Der Zugriff auf Kinderpornografie im Internet wird massiv erschwert

Diesen Satz findet man tatsächlich in einem Artikel in der Welt, der über die – von Frau von der Leyen initiierten – Internetsperren berichten will. Dieser Satz sagt alles über den Schreiberling aus (sorry, ich finde genau das ist der für diesen Artikel zuständige „Redakteur“).

„Massiv erschwert“. Wer bei Google die Suchworte „Internetsperre“ und „umgehen“ eingibt, wird sofort fündig und bekommt eine Videoanleitung, wie man die massive Erschwerung umgeht. Wenn also der Autor dieser Zeile obigen Satz nicht als Zitat eines Internet-Trottels, sondern als eigene Feststellung äussert, so weiss man wie man diesen Artikel fachlich zu bewerten hat: Null Hintergrundinfos und Recherche ist Arbeit.

Aber noch etwas anderes ist mir bei diesem Artikel aufgefallen – gesehen habe ich es schon öfter. Das STOP-Schild aus dem Hause BKA:

„Falls Sie Einwände gegen die Sperrunf dieser Webseite haben oder sie für nicht korrekt oder ungerechtfertigt halten, so kontaktieren Sie bitte das Bundeskriminalamt…“

Wie soll ich denn bitte wissen, was sich auf der gesperrten Seite befindet, wenn ich einem Link folge? Ich klicke ja auf einen Link, weil ich diesen irgendwo im Netz finde. Wenn also eine „politisch interessante“ Seite verlinkt sein soll und ich den obigen Hinweis sehe, werde ich mir – als Otto-Normalsurfer“ – denken „Opps, da wäre ich ja fast auf eine Pornoseite gegangen“. Oder glaubt das BKA etwa „Hihi, die beschweren sich nun bestimmt alle und so kommen wir an deren Daten heran“?

Das ist alles von vorn bis hinten so unsagbar unausgegorener Mist, der uns hier vorgesetzt werden soll. Ich fordere Internetkompetenz für Politiker!

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