man den Pingbacks und den Artikeln NICHT folgt, dann steht es tatsächlich immer noch so dort. Das ist ungefähr so, als wenn man nur das erste Kapitel liest und dann beurteilt.
Aber ich werde – der Lex-Olaf folgend – extra für dich nochmals in dem von dir benannten Posting auf dieses Folgeposting hinweisen.
Was mich dabei irritiert ist, warum Du HIER kommentierst. DU hast anscheinend die Folgeinformationen auch gefunden … 😉
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Die Marketingleute bei Hansenet werden es dir danken ;).
Auch wenn ein einzelner, interessierter und mit entsprechendem Wissen gesegneter Herr der Kette an Informationen folgen kann, in ein zwei Monaten oder noch weiter in der Zukunft ist das Thema wieder aus den Köpfen vergessen.
Dann zählt nur noch was die Suchmaschinen den Leuten zeigen. Kommentare und Trackbacks/Pingbacks sind überbewertet als Informationsquelle fuer den zufällig vorbeikommenden Surfer der sich fueer einen neuen Provider interessiert ;).
@reizzentrum: Sorry, den Hinweis auf die pauschale Weiterleitung in Kommentar 15 hatte ich übersehen.
Nun, ich werde aus dem DFN nicht weitergeleitet, sondern bekomme statt der .de-Variante weiterhin die Hauptseite zu sehen.
Aber wie gesagt, für eine Weiterleitung kann es ja durchaus unterschiedlich Gründe geben. Loadbalancing, Quality of Service, angepasste Angebote (z.B. einen Startpunkt in Abhängigkeit von Geolokalisierung) … oder eben juristische Gründe (vgl. die Geolokalisierung von Google).
@Jo
Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir einfach abwarten was diverse Anfragen an Rackspace.com und/oder rottenneighbor.com ergeben. Alles andere ist reine Spekulation und rumstochern im Nebel.
Es bleibt irgendwie merkwürdig. Habe selbst jetzt Unterschiedliche Werkzeuge ausprobiert und sehr unterschiedliche Ergebnisse erhalten. Details sind unter projekt78.blogspot.com nachzulesen.
Sehr Mysteriös *Kopfschüttel*
@Olaf: Und ich habe doch ein Herz für Marketingleute 🙂
Generell hast Du natürlich recht, was das „Google-Gedächnis“ angeht 🙂
Pingback: “Zensur? Na klar!” | blog@netplanet
@Der Dicke:
Ich kann deine Ergebnisse von Hansenet aus NICHT nachvollziehen. Denn auch ein tcptraceroute auf Port 80 geht sehr wohl bis in das Netz von Rackspace.com.
Es ist ganz einfach: Rottenneighbor hat sich eine Geolokalisierung gebaut, um deutsche Kunden auf de.rottenneighbor umzuleiten. Und hat es verbockt.
@Torsten:
SO sieht es aus, das Filtern haben die: TOTAL verbockt.
Wenn eine „einfache“ Geolokalisierung brolen wäre, dann würde man auch von den statischen IP-Adressen keinen Zugriff haben. Von denen wird man nämlich einwandfrei auf http://www.de.rottenneghbor.com weitergeleitet und hat vollen Zugriff.
reizzentrum: Warum ist eine Weiterleitung von statischen IP-Adressen besser vereinbar mit der Zensur-These als mit meiner SNAFU-These?
@Torsten:
Nee, ich verwerfe deine These nicht, sehe sie aber als „Detail“ des Ganzen. WENN es rein um die „kaputte“ lokalisierte Weiterleitung auf ein „deutsches Angebot“ geghen würde, dürften alle Zugriffe auf *.de.rottenneighbor.* ins Leere laufen.
Es sind aber zwei Dinge zu beobachten:
1) Deutsche Anfragen werden auf http://www.de.rottenneighbor.com umgeleitet (dies funktioniert auch von statischen IP-Adressen!)
2) Einer (nicht unerheblichen) Untermenge der Anfragen aus Deutschland (und teilweise aus Österreich), welche typischerweise von Dial-Up-IPs kommen, haben keinen Zugriff.
Ja, aber IMHO spricht das doch sehr für ein SNAFU.
Wenn denn eine Zensur-Anforderung an Rackspace vorläge, würde doch der mysteriöse Kläger mit der noch mysteriöseren Rechtsgrundlage flugs eine Nachbesserung verlangen. Und Rottenneighbor würde an die Presse gehen. Oder zumindest keine eigene deutsche Eingangsseite betreiben.
