In der Sueddeutschen (jaja, ich weiss Trigami und so. Aber die haben dennoch auch gute Recherchen) gibt es einen wundervollen Artikel der den Koalitionsvertrag und die Vorteilsnehmer und den Preis für Gefallen beleuchtet:
- Kein flächendeckender Mindestlohn, befristete Arbeitsverhältnisse werden erleichtert, Einfrieren des Arbeitgeberanteils in der Krankenversicherung – alles explizite Forderungen der Arbeitgeberseite. Kosten für die Arbeitgeberseite: CDU, CSU und FDP mit 2,7 Millionen Euro (seit 2007) bedenken)
- Finanzmarktregulierung und Börsenumsatzsteuer blockieren: Diverse 100.000 Euro von diversen Bankhäusern an die drei regierenden Parteien
Diverse andere Befindlichkeitsträger wie Apotheker, Atomkraft, Busunternehmen, Großgrundbesitzer, Immobilienwirtschaft, Krankenversicherung, Lebensmittelindustrie und Steuerberater kommen in dem Artikel auch noch zu Worte. Die Hoteliers hat man wahrscheinlich ausgelassen, da die ja eh schon – in jedweder Hinsicht – bedient sind. Aber den Artikel sollte man wirklich einmal lesen – und wenn es nur ist um die Wut oben zu halten.
Ja, der ist gut recherchiert. Auch wenn ich -als Apotheker und damit von Teilen des Artikels betroffener- nicht nachvollziehen kann, warum es unter den 21.000 Apotheken keinen Wettbewerb gibt und wo die Vorteile von Pick-up-Stellen (ab vom Preis) denn sind?!?
@Thomas:
Nicht ab vom Preis, denn genau DER ist der Dreh- und Angelpunkt. Warum wettern die Apotherverbände (die eher die Ketten als den einzelnen Apotheker vertreten) denn so masslos gegen den Versandhandel? 🙂
Mindestlohn ist ein Irrweg. Freierer Marktzugang für Anbiete wäre gut. Aber da sind ja unser Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänder und Politker davor.
Aber solange es Steuergeschenke gibt, darf man sich über gar nichts wundern. Ja lieber Dieb ist ja toll daß Du mich um „weniger“ erleichterst…
@Friedrich:
Solange es keinen (bundesweiten!) Mindestlohn gibt, wird es weiterhin Arbeitnehmer geben, die am Hartz-IV-Satz (dem “soziokulturelle Existenzminimum”) herumkrebsen und dem Hessen-Koch weiterhin so unsägliche Aussagen erlauben.