Bislang war es eher die Mafia, der man zutraute, dass sie Staatsanwälte und Richter manipuliert und ganze Rechtssysteme auf den Kopf stellt. Gibt es diese Art von „Mafia“ auch bei den deutschen Steuerhinterziehern?
Zumindest der Verdacht kommt auf, wenn man diesen Artikel in der Financial Times liest:“Staatsanwältin im Krieg“:
Sie hat Post-Chef Klaus Zumwinkel verhaften lassen – nun soll kurz vor Beginn des Prozesses Staatsanwältin Margrit Lichtinghagen strafversetzt werden. Der Steuerfall des Jahres verkommt zu einem Schmierenstück aus Mobbing und Intrigen.
wird der Artikel eingeleitet. Da soll eine – anscheinend – erfolgreiche Staatsanwältin, die in Wirtschaftssachen fit und agil ist, in den Bereich Jugendkriminalität versetzt werden. Machte sie den Fehler zu sehr im Bereich des Geldes zu ermitteln?
Ein Staatsanwalt sieht in der geplanten Entmachtung ein Zeichen an die Zunft: „Wer bestimmte Fälle nicht ruhen lässt, der wird gehängt.“ Selbst Anwälte der Gegenseite schütteln den Kopf, können nicht glauben, was da in Bochum vor sich geht.
schreibt die FTD weiter. Da wird der Weg doch klar: Wer könnte den Einfluss haben – und ihn geltend machen – dieses umzusetzen?
Richtig spannend ist dieser Absatz:
Ein anderer Mitarbeiter erzählt von Fällen, in denen Behördenleiter Schulte mit Personen, gegen die ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption lief, Tennis spielte und Kontakte über den Rotary-Club unterhält. Er erzählt davon, dass es eine erhebliche Beweislast gegeben habe, das Verfahren aber eingestellt wurde. Dass der ermittelnde Staatsanwalt weggemobbt wurde.
Palermo in Deutschland und Unternehmer als ehrenwerte Gesellschaft verbunden mit dem Leiter der Staatsanwaltschaft. Na super.