Hubert Burda stellt sich den Herausforderungen des digitalen Zeitalters

Hubert Burda fordert eine Umverteilung der Erlöse innerhalb des Netzes. Konkret möchte er an den Werbeeinnahmen der Suchmaschinen beteiligt sein. Er nennt die Entwicklung „die schleichende Enteignung der Verleger durch das Netz“.  Er fordert (via Heise):

  • Das Recht, von den Suchmaschinen nach objektiven Kriterien gefunden zu werden.
  • Das Recht, an den Erlösen der Suchmaschinen fair und zu überprüfbaren Konditionen zu partizipieren.
  • Das Recht auf Neutralität der Plattformen und damit verbunden die Garantie, dass Inhalte von verlegerischen Transaktionsangeboten von Suchmaschinen nicht für eigene Geschäftsmodelle genutzt werden.

Ich hätte da schon eine Idee, wie man – als Suchmaschinenbetreiber – diesem Disput schnellstmöglich aus dem Wege gehen könnte: Ausschliessen der Angebote von Medienunternehmen. Thema durch. Damit wäre gewährleistet, dass z.B. Google keine Einnahmen mehr durch Anzeige von Suchergebnissen Seiten Burda bezieht.

Oder werde ich – als Blog-Betreiber – auch an den Einnahmen von Google beteiligt? Wenn schon, denn schon. Schliesslich produziere ich mehr digitalen Text(müll) als der Profiteur der von Burda geforderten Tantiemenzahlung.

Alles in allem, scheint Hubert Burda wieder ein Unternehmer der alten Generation zu sein, der das neue Zeitalter verschlafen hat und nun versucht an den Erträgen der neuen Technologie zu partizipieren. Als wenn der Droschkenbesitzer (Taxifahrer) Geld von den Bus- und Bahnbetrieben fordert, da sie ja in seinem Teich fischen. Aber wenn man erstmal genug Kapital hat, wird man sich wohl auch der Recht erkaufen können, dieses Geld auf jede erdenkliche Weise zu vermehren. Widerlicher Kapitalismus, sollen sich die „alten“ Medien halt besser von den neuen Medien abgrenzen – im Zweifelsfall mal Rat und Hilfe von Freaks und nicht von den hilflosen Betriebswirten der alten Schule holen.

6 Gedanken zu „Hubert Burda stellt sich den Herausforderungen des digitalen Zeitalters

  1. Wow, nicht schlecht der Herr. Dann auch noch Google Produkte wie Doubleclick auf der eigenen Seite verwenden… Normalerweise sollte man doch davon ausgehen, dass er zumindest versucht sich ein wenig unabhängig von Google zu machen..

  2. Pingback: Leistungsschutzrechte für Qualitätsjournalismus | Telagon Sichelputzer

  3. @gant:

    Hihi, folgendes habe ich gerade als Kommentar beim Sichelputzer hinterlassen: http://www.sichelputzer.de/2009/06/30/leistungsschutzrechte-fuer-qualitaetsjournalismus/

    Wenn der Burda Google da man nicht auf die blöde Idee bringt, dass Google für indizierte Webseiten (auf denen andere Werbung als Adsense geschaltet ist) Gebühren verlangt. Schliesslich erwirtschaftet der Webseitenbetreiber durch die Google-Links Werbeeinnahmen. Wäre es da nicht fair, Google etwas von dem Kuchen abzugeben?

  4. Pingback: Verleger fordern Schutz vor dem Internet « Verschlusssache

  5. Pingback: Interessantes woanders (2009.07.01) › Immersion I/O

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