@Torsten:
Da ich rottenneighbor nur einmal – aus Wissbegierde – aufgerufen habe, kann ich nicht beurteilen, ob die „deutsche Weiterleitung“ vielleicht schon vor Wochen eingerichtet wurde.
Man sollte – nach meinem derzeitigen Wissenstand – die Themen „deutsche Seite“ und „kein Zugriff“ nicht vermengen, auch wenn sich dieses anbietet.
Auch kann ich mir vorstellen, dass ein/der „Bedenkenträger“/Auslöser für die Sperre mit seinem derzeitigen Erfolg schon mehr als zufrieden ist. So wie es ausseiht sind doch derzeit <90% der Denunzianten von dem "Dienst" ausgesperrt.
Aber wie gesagt: Bevor sich rottenneighbor oder Rackspace äussern - oder eben ein "ominöser Dritter", werden wir nur spekulieren können.
reizzentrum: Fassen wir damit zusammen, was für eine Sperre spricht:
-> die Seite ist nicht erreichbar.
Gegen eine Sperre spricht:
-> Es existiert keine Rechtsgrundlage
-> Der Betreiber äußert sich nicht
-> Niemand weiß von einer Klage, Rechtsmitteln oder sonstigen Schritten
-> 100 Millionen Webseiten, die andauernd aus irgendwelchen Gründen irgendwo nicht erreichbar sind oder Loadbalancing-Probleme haben.
@Torsten:
Dein Punkt 1 (die Seite ist nicht erreichbar) ist defakto falsch, denn von diversen STATISCHEN IP-Adressen kommt man jederzeit und immer problemlos auf die Seite. Mag ein technisches Detail sein…. 😉
Und OB und WER da interveniert hat, ist unbekannt.
Der Punkt in Bezug auf andere Webseiten, die (aus welchen Gründen auch immer) nicht erreichbar sind, ist etwas, dass die Community (ALLE Internetuser) im Auge behalten sollten: Auf einmal ist die Webseite weg, weil es einem Anwalt, einer Regierungsstelle oder wem auch immer nicht gefallen hat.
@reizzentrum: Mir ist immer noch nicht klar, warum Zensoren ausgerechnet statische IP-Adressen auslassen sollen. Wo ist der Punkt, das Argument?
Ich frag jetzt einfach mal bei Rackspace nach…
@Torsten:
Ich habe schon gestern sowohl bei Rackspace als auch bei rottenneighbor per Mail angefragt aber bislang noch keine Antwort erhalten.
Derzeit überlege ich, ob ich dort (Rackspace) mal anrufen sollte – ich hätte es aber lieber SCHRIFTLICH.
Moinmoin, mal abgesehen davon, dass diese Seite unterstes Niveau hat ist Rufmord bzw. Beleidigung immer noch eine Ordnungswidrigkeit bzw. Straftatbestand in Deutschland, somit kann ich der Wegnahme vom deutschen Netz nur beipflichten und wäre dankbar, wenn das Teil komplett gesperrt wird. Es wird hier von Zensur gesprochen, aber nicht von den Folgen für die Denunzierten. Verantwortungslos ist an diesem Auftritt vor allem, dass der Denunziant anonym bleibt. Somit noch ein Grund mehr diese Seite vom Netz zu nehmen. Ich vermisse in diesem Blog eine Stellungnahme zu der moralischen Fragwürdigkeit dieser Seite.
Mal ein Hinweis in eigener Sache: Auf dem Gulli-Board wurde ein Kommentar:
„Öm, Dial-Ups? Hä? Wie kommt er auf das schmale Brett? Oder heißt das in desem Zusammenhang etwas anderes als üblicherweise?“
gepostet: http://board.gulli.com/thread/1217570-rottenneighborcom-nachbarschaftsportal-von-deutschen-providern-aus-nicht-mehr-erreichbar-update/4/
Ich habe keinen Gulli-Account, deshalb kommentiere ich dies hier: Als Dial-Up werden (historisch bedingt) ALLE IP-Adressen bezeichnet, die eben nicht statisch sind. Also werden auch IP-Adressen aus der DSL-Anwahl wie „.adsl.alicedsl.de“ als Dial-Ups bezeichnet.
Sollte einer der Leser von Gulli kommen, wäre es nett, wenn er diese Information dorthin überträgt. Danke im Voraus.
