Die Unternehmensberatung Roland Berger hat – laut Welt – eine Studie zum Thema Automobilmarkt erstellt:
Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge ist die Situation besonders prekär für die Autohändler – und das obwohl diese im laufenden Jahr dank der Abwrackprämie sogar mehr Autos verkaufen werden als im Jahr zuvor. Ein Vorzieheffekt, wie Ralf Landmann, Partner von Roland Berger und Autor der Studie, sagt. Dieser geförderte Effekt werde die Händler nun wie ein Bumerang treffen. „Wenn die Abwrackprämie ausläuft, ist fast jeder zweite deutsche Händler akut von Insolvenz bedroht.“ Bis zu 30.000 Stellen könnten wegfallen.
Bereits im Februar schrieb ich:
Ich stelle mal die freche Frage, ob diese Fahrzeuge alle ZUSÄTZLICH verkauft wurden, oder ob da nicht eine grössere Menge von Kaufentscheidungen vorgezogen wurde. Sicher ist es gut, wenn das Geld jetzt schon wieder in die Wirtschaft fliesst. Aber werden diese – vorgezogenen – Investitionen nicht in den nächsten ein bis zwei Jahren eben dieser Autoindustrie fehlen? Bis zu diesem Zeitpunkt wird man das Geld, welches man jetzt da rein geworfen hat, noch nicht wieder refinanziert haben….
Diese „Erkenntnis“ ist also nicht neu. Jeder, der sich ein wenig mit der Funktion der Volkswirtschaft, Verbraucherverhalten und Nachfragekräften beschäftigt, hätte – auch vor Februar – zu diesem Schluss kommen müssen. Nur unsere geliebtenwählten Volksvertreter sind schlicht und ergreifend zu DUMM ihren Job auch nur ansatzweise verantwortungsvoll und zufriedenstellend zu erledigen.
Ich könnte nun boshaft sein und unterstellen, dass die Volksvertreter diese Vorwegnahme wussten, aber bewusst den Arbeitsmarkt bis nach den Wahlen „stabil“ halten wollten. DAS würde bedeuten, dass die Steuerzahler den Machterhalt der CDU/SPD-Koalition mit vielen Milliarden Euro finanziert haben. Wobei ich nicht weiss, was mir mehr behagt, „Dummheit der Politiker“ oder Wählerbetrug
Aber es sind ja bald Wahlen. Geht hin und watscht sie ab. IHR habt die Macht des Wahlzettels!
Von mir hättest du eine zu deiner Aussage analoge solche auch schon im Winter hören können. Vom volkswirtschaftlichen Schaden der Vernichtung von Werten durch das Verschrotten von funktionstüchtigen KFZ mal ganz zu schweigen.
Dass dann Leute Fahrzeuge verschrotten ließen, die auf dem Gebrauchtwagenmarkt zirka 5000 € erlöst hätten, nur um die Abwrackprämie von 2500 € vom Staat zu bekommen, setzt dem Ganzen die Krone auf.
Dein Fazit über die Gründe dieser „Konjunkturmaßnahme“ halte ich übrigens keineswegs für eine Unterstellung. Nicht umsonst wurde der Etat für die Abwrackprämie im Frühjahr nochmals derartig aufgestockt, dass er — man sollte es nicht für möglich halten — just bis jetzt reichte.
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