Es war uns allen klar, dass der Amokläufer von Winnenden sehr schnell mit „Killerspielen“ in Verbindung gebracht wird. Das war auch in Erfurth so – auch wenn sich später herausstellte, dass dies nicht zur eigentlichen Tat führte, aber die Gesetze wurden schnell geändert. Das der SWR schreibt:
„Es deutet alles darauf hin, dass der Vater hier nachlässig war, was das Verwahren dieser einen Waffe anbelangt“
kann getrost vernachlässigt werden. Jeder Mensch kommt doch an genügend Schusswaffen und Munition. An den Waffengesetzen liegt es ganz sicher nicht. Es müssen die Killerspiele sein! Oder ist da etwa doch ein Zusammenhang zwischen schiesswütigen Freizeitcowboys und einer latenten Gefahr des Waffenmissbrauchs? Ist es mangelnder respekt – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch für das Leben Anderer und vor Waffen?
Nun ist es also auch hier soweit und es werden „Killerspiele“ auf dem PC des Täters gefunden. Ich frage mich, wieviel Prozent der deutschen Straftäter z.B. Minesweeper oder Solitaire auf ihrem Rechner haben. Kann man diesbezüglich Microsoft eine vorbereitende Schuld andrehen?
GANZ was anderes: Wieviele Wirtschaftskriminelle lesen das Handelsblatt, die Zeit, die FAZ, das Managermagazin, Schöner Wohnen, Playboy und ähnliches? Sollte/könnte man da nicht mal nachhaken? Besteht eventuell ein causaler Zusammenhang zwischen dem in den Publikationen sugeriertem Ziel des „ich brauche VIEL Geld, dann kann ich alles haben“ (GIER!) und den begangenen Straftaten?
Ganz am Ende wird sich eventuell sogar herausstellen, dass Gewaltverbrecher und Mörder als Kind Milch tranken. Macht Milch brutal?
Es macht genau soviel Sinn, dem Waffenbesitz die Schuld in die Schuhe zu schieben, wie es bei „Killerspielen“ zu tun. Mal drüber nachgedacht.
Ich habe beides, „Counter Strike“ und scharfe Waffen. Macht mich das gefährlich?
http://hunsrueckwilderer.blogspot.com/2009/03/der-amoklauf-von-winnenden-und-die-rufe.html
@Wilderer:
Es macht dich nicht pauschal gefährlich, nur ist das Potential der Gefahr bei dir ungleich höher als bei „Counter Strike“-Spielern, die NICHT im Besitz von Schusswaffen sind. Umso schwieriger es ist, an eine Schusswaffe zu gelangen, umso kleiner ist die Gefahr, dass ein Individuum eben diese Schusswaffe nutzt – oder? Sollten Privatpersonen gar keine Schusswaffen mehr besitzen, wäre eine grosse POTENTIELLE Gefahr gebannt.
Wofür braucht eine Privatperson eine Schusswaffe? Weil Schiessen ein „Hobby“ ist? Dieses Hobbys kann man auch mit anderen „Waffen“ fröhnen, wie z.B. Paintball-Waffen, welche zwar auch Verletzungen verursachen können, aber SEHR selten tödlich sind.
Wer wirklich mit scharfen Waffen umgehen will, soll sich freiwillig zur Bundeswehr melden. Ich habe eine Ausbildung an diversen Waffen und muss diese trotzdem nicht Zuhause liegen haben. Ich habe nichtmal das zwingende Bedürfniss meine Erfahrungen stets aufzufrischen.
Ich unterstütze die Meinung des Autors. Statt die wirklichen Ursachen ausfindig zu machen wir erstmal gegen Killerspiele gewettert…
@Felix:
HALT! Bevor wir uns falsch verstehen. Ich mag nicht ausschliessen, dass gewisse Personen durch „Killerspiele“ gewisse Bewegungsabläufe trainieren und auch Hemmungen abgebaut werden, wenn die „virtuelle Welt“ arglos ins Reale übertragen wird.
Nur wäre – trotz der Facette „Killerspiel“ – ohne den freien Zugang des Täters zu Waffen (was in Winnenden und Erfurth der Fall war!) die Wahrscheinlichkeit für ein solches Fehlverhalten deutlich abgeschwächter.
PS: Seo-Pushing lehne ich ab …. 😉