@allesheini:
Sorry, dass ich es in diesem Artikel nicht SO eindeutig klargestellt habe, wie Du es erwartest. Wenn Du allerdings auf den vorigen Artikel liest(http://rz.koepke.net/?p=651), wird dir mein Statement dort sicherlich helfen, meine Meinung zu diesem Thema abgrenzen zu können:
„Ich halte Denunziantentum für äusserst gefährlich. Welche Auswüchse dies haben kann, zeigen die Erfahrungen von Stasi (informelle Mitarbeiter) über Blockwarte in der Nazi-Zeit bis zur Hexenverbrennung.“
Pingback: Zensur, Zensur und Datenschutz — mrtopf.de
@reizzentrum
Herzlichen Dank für den Hinweis auf den Artikel. Sollte die vermutliche „Sperre“ der Seite durch die Internetanbieter erfolgt sein, könnte man von Verantwortungsbewusstsein derselben sprechen, über meinen Anbieter (EWETEL) ist die Seite auch nicht erreichbar. Andererseits, stelle dir mal ein Printmedium mit solch einer Rubrik in Deutschland vor. Freie Meinungsäußerung und neutrale „Übermittlung von Datenpaketen“ sollten nicht zum Ziel haben, Verstöße gegen das persönliche Recht im rechtsfreien (hier der US amerikanische) Raum zu ermöglichen. Jeder Seitenbetreiber in D muss seine Daten nach aussen bekanntgeben und ggf. beleidigende, rechtsradikale etc. Inhalte aus seinen Blogs, Seiten oder Foren fernhalten, sonst gibt es seitens der Behörden reichlich auf die Mütze. Es ist sicher nicht leicht, die Grenze zwischen Zensur und verantwortlichem Handeln zu ziehen. Zum einen trägt der Nutzer selbst die Verantwortung, was er sich ansieht, da gebe ich dir recht, zum anderen sollte man sich fragen, ob man sich als „Mitgestalter des Internets“ solche Seiten frei zugänglich im Netz wünscht.
@allesheini:
Meine Ansichten sind da ein wenig „Oldfashioned“: Ein Zugangsprovider hat IP-Pakete von Links nach Rechts zu kutschieren. JEGLICHE inhaltliche Betrachtung, sei es anhand der Gegenstelle oder des Inhaltes der Kommunikation, hat zu unterbleiben.
Ich fordere ja auch nicht auf die Bild-„Zeitung“ zu verbieten, nur weil ich diese stumpfe Meinungsmache für gefährlich halte.
Man wird NIEMALS gesellschaftliche Probleme mit technischen Mitteln lösen können. Genau so, wie einige Menschen ein Interesse haben andere Menschen zu denunzieren, lassen sich Andere von Bild, RTL und Konsorten beeinflussen/manipulieren.
Wir sollten technische Probleme auf einem technischen Level „be- und verarbeiten“ und gesellschaftliche Probleme auf einem anderen. Dieses zu vermengen hilft nur „den Anderen“. Denn erst sind es die „Denunziantenwebseiten“ und als nächstes dein oder mein Blog, weil etwas falsches gesagt wurde.
Desweiteren darf man nicht vergessen, dass das Internet eben international ist. Es gibt kein „Internet-Recht“. Irgendwo ist immer etwas verboten, was woanders erlaubt ist.
Und man kann nahezu jegliche Sperre umgehen!
1 3 ms <1 ms <1 ms 192.168.1.1
2 43 ms 38 ms 39 ms dsl5-loopback.tng.de [213.178.64.69]
3 38 ms 37 ms 54 ms ge2-0.kel1.tng.de [213.178.64.11]
4 48 ms 48 ms 47 ms atm-3.fra1.tng.de [213.178.75.221]
5 48 ms 48 ms 47 ms ge-3-4.fra2.tng.de [213.178.75.38]
6 48 ms 48 ms 48 ms decix1.mpr1.fra1.de.above.net [80.81.192.226]
7 61 ms 50 ms 49 ms po60.mpr2.fra1.de.above.net [64.125.23.233]
8 53 ms 53 ms 53 ms te1-3.er1.ams1.nl.above.net [64.125.23.193]
9 54 ms 53 ms 52 ms so-0-0-0.mpr2.ams5.nl.above.net [64.125.26.46]
10 68 ms 67 ms 67 ms so-2-0-0.mpr1.lhr2.uk.above.net [64.125.27.177]
11 139 ms 140 ms 163 ms so-0-1-0.mpr1.dca2.us.above.net [64.125.27.57]
12 165 ms 171 ms 200 ms ge-2-0-0.mpr3.iah1.us.above.net [64.125.25.114]
13 172 ms 172 ms 233 ms so-1-1-0.mpr1.dfw2.us.above.net [64.125.26.129]
14 170 ms 172 ms 171 ms xe-1-1-0.er1.dfw2.us.above.net [64.125.26.210]
15 174 ms 172 ms 171 ms 209.133.126.42
16 172 ms 171 ms 171 ms vlan905.core5.dfw1.rackspace.com [67.192.56.229]
17 176 ms 173 ms 172 ms 67.192.56.39
18 173 ms 172 ms 175 ms 67.192.129.194
Aber ist seltsam langsam…
@Läuft hier…:
Der „Witz“ ist, dass der Zugriff scheinbar nur für Kunden der grossen Zugangsprovidern aus gesperrt ist.
