Die Süddeutsche widmet sich UBER:
Uber, der Taxi-Dienst für Privatwagen, klingt progressiv. Aber was, wenn ausschließlich der Markt über die Preise bei Regen und Schnee bestimmt? Das ist das Letzte, was kranken und alten Menschen zu wünschen wäre.
Sind es aber nur kranke und alte Menschen, die auf der Strecken bleiben, wenn UBER die alt eingesessenen Taxidienst ablöst? Es gibt seit Jahren schon alternative Modelle zur alten Taxizunft. Zuerst kam ich in Kiel mit diesen in Berührung. Damals hieß das „Taxi der Soldaten“ Minicar, denn mit Minicar kamen wir billiger in die Kaserne, wenn der Bus nicht mehr fuhr. Minicars mussten neutral lackiert sein und durften keine Fußgänger an der Strasse aufnehmen. Alles musste über die Zentrale laufen. ABER: Jeder Fahrer zahlte seine Steuern, hatte einen Personenbeförderungsschein UND seine Versicherung war auf Personenbeförderung ausgelegt. Dass heißt er zahlte (wie ein Taxifahrer) mehr Versicherungsgebühren und bei einem etwaigen Schaden war/ist der Fahrgast mitversichert.
Was ich nicht verstehen kann ist, dass das UBER-Konzept auf dem Rücken der Fahrer und der Fahrgäste Erträge einfahren muss. Wenn ein UBER-Fahrer tatsächlich jede Einnahme versteuert und auch seine Betriebskosten (Kraftstoff, Anschaffung des Fahrzeug und Verschleiß, Personenbeförderungsschein, erhöhte Insassenversicherung) in seine „wie viel verdiene ich eigentlich“-Rechnung integriert, wird er wohl kaum auf die Idee kommen, sein Fahrzeug für die Gewinnerzielung von UBER zur Verfügung zu stellen.
Am Ende habe ich den Verdacht, dass diejenigen die für UBER fahren, sich aus dem Personenkreis rekrutieren, die sich als freiwillig als Soldat melden, weil Sie sonst kaum ein Einkommen realisieren können. Im Unterschied zum Soldaten haben sie allerdings einen PKW. Das Konzept hinter UBER ist – wie so oft – die Ausbeutung von Vielen um bei einigen Wenigen den Wohlstand zu realisieren. Es ist ein Konzept, dass von der Unwissenheit und Hilflosigkeit der Mitmacher lebt.
Und bevor mir jemand sagt: „Hey, ich habe einen Job und ich verdiene mir mit UBER ein wenig was hinzu“. Ja, das mag sein. Aber derjenige soll doch bitte mal seinen Stundenlohn – nach Abzug ALLER Kosten – offenbaren. Es könnte sein, dass mittels Pfandflaschen sammeln ein lukrativerer Stundenlohn realisiert werden kann.
Auch der Taxiblogger Torsten Bentrup hat sich in seinem Taxiblog wiederholt mit dem Thema UBER beschäftigt.