Stayfriends und Marktforschung

Ja, ich gebe es zu: Ich habe ein (kleines, kostenfreies) Profil bei Stayfríends. Ich wurde mal von einem ehemaligen Klassenkameraden eingeladen und habe die Einladung angenommen. Nett ist es, dass mittlerweile (fast) ganze Klassengemeinschaften wieder zusammen gefunden haben. OK, mit den meisten Menschen mit denen man vor (gefühlten) hunderten von Jahren in eine Klasse ging hat man NICHTS mehr zu tun. Intellektuell und interessensmässig trennen uns Welten. Zu mehr als einem 10-Minuten Smalltalk reicht es nicht.

Aber das soll nun anders werden. Stayfriends wertet auf! Aktuell soll ich gerade folgende Fragen beantworten:

Zu welchem Thema würden Sie Fotos einstellen?

  • „Hochzeit“
  • „Kinder“
  • „Wohnsitz“
  • „Urlaub“
  • „Hobby“
  • „Arbeit“
  • „Feier“
  • „Sonstiges“

Verliebt, verlobt, verheiratet? Sind Sie…

  • „Single“
  • „Verlobt“
  • „Gebunden“
  • „Verheiratet“
  • „Geschieden“
  • „Verwitwet“

Geschenk oder Quälgeist ? Wie viele Kinder haben Sie?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • >3

Wie oft verreisen Sie im Schnitt pro Jahr?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • <3

Wie oft sind Sie in Ihrem Leben schon umgezogen?

  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • <3

Wie viele Arbeitgeber hatten Sie schon?

  • 1-3
  • 4-6
  • mehr als 6

Womit verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

  • „Sport“
  • „Reisen“
  • „Konzerte“
  • „Kultur“
  • „Party“
  • „Freunde“

Ich frage mich ernsthaft, wofür ein Portal – dessen Sinn darin besteht

Der Zweck unseres Dienstes besteht darin, ehemalige Schul- und Klassenkameraden ausfindig zu machen und die Kontaktaufnahme zu ermöglichen,

diese Angaben benötigt? Solche Daten sind GANZ sicher wertvoll für Marketingmassnahmen, werden aber für den ursächlichen Geschäftszweck keineswegs benötigt. Ich kann alle Stayfriends-Mitglieder nur davor warnen, diese Fragen zu beantworten und die personenbezogenen Daten in die Hände der Stayfriends-Mitarbeiter zu geben.

8 Gedanken zu „Stayfriends und Marktforschung

  1. Wer da Seine Daten einträgt ist doch selber schuld.
    Aber ich denke Schäuble findet das super, braucht er doch nur stayfriends als Terrornetzwertk einstufen und schwups schon hat er die Daten.

    Wofür er da noch mehr Gesetzt braucht, kannn wohl nur damit zusammenhängen, das viele dort eben nicht „freiwillig“ Ihre Daten hinterlegen und wie heißt es so ätzend: „Und bist Du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt… „

  2. Wenn man in den letzten Monaten die Berichterstattung zu den Problemen vieler sozialer Netzwerke ihre Reichweite durch Werbung auch Monetarisieren zu können verfolgt hat, dann liegt der Schluß nahe, dass wir – also die StayFriends GmbH – vorhaben, die Antworten auf die im Newsletter gestellten Fragen zu Marketingzwecken zu benutzen. Tatsächlich geht morgen allerdings eine neue Funktionalität online, die sich genau mit den im Newsletter genannten Themen beschäftigt. Weil dieses neue Feature eine Überraschung sein sollte, haben wir den Newsletter-Text eher allgemein gehalten.

    Ich kann gut nachvollziehen, dass so ein Abfragen personenbezogener Daten ohne konkrete Erklärung, wofür wir diese eigentlich brauchen, auf Skepsis stößt. Ich hoffe Ihre Irritation legt sich, wenn Sie morgen im Laufe des Tages auf Ihre Profilseite bei StayFriends schauen und ein spannendes neues Feature dort finden. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihr persönliches Feedback zu unserer neuen Funktion mitteilen.

