Spammer – seit 20 Jahren die gleichen Ausreden.

Was ist SPAM? Nein, ich meine hier nicht das Frühstücksfleisch der Firma  Hormel Foods Inc., sondern die unverlangt zugestellte Werbung. Das Adjektiv „unverlangt“ in Verbindung mit Werbebotschaft definiert an dieser Stelle eine „Information“ als Spam.

Schon vor 20 Jahren wurden die sogenannten Spammerjäger (remember Canossa) stets durch eine Erklärung zum Lachen gereizt: „Das ist keine unverlangte Werbung – das sind wertvolle Informationen“. Jeder Werber (Spammer) wird natürlich behaupten, dass diese Informationen wertvoll sind – vor allem für ihn. Denn schliesslich hoffen die Spammer, dass irgend jemand auf das/die beworbene Produkt/Dienstleistung anspringt und somit ein Geschäft generiert wird. Bevor all dies aber passiert hat schon eine Instanz den Reibach gemacht: Der Spammer selbst.

Heute bekommt ein Freund von mir – der sich bei Xing über die massiven, unaufgeforderten Einblendungen von Werbung auf deren Plattform beschwert hatte – eine Antwort:

Da wir die Empfehlungen als wertschaffende Funktion und nicht als Spam ansehen,können weder Beiträge zurückerstattet werden, noch wird es in naher Zukunft eineMöglichkeit zur Deaktivierung geben.

Ja, dieser Satz „Da wir das nicht als Spam ansehen“. Mangelnde Krankheitseinsicht ist eines der typischen Anzeichen 🙁 Insbesondere ist obiger Satz bemerkenswert, da die „Premium-Kunden“ (diejenigen, die zahlen) ehemals damit umworben wurden (das war vor Xing goes Facebook), dass der Dienst werbefrei wäre. Heute heisst „Premium“ nur noch „werbefreie Profilseite“. Andere Webseiten werden von Xing mit Werbung durchsetzt bis der Arzt kommt.

Nur heisst es eben dann nicht Spam, sondern wird unter

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als „wertschaffende Funktion“ angepriesen. Und genau diese Begründung ist so alt, wie der Begriff SPAM für unverlangte Werbung.

Das war es dann auch mit meiner Premium-Mitgliedschaft

4 Gedanken zu „Spammer – seit 20 Jahren die gleichen Ausreden.

  1. Willkommen im Club, Holger.

    Meine Premium-Mitgliedschaft hab ich an dem Tag gekündigt, nachdem sie das so mit Javascript und AJAX zugeballert haben, dass es für mich hier aus einem eingeschränkten Netz nicht mehr aktiv nutzbar war.

    Massive Werbebelästigung ist natürlich auch ein absolutes no-go.

    Naja, Social Networks braucht man eigentlich nicht wirklich – wozu gibt’s private Homepages, auf denen man sich profilieren kann und über die man gefunden werden kann?

  2. Meine Mitgliedschaft habe ich auch gekündigt als ich zum wiederholten Male trotz der „Ich will keine E-Mail, von Niemanden, ich schaue selbst vorbei“-Einstellung zugeballert wurde.

    Ein ähnliches Problem hatte ich auch vor Jahren mit GMX. Trotz Bezahlkunde konnte man den Werbemails -ja auch „Werden sie Premiumkunde“-Mails- nicht entkommen. Auch manuelles Einpflegen in den Spamfilter von GMX half nicht. Wurde schlichtweg ignoriert. Und im Gegensatz zu Xing wurde man plötzlich von unbekannten Adressen zugespamt.
    Keine Ahnung, ob das inzwischen immer noch so ist, aber irgendwie würde es mich nicht überraschen.

  3. Ich habe meine Premiummitgliedschaft schon damals aufgekündigt, als der Burda-Verlag bei XING eingestiegen ist. Damals hab ich so eine Entwicklung geahnt und wollte soetwas nicht unterstützen (und vor allem auch nicht den Burda Verlag).

    lg

    Kai

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