Eigentlich gehört dieser Posting ja nach Tüdelkram, aber da der Fall – in meinen Augen – auch einen gesellschaftlich-soziologischen Apsekt hat, eben hier: Lukas Podolski, der Michael Ballack wärend eine Fussballspieles eine Ohrfeige gehauen hat(haben soll), wurde von einem Unbekannten angezeigt.
Nun ist es in Deutschland so, dass eine Körperverletzung eine Sache zwischen zwei Menschen ist: Täter und Opfer. Und nur – ich wiederhole NUR – wenn das Opfer der Körperverletzung Anzeige erstattet, wird die Staatsanwaltschaft auch aktiv.
Was erdreistet sich ein anonym bleibender Mensch also, der Podolski anzeigt? Glaubt er, dass Ballack zwar Millionen verdient, aber sich nicht selbst vertreten kann? Nee, ist ganz anders:
Die Person, die Podolski angezeigt habe, argumentiere damit, dass es ein schlechtes Vorbild sei, vor Millionen von Fernsehzuschauern bei einem Streit handgreiflich zu werden.
schreibt der Spiegel. Ob der Ersteller der Anzeige als Blockwart nun selbst ein gutes Beispiel gibt?
Ich finde, das geht zu weit. Blockwart… Wichtigtuer vielleicht, aber Blockwart? Da hat sich einer vielleicht drüber geärgert, dass jemand sein Idol ohrfeigt. Er ergreift Partei. Er will verhindern, dass der Täter mit seiner Missetat durchkommt. Nun, was unterscheidet so einen von uns Bloggern? Was das Motiv betrifft? Na?
Also… Den Blockwartvorwurf brauchen wir für ernstere Fälle.
Mit besten Grüßen,
-svb.
@Sebastian v. Bomhard:
Den Blockwart habe ich bewusst als begrifflichkeit genutzt, denn der Blockwart war derjenige, der „aufgepasst“ hat. Quasi ein amtlicher Denunziant.