Als wenn es eine Liste von Zugangsprovidern gab/gibt, deren Dial-Up-IPs geblockt werden. Aber solange weder rackspace noch rottenneighbor eine Stellungnahme abgeben, bleibt es „stochern im Nebel“.
Von Hansenet aus gibt ist die Seite immer noch nicht erreichbar
Habe mir die Nacht um die Ohren geschlagen um die routen zu verfolgen (siehe hier). Also bei mir geht der tracerout auf port 80 jetzt durch. traceproto geht nicht immer. Dabei ist aber auch das Flag auf SYNC eingestellt. bei ACK geht garnix durch. Vielleicht werden nur bestimmte TCP-Falgs in den Paketen geblockt. Kann sowas technisch gehen?
@Der Dicke:
Technisch ist – mit den mir bekannten Firewalls – SEHR viel möglich. Die Frage ist nur, warum man eine Firewall/Router so umständlich konfigurieren sollte. Das von dir beobachtete Phaenomen scheint eher andere Ursachen zu haben. WENN Rackspace oder rottenneighbor gesperrt haben – und dies so „technisch oberflächlich“ (Dial-Up-IPS von grossen deutschen Providern), dann haben die eher wenig Ahnung von DIESEN Möglichkeiten des Filtern. Passt nicht wirklich zusammen, in meinen Augen …..
Und ob das zusammen passt.
Jeder TCP-Verbindungsaufbau beginnt mit einem SYN-Paket.
Warum sollte eine (stateful) Firewall irgendein Paket mit ACK oder sonst irgendwelchen Flags durchlassen, wenn keine aufgebaute Verbindung vorliegt?
Das ist einfach Standardverhalten von stateful Firewalls.
@reizzentrum: Vermutlich ist dies ja gar nicht gewollt sondern irgendwo ein Fehler. (Zum Glück kann man ja schon fast sagen bei den sehr fraglichen Inhalten der Seite 🙂 Kann denn Jemand mal einen tracelauf mit traceproto ausprobieren und meine Ergebnisse bestätigen?
@flawed:
Dammich – ich habe zu lange geschlafen und eben noch zu wenig Starthilfe (Kaffee) im Körper gehabt.
Mental note to self: NIE schon während des POS Statements abgeben 🙂
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Nur mal als Gedankenspiel die Seite ist in der letzten Zeit in .de wirklich sehr oft in der Presse gewesen und Google musste dafür das sie das Kartenmaterial bereitstellen und damit auch gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen (siehe http://www.google.com/intl/de_de/help/terms_maps.html unter Angemessenes Verhalten und unzulässige Verwendung) einiges an Prügeln einstecken. Wenn jetzt nun jemand von Google hingegangen ist und gesagt hat „Jungs passt mal auf wenn ihr in Deutschland weiter so hohe Wellen schlagt dann müssen wir euch die Karten wegnehmen“ und die einfachste Reaktion um das Geschäftsmodell doch noch erhalten zu können ist möglichst viele Deutsche Nutzer auszusperren.
Da braucht es überhaupt keinen richterlichen Beschluss oder eine Deutsche Behörde die Unfreundlich wird aber den Amis eigentlich auch egal sein kann. Ist aber nur ein Gedankenspiel! Hinweise dafür habe ich keine. Das könnte auch erklären warum sich niemand dazu äußern will.
@Malk:
Ein Gedankenspiel, dass nicht gänzlich an den Haaren herbei gezogen ist. Aber solange die sich in Schweigen üben …..
Derzeit sieht es so aus, als wenn die Community erstmal mit den Standardmitteln nicht weiterkommt.
Ich habe auch schon meine Linked-In Kontakte geflöht, leider habe ich NULL indirekten Kontakte zu Rackspace.com 🙁 Vitamin-B scheint gefragt. Ich bin ja auch nicht der Einzige, der da versucht Informationen zu bekommen. Derzeit hilft nur: Weiterhin versuchen einen Weg zu finden an gefestigte Informationen ranzukommen.
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