Gestern belacht – heute nachgemacht

Was bekamen die Isländer noch gestern für Häme dafür, dass sie ihre Banken (teil)verstaatlichen. Heute nun, ziehen die Engländer nach und wollen – laut SPON – acht Großbanken teilverstaatlichen. Schon den Schritt der Isländer sah ich als vernünftig an, denn nur so stellt man (ansatzweise!) sicher, keine Steuergelder zu verschenken. Vielleicht frühstückt Frau Merkel ja morgen mal einen Müsli aus „Unabhängigkeit von Beratern die aus Bankenkreisen bezahlt werden“ und ein wenig Intelligenz. DANN werden auch die deutschen Banken, die nach Geld lechzen und sich das in die Hypo Real Estate fliessende Kapital ganz sicher schon untereinander aufteilen. Schliesslich haben die alle dort auch Geld liegen, was sie sonst hätten als eigenes Risioko abschreiben müssen.

Aus den Niederlanden kann man berichtet der Spiegel in einem anderen Artikel, dass die Niederländer das Geld einer (kleinen) isländischen Onlinebank eingefroren haben. Zu solchen Maßnahmen greift man sonst eigentlich nur bei internationalen Konflikten um den Gegner zu schwächen. Sind wir schon soweit, dass bald Panzer rollen, weil die Banker einfach nur durchgeknallt sind? Was sagt Generalmajor Ackermann dazu?

6 Gedanken zu „Gestern belacht – heute nachgemacht

  1. Ich kann die Vorteile von Verstaatlichung überhaupt nicht erkennen. Es wäre weitaus besser den Risikoträgern mehr Rechte zuzugestehen. Dazu gehörte auch Einfluß der Aktionäre auf Gehälter zu verlangen. Und das dürfte nicht der Aufsichtsrate entscheiden.

    Es wäre sicherlich besser Verantwortung zu verlangen als mit diesen „Rettungsschirmen“ Verantwortung auf die zu verlagern die damit nun überhaupt nichts zu schaffen haben.

    Insgesamt stinkt mir diese Einstellung. „Der Staat wird es schon richten“ gewaltig

  2. @Friedrich:

    Verstaatlichung von „zentralen Funktionen“ KANN einen grossen Vorteil haben. Zum Beispiel im ÖPNV der Energieversorgung und der Kommunikation: Das die Büger (eben der Staat) den direkten Einfluss auf diese Schlüssel hat.

    Ein anderer Vorteil KANN SEIN, dass Gewinne nicht privatisiert werden (Dividenden) und später kein Geld mehr zur Verfügung steht um etwaige Verluste abzufedern. Siehe auch http://rz.koepke.net/?p=1428

    Der Staat kann erstmal gar nichts richten – da gebe ich dir VÖLLIG recht. Nur sehe ich es so, dass EINES der Probleme die Gier nach Rendite ist.

    Gestern las ich, dass der Otto-Konzern 2000 Arbeitsplätze in Hamburg zur Disposition stellt. Darüber habe ich nicht kritisch gebloggt, da ich einsehe, dass die derzeitige Organisationsstruktur von VIELEN Logistikzentren deutliche Nachteile gegenüber einem zentralen Warenverteilzentrum hat. An der Stelle ist es unternehmerisch vernünftig die Struktur zu ändern. Aber wo fliesst das ersparte Kapital hin?
    Sinken die Preise – gut für den Verbraucher? Werden Arbeitsplätze gesichert und später eventuell neu erschaffen, da das Unternehmen ohne die Änderung UMSATZeinbussen hinnehmen muss? Oder fliesst das ersparte Kapital an die Aktionäre ab? DAS macht in meinen Augen den Unterschied.

    Du sagst, nicht der Aufsichtsrat, sondern die Aktionäre sollen die Gehälter bestimmen – wer wählt denn den Aufsichtsrat? Wird dieser nicht auf der Hauptversammlung von den Aktionären gewählt? Dieser Aufsichtsrat ernennt dann den Vostand. Und welches Interesse ist den Aktionären wichtiger:
    1) Langfristig und nachhaltig das Unternehmen sichern, oder
    2) Geld verdienen?