    Daniel Haidn
    StayFriends GmbH
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

  3. @Daniel Haidn:

    Sorry, ich sehe so GAR nicht den Sinn der Angabe von obigen Daten bei einer Plattform, die sich selbst die Aufgabe gesetzt hat – und ich wiederhole mich hier: „Der Zweck unseres Dienstes besteht darin, ehemalige Schul- und Klassenkameraden ausfindig zu machen und die Kontaktaufnahme zu ermöglichen“

    Und NEIN ich werde nicht spannende neue Features erwarten, denn alle spannenden Features, die – nach dem Geschäftszweck der Stayfriends GmbH sinnvoll verknüpft werden können – sind bereit da. Meine Urlaubsreisen, Umzüge, Familienstand etc haben NICHTS mit dem Kontakt zu Ex-Mitschülern zu tun.

  4. Mit Verlaub, aber das halte ich für eine Einzelmeinung. Wir entwicklen neue Funktionen selten aus dem luftleeren Raum heraus sondern versuchen die Wünsche und Bedürfnisse unserer Nutzer umzusetzen. Und einer der in den letzten Jahren meistgenannten Wünsche war die Möglichkeit mehr Bilder hochladen zu können und diese in Kategorien zu sortieren. Genau diesen Wunsch erfüllt unser neues Feature.

    Ich würde auch nicht sagen, dass dieser Wunsch nichts mit dem Kontakt zu alten Schulfreunden zu tun hat. Das fängt an beim Anlegen des letzten Klassentreffens als Event und dem Hochladen der dazugehörigen Fotos und hört auf damit, dass es durchaus Nutzer gibt, die wichtige Episoden ihres Lebens wie zum Beispiel die Hochzeit zumindest nachträglich mit ihren ehemaligen Klassenkameraden teilen möchten.

    Abgesehen davon zwingen wir ja niemanden diese Events anzulegen. Wir stellen Nutzern lediglich die Möglichkeit zur Verfügung dies zu tun, sofern sie das wollen und ich kann an der Weiterentwicklung eines sozialen Netzwerks wie StayFriends im Sinne der Nutzer nichts Verwerfliches finden.

  5. @Daniel Haidn:

    Für was Sie die von mir vorgebrachten – und im Blog veröffentlichten – Ansichten halten, ist natürlich ihnen überlassen. Das ihre Meinung zu der hier vorgebrachten Darstellung interferieren muss ergibt sich aus ihrem Zuständigkeitsbereich „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“.

    Bemerkenswert ist allerdings, dass Sie bei ihrer Darstellung jetzt einzig auf die erweiterten „Photomöglichkeiten“ eingehen, aber nicht auf die Bereiche „Urlaubsreisen, Umzüge, Familienstand“.

    Ich hätte ja eine Idee, warum dies so ist. 🙂

  6. Auch wenn der Beitrag schon 1 Jahr alt ist: Ich habe bis heute in meinem Account keine Funktion finden können, die so eine Abfrage rechtfertigen könnte.

    Allerdings muss ich gestehen, dass ich kein großer Freund von Stayfriends bin. Zwar finde ich es schön, wenn sich irgendwann mal jemand aus einer alten Klasse dort anmeldet, jedoch kann man ausschliesslich Kontakt aufnehmen wenn einer der beiden einen bezahlten Premium Account besitzt. Wer bei Stayfriends also nicht zahlt, kann die Platform auch absolut nicht nutzen, denn mit der abgespeckten „Free“ Version hat man eigentlich absolut 0 Mehrwert. Schade!

  7. Die Diskussion ist ja momentan auch wieder up to date… ich persönlich denke, jeder hat es selbst in der Hand, was von ihm veröffentlicht wird oder nicht… Wer private dinge ins Netz stellt und dann nach dem Datenschutz schreit, dem kann nicht wirklich geholfen werden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert