Irgendwie habe ich ein sehr-sehr seltsames Gefühl im Bauch, seit ich eben bei Heise den Text zur Schlagzeile “ Büros des SPD-Abgeordneten Tauss durchsucht“ gelesen habe:
Beamte des LKA Baden-Württemberg und Berlin haben die Büros des Karlsruher SPD-Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss nach Kinderpornografie durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Tauss ein, der auch Generalsekretär der Südwest-SPD ist. Es gebe einen „Anfangsverdacht„, dass „strafrechtlich relevantes Bildmaterial vorhanden sein könnte„, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde heute der dpa und bestätigte damit zum Teil einen Bericht von rbb-Berlin. „Es kann herauskommen, dass er komplett unschuldig ist„, ergänzte der Sprecher. (Hervorhebung von mir)
Jörg Tauss, der bis November 2008 in der SPD noch für den Datenschutz zuständig war und gegen die Internetzensur Frau von Leyens plädierte, wird nun verdächtigt Kinferpornographie zu besitzen oder sich beschafft zu haben?
Sollte Tauss bis zum Beginn der Hausdurchsuchung nicht im Besitz von kinderpornografischem Material gewesen sein (ich formuliere dies so mit Absicht), sind zwei Punkte zu bemerkens-/beobachtungswert:
- Woher stammt der Anfangsverdacht, wie wurde er in Richtung Ermittlungsbehörden kommuniziert. Interessenten, die den „Datenschützer“ Tauss politisch und menschlich schädigen wollen, gibt es genügend.
- Besteht unter Umständen die Möglichkeit, dass Tauss – jetzt oder schon früher – etwas untergeschoben wurde, dass eventuell eine Sachlage geschaffen wurde, die interpretierbar ist und nun gezielt gegen ihn ausgelegt wird?
Gerade der zweite Punkt macht mir Kopfzerbrechen, denn diesbezüglich habe ich vor Jahren während einer Dapfmerparty(sic) ein Schlüsselerlebnis: Einige Hamburger Freaks machten sich mittels einer kleinen Barkasse und massivem Laptop und WLAN-Eqipment auf den Weg mal etwas anderes als wardriving zu betreibem. Wir wollten mittels Schiff offene WLANs suchen fahren (sehr nette Aktion mit viel Spass!). Während der Fahrt fanden wir ein offenes WLAN eines Unternehmens, dass Teilnehmern der Veranstaltung bekannt war. Denn dieses Unternehmen unternahm gewaltige Anstrengungen sein Netzwerk zum Internet mittels Firewall und Policys abzusichern, aber irgendein Mitarbeiter hatte wohl „mal eben“ einen WLAN-Router installiert.
Dieses offene WLAN beflügelte die destruktiven Phantasien der Anwesenden – was könnte man tun:
- Einem Drucker ausschliesslich Formfeed senden. Ergebniss: Alles Papier aus dem Vorratsschacht würde in der Ausgabe liegen. Voodoo!!
- Man könnte Daten ansehen, verändern oder löschen
- ABSOLUTES HIGHLIGHT war damals: Wir könnten kinderpornografisches Material auf einen der Server spielen und anonym eine Anzeige erstatten.
NICHTS von alledem wurde getan, man drang nicht in das Netzwerk ein und gut. Man philosophierte halt ein wenig rum, was so möglich war und in welche Gefahr ein Unternehmen (aber auch ein Privatmensch) kommen kann, wenn das Thema Computersicherheit vernachlässigt wird.
Und genau an dieses Erlebniss muss ich denken, wenn ich diese Tauss-Geschichte jetzt lese. Wie schnell ist eine Datei auf einem Rechner, per zugeschickter DVD auf (oder in) welcher sich „verbotenes“ Material befindet ein Mensch im Besitz eben dieses gesetzlich nicht legitimen Materials . Im Zweifelsfall auch gern verborgen?
Sollte sich die Unschuld Tauss auch bestätigen. Viele Menschen werden den grossen „Hype“ der Medien um die Durchsuchung erinnern, eine Einstellung eines Verfahrens wegen Unschuld (welche eher „mangels Beweisen“ wäre..) wird nur noch nebensächlich erwähnt. In der Gefahr dieses speziellen Rufmords stecken ALLE Menschen.
Also, ich könnte niemandem einfach so Kinderpornos auf den Rechner spielen. Ich verfüge über sowas nicht, kann es also auch nirgendwo hin kopieren. Woher hättet Ihr denn auf die Schnelle solches Material hergenommen — ohne eine Kontamination eigenen Equipments zu riskieren?
@buntklicker.de:
Wie erwähnt, es war eine eher philosphische betrachtung der Möglichkeiten. Nach dem Motto: Was könnte man tun. Dabei darf man nicht vergessen, dass selbst das Erkunden der Möglichkeit eine datei aufzuspielen bereits einen Straftatbestand darstellt.
Wenn aber ein „übler Geselle“ dir oder deiner Firma etwas anhängen will, so geht das meist einfacher als viele menschen denken. Es reicht ja dir eine per Passwort geschützte .ZIP-Datei zu senden, die DU zwar nicht öffnen kannst, die aber dennoch im „Mülleimer“ deines Rechners gefunden wird. Dazu eine Mail nach der Art „Hallo Buntklicker, anbei die Spezialdateien über die wir uns unterhalten haben“. Da hast Du erstmal einen Erklärungsnotstand.
Natürlich hast Du recht, dass sich der „Absender“ erstmal selbst strafbar macht.
Ihre Fragen anfangs sind sehr berechtigt. Die Antwort auf die Frage, wie Medien schneller an Informationen kommen, als die Staatsanwaltschaft braucht, den Mund auf zu machen, ist Stasi-West.
Kinderporografie-Verleumdung der Anfang jedes Identitätsdiebstahls zum Untertauchen und US Dollar verdienen der Stasi im Westen, oder aber „Abservieren“ von allen, die ihnen auf die Schliche kommen könnten – wie Internetexperten.
mfg, Opfer eines solchen Identitätsdiebstahls – die „Kinderpornographie“ waren DIAS von 1964 von FKK Stränden in Frankreich, völlig unschuldiger Nachlaß meiner Schwiegereltern. Das Schlimme:
12 000 Rasterfahndungsopfer der Operation Himmel sind von Identitätsdiebstahl durch die Stasi bedroht, die diese „Prävention“ überhaupt anfing!
Über Ingo Ries von Hewlett Packard über Peter Vogt zur reingelegten Familienministerin, die keine Pornofälschungen erkennt. Die stammen vom ex-Stasi aus der Medienzentrale der Bundeswehr.