    Wenn man an der Aktie genug Geld verdient hat, wird verkauft. Aussaugen und gut – so funktionieren die sogenannten Heuschrecken.

  3. Nein, prinzipiell hast Du recht die Aktionäre könnten…
    Wenn Sie denn Ihre Rechte warhnähmen und nicht den Banken einen Wisch unterschrieben sie zu vertreten und Ihnen dann geeignete Auflagen geben. Aber der Weg ist ganz einfach Vorstand schlägt vor die geballte Vertretermacht der Banken nickt.

    Erledigt.

    Und so werden die feinsten Pöstchen verschoben und darüber rege ich mich halt auf. Dieses ewige unter der Decke wurschteln ist halt ziemlich „tödlich“

    Oder „bezeichnend“, wenn z.B. Betriebsräte Bordellbesuche bezahlt bekommen.

  4. @Friedrich:

    Und genau DIESES Wurschteln wird z.B. durch die Einflussnahme der Banken und anderen „Mittelhaltern“ massiv durch die Geschäftsform „AG“ und die Rechte der Aktionäre forciert.

    Superinteressant ist hier auch das ehemalige Buch „Wer gehört zu wem“, das von der Commerzbank herausgegeben wurde. „Leider“ ist nun nur noch über das Internet verfügbar. Leider, weil es so deutlich teurer wird, darin zu stöbern. Das Buch kostete irgendwas bei 30€ – die CD kostet nun im Abo 199€. Die spinnen doch!

    Was man aus diesem Nachschlagewerk ersehen kann, ist wer alles wie mit wem verknüpft ist und wer auf wen Einfluss nimmt/nehmen kann: Erschreckend, wie viel Wirtschaftsmacht in wie wenigen Händen geballt ist.

  5. Ich hatte dieses mal vor langer Zeit gelesen, nur Problem bleibt eben, solange die Leute damit zufrieden sind sich vertreten zu lassen, solange wurschteln Die immer weiter. Und wenn sich doch jemand dafür interssiert, dann sind die Banken davor.

    Ja das ist ziemlich unfein, aber da haben sich nicht nur Vorstände „eingenistet“ sondern auch Politiker und wenn die beiden unter einer Decke stecken kommt selten was Gutes dabei raus.

    Wobei ich mal behaupte, die Politiker sind die Schlimmeren. Keinerlei Risiko, abgesichert auf Teufel komm raus. Gesetze treffen oft nur auf uns zu nicht auf diejenigen die die Gesetze erlassen. So z.B. bei der Krankenversicherung, mit ziemlicher Sicherheit auch im Rentenbereich, bei der steuerfreien Aufwandspauschale und ich wette tausend andere Sachen, die die niemand „darlegen“ kann.

    Ob zu viel oder zuwenig „Wirtschaftsmacht“ von wenigen vertreten ist, ist solange nicht ganz so wichtig solange es „freie“ Märkte gäbe. Die gibt es aber nicht. Man denke nur mal an die Post, Bahn uvm. Somit arbeiten die nach deiner Meinung zu wenigen mit „Wirtschaftsmacht“ Hand in Hand mit unseren „Volks“vertretern…..

    Es wird dich sicherlich kirre machen. Aber Du solltest Dir doch gelegentlich mal
    http://blog.mises.org/blog/

    zu Gemütte führen. Es wird mit ziemlicher Sicherheit nicht passen nur gibt es da weitaus mehr Wahres als wir von CDU, SPD, Grüne, Linke und auch FDP zu hören bekommen.

    Man liest sich
    Friedrich

  6. @Friedrich:

    Auf alle Fälle zeigst Du, dass wir generell auf einer Linie schwimmen 🙂

    Ja, die Politiker sind auch massiv „im Geschäft“ – spätestens wenn sie aus der politik aussteigen und ihre Jobs in der Privatwirtschaft antreten. Wusstest Du wieviele Beraterverträge und Vorträge der gute alte Riester bei Banken und Versicherungen hat? Woher mag DAS nur kommen? Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

    Aber selbst der Chef des NASDAQ ist ja nun als Betrüger entlarvt…. Wundert es noch jemanden?

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