Bevor Du heiratest, schau dir die Eltern an

Diesen Spruch schnappte ich einmal als Teenager auf. OK, die Aussage ist ungerechtfertigt, da sie beeinhaltet, dass ein Nachkomme nicht von den Fehlern der Altvorderen lernen kann. Ich gestehe, ich bin Raucher und sehr-sehr stolz darauf, dass meine beiden Töchter nicht dieser Sucht fröhnen. Die Grosse ist darüberweg und so wie die Kleine mit mir schimpft, besteht nur eine winzigste Gefahr, dass sie selbst mal irgendwann mit dem Inhalieren von Tabakrauch anfängt.

Aber DAS sollte gar nicht die Message dieses Eintrages sein. Ich kam – frag mich bitte keiner wieso – auf diesen Satz, als ich Leserbriefe der „Welt“ las. Wenn diese frontallobotomierte Leserschaft, die da online kommentiert, die Zielgruppe der Welt ist, sagt dies viel aus über die Ausrichtung dieser Zeitschrift. Denn eine Zeitschrift und ihrer Leser bilden in gewisser Weise eine Symbiose: Die Zeitschrift versucht exakt ihre Zielgruppe zu adressieren und die Zielgruppe dankt es mit dem Kauf der Zeitschrift und meist auch mit der Übernahme der Aussagen als „Wahrheit“.

Wenn ihr mal wirklich lachen wollt (oder euch gruseln), dann lest die Kommentare der Onlineausgabe der Welt: Wenn über Hartz-IV Empfänger, Menschen mit Migrationshintergrund und jedwede Bevölkerungsgruppe hergezogen wird, die man mittels des betreffenden Artikels gerade als „Opfer“ adressieren kann. Auch politische Parteien und ähnliche sind gern als Opfer auszumachen.

OK, ich gebe zu, ich tue dies hier auch gern und oft. Allerdings ist es meist auch eine Frage des Stils, wie man soetwas tut. Die Art, wie es die Welt-Leser tun, ist einfach nur …… bemerkenswert. Schaut rein und macht euch euer eigenes Bild.

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